Das Wichtigste auf einen Blick:
- ideal zum Ablängen und für Gehrungsschnitte von Balken, Latten etc.
- Parallel- und Winkelanschlag sollten einfach und präzise einstellbar sein
- nach Kauf immer nochmal nachjustieren
- auf eine ordentliche Absaugvorrichtung achten
- gute und passende Sägeblätter benutzen
- Spaltkeil an der Säge nie entfernen
In der Werkstatt eines Tischlers wird man eine Tischkreissäge mit Sicherheit antreffen können; im normalen Heimwerkeralltag braucht man sie eher weniger. Denn Leisten, Parkett und Balken lassen sich auch sehr gut mit einer (Zug-)Kapp- und Gehrungssäge zusägen. Wenn Sie jedoch regelmäßig Bauprojekte vorhaben, kann sich eine Tischkreissäge lohnen, da Sie damit Werkstücke in Serie passend zusägen können. Neben den herkömmlichen Modellen mit Netzstecker gibt es vereinzelt auch akkubetriebene Tischkreissägen.
Soll es eine Tischkreissäge mit oder ohne Untergestell sein?
Der Vorteil von Tischkreissägen liegt auf der Hand, sie sind aufgrund ihrer Größe portabel und können teils wie ein Trolley zum Einsatzort gerollt werden. Für eine angenehme Arbeitshöhe sorgen entweder passende Untergestelle oder eine stabile Werkbank, auf der die Säge fest und eben steht. Das Gewicht der Sägen kann je nach verwendetem Material, Größe und Bau zwischen 30 und 80 Kilogramm variieren.Mit einem passenden Untergestell kosten die Tischkreissägen gleich ein Vielfaches mehr. Wenn Sie sich für die Mehrausgabe entscheiden, haben Sie ein zusammenhängendes System, das aufeinander abgestimmt ist. Nur leider ist das kein wirkliches Qualitätsmerkmal. Denn das Gestell muss äußerst robust sein, damit die schweren Sägen auch einen festen und sicheren Stand haben. Ohne diese Voraussetzung können Sie damit nicht exakt arbeiten und es besteht ein Sicherheitsrisiko.
Ohne Gestell sind die Sägen preiswerter und Sie entscheiden, auf welchem Untergrund Sie sie befestigen. Dabei können Sie dann auch die Höhe selbst bestimmen. Der Arbeitstisch sollte bei herunterhängendem Arm auf Höhe des Handgelenks liegen. Letztendlich ist eine bequeme Arbeitshöhe eine individuelle Sache, die Sie für sich ausprobieren müssen.
Der Arbeitstisch
Der Arbeitstisch der Tischkreissäge sollte plan, robust und sauber verarbeitet sein. Auf ihm verlaufen verschiedene Nuten, die zur Fixierung der diversen Anschläge dienen und somit auch zur sicheren Führung der Werkstücke. Wenn Sie vorhaben, regelmäßig eine Tischkreissäge zu nutzen, sollten Sie auch als Anfänger gleich etwas mehr investieren und darauf achten, dass der Arbeitstisch erweiterbar ist oder ausziehbare Tischverlängerungen besitzt, die stabil sind. Somit haben Sie bei jeder Werkstückgröße immer die bestmögliche Anlegefreiheit und Sicherheit.Beschaffenheit des Sägeblattes
Es lassen sich viele Materialien – u. a. Holz, Verbundstoffe und Kunststoff – mit der Tischkreissäge zusägen, wenn Sie das geeignete Sägeblatt verwenden. Preiswerte Sägen besitzen in der Regel keine qualitativ hochwertigen Sägeblätter. Um saubere Schnitte zu erhalten, ist die Beschaffenheit des Sägeblattes allerdings entscheidend. Es sollte robust und scharf sein. Richtig eingesetzt zeigen die Zähne zum Anwender. Gute Sägeblätter sind keine Wegwerfartikel, sondern sollten regelmäßig gereinigt und auf ihre Schärfe hin überprüft und ggf. nachgeschärft werden. Folgen stumpfer Sägeblätter: langsamer Sägefortschritt, Brandspuren im Holz, unsauberer Schnitt. Sparen Sie nicht am Sägeblatt!Ein Sägeblatt mit vielen Zähnen eignet sich für sehr feine Schnitte und Schnitte quer zur Holzfaser. Wenige Zähne sind ein Zeichen, dass Sie mit dem Sägeblatt Längsschnitte (längs zur Holzfaser) und schnelle Schnitte durchführen können.
Sicherheit ist das A und O
Parallel-, Winkel- und Ablänganschlag sind nicht nur komfortabel und wichtig für exakte Schnitte, sondern sorgen auch für Sicherheit. Denn dadurch wird das Werkstück sicher geführt und die Hände bleiben weit weg von Sägeblatt. Allerdings fehlt bei preiswerten Modellen meist der Ablänganschlag, den viele als Längsanschlag, Schiebeschlitten oder Crosscut-Sled kennen. Im Netz gibt es Anleitungen, wie Sie einen Schiebeschlitten selbst herstellen. Aber es gibt auch hochwertige Anschläge zum Nachrüsten ihrer Tischkreissäge, die nicht zwingend vom gleichen Hersteller kommen müssen.
Die Schutzhaube schützt die Hände vor dem Sägeblatt, hält das Werkstück auf dem Arbeitstisch und verhindert beim Verklemmen ein Hochschleudern. Spaltkeil und Schutzhaube bilden bei vielen Säge-Modellen eine Einheit, worin meistens auch die Staubabsaugung integriert ist. Der Spaltkeil verhindert das Zusammenklemmen des gesägten Werkstücks, sodass es nicht am Sägeblatt verklemmt und in Ihre Richtung geschleudert wird („Kickback-Effekt“). Die Folge wären schwere Verletzungen.
Mit einem Schiebestock, der als Kunststoffausführung eigentlich bei allen Tischkreissägen zum Lieferumfang gehört, sorgen Sie dafür, dass Ihre Finger nicht in den Gefahrenbereich um das Sägeblatt herum geraten. Sie können Schiebestöcke selbst herstellen, ein Opferholz nutzen oder auch hochwertige aus Holz kaufen. Diese sind meist besser als die Plastikversionen, weil länger.
Eine Absaugung ist ebenfalls wichtig und sorgt für freie Sicht und einen sauberen Arbeitsbereich. Zumal manche Stäube auch gesundheitsschädlich sein können.
Spaltkeil und Schutzhaube gehören zur Schutzausstattung einer jeden Tischkreissäge. Sie sollten bei den meisten Schnitten in jedem Fall montiert bleiben! Wenn Sie das Sägeblatt wechseln, dann muss auch der Spaltkeil immer angepasst werden.
Die Spaltkeil-Höhe orientiert sich an dem höchsten Zahn des Sägeblattes und darf diesen nicht überragen, sondern sollte 2 mm darunter liegen. Die Distanz zwischen Kreissägeblatt und Spaltkeil sollte 8 mm nicht überschreiten und eher knapp darunter liegen.
Fehlervermeidung - richtiger Umgang mit der Tischkreissäge
Die Werkstückführung ist eine der häufigsten Fehlerquellen in der Benutzung einer Kreissäge. Welche allgemeinen Fehler Sie vermeiden sollten, sind im nachfolgenden Video von einem Tischlermeister sehr anschaulich und eindringlich erklärt.Es gibt einen Gefahrenbereich, in den Ihre Hand niemals geraten sollte. Es handelt sich dabei jeweils um den Bereich 12 cm rechts und links neben dem Sägeblatt.