Kinderfahrradanhänger Test: Sicherheit und Handling im Vergleich
Safety first! Doch auch Komfort und Handling müssen stimmen. Tipp: Stiftung Warentest und Öko-Test informieren auch über Schadstoffe.
Das Produkt Chariot Cross 2 (2021) von Thule führt derzeit unser Ranking mit der Note 1,4 an. Die Liste basiert auf einer unabhängigen Auswertung von Tests und Meinungen und berücksichtigt nur aktuelle Produkte. So sehen Sie sehr schnell, wie gut oder schlecht ein Produkt ist.
Diese Quellen haben wir neutral ausgewertet (letzter Test vom ):
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Stiftung Warentest: Häufig mäßige Sicherheit und hohe Schadstoffbelastung
Das Wichtigste auf einen Blick:
Aktueller Vergleich der Stiftung Warentest (8/2024): alle „mangelhaft“ – Grund: Schadstoffe und Sicherheitsmängel
Kinderanhänger tendenziell sicherer als Kindersitze
Tipp: Maximalzuladung im Blick behalten – günstige Modelle häufig schwach
Sicherheit beim Überschlag: auf ausreichende Kopffreiheit achten (auch mit Helm)
Zubehör: viele Anhänger als Jogger oder Buggy nutzbar – Umrüstsets oft nur gegen Aufpreis
Was ist besser: Anhänger oder Kindersitz?
Totalausfall: Der Coaster XT von Thule bietet zu wenig Abstand zwischen Kopf und Decke, was beim Überschlag zu ernsten Kopfverletzungen führen kann. Zudem brach ein Teil der Deichsel. (Bild: amazon.de)
Über die Sicherheit von Kinderanhängern wird viel gestritten. Immerhin reist der Nachwuchs auf Auspuffhöhe und die Knautschzone besteht häufig nur aus einem Planenaufbau mit mehr oder weniger robustem Chassisgestänge. Die aktuelle Studienlage lässt allerdings den Schluss zu, dass Kinder in einem solchen Trettaxi sicherer sitzen als in einem Fahrradkindersitz oder Trailer. Aber, daran besteht ebenfalls kein Zweifel, mit der Qualität der Kinderanhänger steht es nicht zum Besten, so das Fazit der Stiftung Warentest in ihrem letzten Kinderanhänger-Test (7/2024). Geprüft wurden 10 Modelle, Ergebnis: Alle kassieren das Urteil „mangelhaft“. Grund sind Schadstoffe und erhebliche Sicherheitsmängel. Selbst teure patzen.
Ausreichende Kopffreiheit auch mit Helm
Wer bereit ist, mehrere hundert Euro für einen Kinderanhänger zu bezahlen, erwartet lange Nutzbarkeit. Doch schon für 3-jährige Kinder seien viele Anhänger zu eng oder zu niedrig, so die Warentester. Wie wichtig die Kopffreiheit ist, zeigt sich auch im Ernstfall: Nur wenn der Abstand zwischen Kopf und Überrollbügel groß genug ist, kann der Anhänger Ihrem Kind beim Überschlag ausreichenden Schutz bieten. Experten empfehlen mindestens 10 cm Abstand zum Verdeck bzw. zu den oberen Rahmenrohren (mit Schutzhelm).
Bilanz des letzten Anhängervergleichs der Stiftung Warentest: Bei vier von zehn getesteten Anhängern können Überschläge zu Kopfverletzungen führen (Hamax Cocoon, Croozer Kid Vaaya und Kid Keeke sowie Thule Coaster XT), weil sie wenig oder gar keinen Platz zwischen Kopf und Boden bieten. Zudem kann der Kopf bei Seitenlage harte Bauteile in der Kabine berühren – ein weiteres Risiko für ernste Kopfverletzungen.
Tipp: Achten Sie auch auf die Maximalzuladung. Low-Cost- Modelle sind oft nur gering belastbar, mit zwei dreijährigen Kindern und Gepäck für den Badesee ist hier schnell Schluss. Andere bieten Kapazitäten von mehr als 50 Kilogramm und eignen sich auch für ältere Kinder. Für kleinere Kinder gibt es Sitzverkleinerer, Hängesitze oder Babyschalen. Werbebotschaften, wonach Babys schon ab dem ersten Monat mitfahren dürfen, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Erst ab dem sicheren Sitzalter können die Kinder normal angeschnallt mitfahren.
