Das Wichtigste auf einen Blick:
- Funktionswäsche sorgt im Sommer für Kühlung
- Funktionswäsche sorgt im Winter für Schutz vor Unterkühlung
- Synthetik-Funktionsunterwäsche ist flexibel und kühlend
- Merino-Funktionsunterwäsche ist geruchshemmend und wärmend
- Je höher der Elasthananteil, desto länger die Trockenzeit
Funktionsunterwäsche sorgt dafür, dass Ihnen beim Sport nie zu warm und nie zu kalt ist (Bildquelle: odlo.com)
Welche Funktionsunterwäsche ist besser: Merinowolle oder Kunstfaser?
Sportunterwäsche aus Baumwolle gilt mittlerweile als passé. Das Material ist wenig atmungsaktiv und saugt sich daher mit
Schweiß voll und kühlt Ihren Körper aus, insbesondere in Ruhephasen zwischen Ihren Trainingseinheiten. Gebräuchlich ist daher meist Funktionsunterwäsche aus
Synthetikfaser. Kunstfaser verhindert den Sauna-Effekt, da sie
atmungsaktiv ist und Körperfeuchtigkeit effektiv nach außen abtransportieren kann, wo sie verdunstet.
Thermounterwäsche aus Merinowolle ist etwas teurer, bietet jedoch auch viele Vorteile.
Funktionshemden aus Kunstfaser mit Elasthan bieten viel Flexibilität und sind optimal für dynamische Trainingseinheiten (Bildquelle: falke.com)
Für welchen Sport eignet sich Funktionswäsche aus Kunstfaser am besten?
Bei
Funktionswäsche kommt es unter anderem darauf an, dass der Schweiß nicht zu schnell nach außen transportiert wird. Stattdessen sollte die Wäsche den aufgenommenen Schweiß zunächst großflächig verteilen, um den
Kühlungseffekt der Transpiration nicht zu verhindern. Dieses Kunststück gelingt bei Unterhosen und Unterhemden mit synthetischen Fasern, wie
Polyester und
Polyamid (Nylon) am besten. Aufgrund ihrer hohen Kühlleistung ist der Einsatz entsprechender
Sportunterwäsche daher vor allem bei schweißtreibendem Sport, wie besipielsweise Jogging, Radfahren sowie bei Sportarten mit häufigen Ruhephasen (Klettern, Skifahren) am sinnvollsten, da so gut wie keine Flüssigkeit gespeichert wird. Funktionsunterwäsche aus Polyamid nimmt etwas mehr Flüssigkeit auf und trocknet auch nicht so schnell, ist dafür aber reiß- und scheuerfester. Kunstfasern mit einem Anteil von Elasthan sind im Vergleich zu Modellen ohne Elasthan sehr flexibel und eignen sich somit optimal für dynamischen Sport, bei dem Sie viel Bewegungsfreiheit benötigen. Außerdem erhöht das elastische Material den Tragekomfort.
Je höher der Anteil von Elasthan in Ihrer Funktionswäsche
desto länger ist die Trockenzeit der Unterwäsche, da Elasthanfasern Feuchtigkeit speichern.
Bei welchem Sport ist Funktionswäsche aus Merinowolle am besten geeignet?
Alle
Synthetikfasern neigen bei längerer Verwendung leider dazu,
unangenehme Gerüche zu produzieren. Auf längeren Wanderungen und Trekkingtouren schwören daher viele Sporttreibende und Wanderenthusiasten zurecht auf
Funktionswäsche aus Merinowolle. Die Naturfaser vom Merinoschaf besitzt eine antibakterielle Wirkung und kann daher problemlos über mehrere Tage getragen werden, ohne Ausdünstungen durch Schwitzen zu produzieren. Merinowolle
speichert außerdem viel Flüssigkeit, ohne dass sich die Wäsche dadurch feucht oder gar nass anfühlt und wärmt deshalb sehr lange. Der Kühleffekt wird durch die Eigenschaft der Faser, Luft zu binden, weiter reduziert.
Unterhemden, Unterhosen für Herren oder Damen aus Merinowolle eignen sich daher sehr gut als
Thermounterwäsche beim Zwiebelprinzip
in Kombination mit Funktionsjacken wie Softshells und Hardshells. Allerdings trocknet Merinowolle nur langsam, weswegen Sport Unterhosen und Shirts immer häufiger aus einem Wolle-Kunstfaser-Mix gefertigt wird, um die Trockenzeit zu verringern. Ein großer Vorteil von Merino-Unterwäsche ist, dass sie sowohl an warmen als auch an kühlen Tagen getragen werden kann. Übrigens: Obwohl Merinowolle am Körper deutlich weniger kratzt als herkömmliche Wolle, empfinden viele sie, vor allem im feuchten Zustand, als unangenehm. Für empfindliche Menschen ist daher ein Probetragen sehr ratsam.
Funktionsunterwäsche aus Merinowolle ist geruchshemmend und speichert Wärme auch im feuchten Zustand (Bildquelle: icebreaker.com)
Gibt es geruchshemmende Synthetikunterwäsche?
Einige Hersteller versuchen der unangenehmen Geruchsbildung von Synthetik-Funktionsunterwäsche mit, zum Teil nicht ganz unbedenklichen, Chemikalien entgegenzuwirken. Ein relativ junger Trend bei
geruchshemmender Sportunterwäsche: das Einarbeiten von Silber in Form feiner Fäden. Über den Geruchsstopper-Effekt gehen die Meinungen allerdings stark auseinander. Wenn Sie wirklich sicher sein möchten, selbst nach einem harten Sporttag nicht zu riechen, dann sollten Sie daher zu Wäsche aus Merinowolle greifen. Heute verarbeiten die Hersteller auch Kunstfasern aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Holz - sogenannte Bio-Kunststoffe in ihren Unterhosen und Unterhemden. Sie wirken teilweise, wie Merinowolle, antibakteriell, punkten jedoch vor allem unter dem Aspekt Nachhaltigkeit. Wenn Sie auf besonders schadstoffarme Bekleidung Wert legen, sollten Sie außerdem auf Unterwäsche mit
ISO 14001-Zertifizierung und
Öko-Tex-Sigel achten.
Welche Typen von Funktionsunterwäsche sind am besten für Sie geeignet?
Bei Funktionsunterwäsche denken die meisten wohl an Funktionsunterhemden, oft auch
Funktionsshirts genannt. Solche Unterhemden gibt es für Damen und Herren. Sie eignen sich für eigentlich jeden Sport, die Hersteller bieten sie jedoch auch in speziellen Ausführungen für
Wanderungen oder zum
Bergsteigen und
Klettern sowie für
Radfahrer und
Läufer an. Auch beim Motorradfahren sollten Sie auf spezielle
Motorradunterwäsche zurückgreifen um gegen Fahrtwind und niedrige Temperaturen geschützt zu sein.
Skifahrer und Snowboarder kleiden sich in ebenfalls in spezieller
Wintersportunterwäsche unter der
Skijacke. Passend dazu vertreiben viele Outdoorunternehmen lange
Unterhosen für Herren und Damen, damit Sie auf der Piste nicht unterkühlen. Solche langen Unterhosen werden oft auch als Thermounterwäsche bezeichnet. Speziell für Damen haben die Hersteller
Pantys und
Sport-BHs im Programm, damit auch bei dynamischen Fitnesseinheiten alles in From gehalten wird und für atmungsaktivität gesorgt ist.