Kinderanhänger im Schadstoff-Test: Viele Modelle belastet
Auch bei der Schadstoffprüfung hagelt es bei der Stiftung Warentest Abwertungen, im letzten Test sogar durch die Bank. Bei allen Anhängern konnten erhöhte Schadstoffkonzentrationen in den Verdecken oder Sitzen nachgewiesen werden – allen voran hochumstrittene PFAS. Die Abwertungspraxis der Verbraucherschützer ist in diesem Prüfpunkt sehr konsequent. Leider gibt es für Schadstoffe im Material keine erkennbaren Anzeichen. Eltern bleibt daher nur die Wahl, sich regelmäßig über Produkttests zu informieren.
Fahrradanhänger, Jogger oder Buggy?
Was die technische Ausstattung angeht, gibt es große Unterschiede. Ab etwa 80 EUR bis weit über das Zehnfache wird jeder Anspruch und Geldbeutel bedient. Die meisten Kinderanhänger sind mulitfunktional: Ob zum sportlichen Jogger oder stadttauglichen Buggy lassen sich fast alle mit wenigen Handgriffen oder mittels Umrüstset für den gewünschten Zweck umbauen. Die Deichsel wird demontiert, die Räder vorne einfach umgesteckt, so dass sie auf dem Boden rollen. Das Buggy-Set liefern viele Hersteller gleich mit, Jogger-Räder müssen hingegen oft separat erworben werden – gerade teure Anbieter wie Thule geizen beim Zubehör. Für den Stadteinsatz empfehlen sich schmale und klappbare Modelle. Zweisitzer sind Einsitzern dennoch vorzuziehen, denn auf diese Weise kann mehr Gepäck oder mal ein Freund mitgenommen werden. Apropos Gepäck: Wer häufiger Tages- oder Wochenendtouren plant, sollte auf ausreichenden Stauraum im Heck achten – am besten abgetrennt vom Fahrgastraum.
Unverzichtbar: Sitzkomfort, Federung und eine unabhängige Beleuchtung
Bei den Tourenmodellen liegt der Fokus auf Fahrkomfort und Federung. Topmodelle besitzen Blatt- oder Sprungfedern, die sich auf das Gewicht des Kindes einstellen lassen. Meist sind die Sitze neigungsverstellbar und bieten einen bequemen Schlafplatz. Clever: Bei der Zweisitzer-Variante des Chariot Cross von Thule lassen sich die Sitze einzeln verstellen. Eine zweiteilige Kupplung erleichtert das An- und Abkuppeln. Sie besteht aus der Kupplung an der Deichsel und einer separat montierten Aufnahme am Fahrradrahmen. Die Kupplung sollte kein Spiel haben, damit der Anhänger sicher geführt werden kann. Obwohl das Gesetz eine aktive Beleuchtung vorschreibt, finden sich entsprechende Front- und Rücklichter nur selten im Lieferumfang. Während Reflektoren fast immer vormontiert sind, fehlt es an einer unabhängigen Lichtanlage, die dann extra hinzugekauft werden muss. Solche Extras können schnell ins Geld gehen.
Auf diese Details lohnt es sich zu achten
Auch der Blick auf scheinbare Details lohnt sich. Stabile Bodenwannen aus Metall und ein Käfig sind sicherer, meist aber auch schwerer als Stoffboden und Planenaufbau. Ein Fliegennetz schützt Ihr Kind vor Insekten und spritzende Steinchen, der Schutz vor Sonne und Regen sollte dicht und gut fixierbar sein. In manchen Fällen verschwinden die Reflektoren beim kompletten Öffnen des Verdecks oder die Rückenlehnen bieten keine Aussparung für den Schutzhelm. Besonders im Stadteinsatz sind Vorrichtungen gegen das unbeabsichtigte Einfädeln von Hindernissen wichtig – etwa durch eine Stoßstange oder Abweiser an der Rädern. Besonders praktisch beim Schieben im Buggymodus sind Modelle mit Sichtfenster im Dach.
Kinder sollen es bequem und sicher haben, Eltern möglichst praktisch – so die Formel der Warentester für einen guten Fahrradanhänger. Die Chance aufs Treppchen bleibt aber nur Modellen vorbehalten, deren Griffe und Verdecke frei von Schadstoffen sind. Bewähren mussten sich die getesteten Modelle auch im Schiebemodus, fast alle lassen sich in
Im Test: 7 Zwei- und 3 Einsitzer. Alle sind „mangelhaft“. Grund sind Schadstoffe, aber auch erhebliche Sicherheitsmängel. Beim „Coaster XT“ von Thule riss bei der Dauerprüfung sogar ein Teil der Dechsel.
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