Das Wichtigste auf einen Blick:
- ideal für Bastel-, Sanier- und Renovierarbeiten
- vielfältig einsetzbar dank reichlich Zubehör
- ersparen mitunter mehrere Einzelgeräte
- ideal für den Einsatz in schwer erreichbaren Bereichen
- Akku-Modelle inzwischen ebenso leistungsstark wie kabelgebundene Varianten
Der Platz in den meisten Haushalten ist begrenzt. Da liegt es nahe, wenn Sie statt vielen Einzelgeräten einfach einen Allrounder erwerben. Multifunktionsgeräte, die auch als Multifunktions- oder Kombiwerkzeuge oder Multitools bezeichnet werden. Grundlegend unterscheidet man zwischen zwei Gerätetypen, die unterschiedliche Einsatzbereiche abdecken.
Multitool - ein Taschenmesser?
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Begriff Multitool für Feinbohrschleifer und Oszillationsgeräte als Synonym weit verbreitet. Allerdings sind die klassischen Multitools handliche und praktische Taschenmesser mit mehreren Funktionen und keine elektrischen oder gar akkubetriebenen Werkzeuge.Multifunktionswerkzeuge - Feinbohrschleifer: Ideal für Modellbauer
Selbst die Hersteller haben keine einheitliche Bezeichnung für ihre multifunktionalen Werkzeuge, die aufgrund ihrer geringen Größe vor allem für Modellbauer interessant sind. Aber auch Heimwerker:innen schätzen die Feinbohrschleifer, da sie durch ihre verschiedenen Aufsätze zum Schleifen, Bohren, Polieren, Gravieren, Fräsen und Sägen eingesetzt werden können.
Die handlichen Geräte lassen sich beinahe wie ein Stift führen. Wenn nicht, dann gibt es die biegsame Welle, die Sie wie einen Stift halten und mit der Sie in jede noch so kleine Ecke kommen. Die Drehzahl lässt sich in der Regel manuell regulieren. Somit können unterschiedliche Materialien wie Holz, Metall, Glas, Leder etc. bearbeitet werden.
Die Aufsätze lassen sich einfach wechseln. Für die Spannzange ist meist ein Schlüssel nötig. Dremel und Proxxon haben diesen Gerätetyp geprägt.
Oszillationsgeräte: Die praktischen Renovierungshelfer
Der sperrige Begriff Ozillationsgerät beschreibt, wie der Allrounder arbeitet. Die Aufsatzwerkzeuge werden mittels Schwingungen (oszillierende Bewegungen) durch oder über das zu bearbeitende Material getrieben. Durch die Akkutechnologie gibt es mittlerweile sehr viele Akku-Oszillierer, die ebenso gut arbeiten wie die kabelgebundenen Modelle.Zu den gängigen Aufsätzen zählen Schaber, Raspel, Dreiecksschleifplatte, Tauch- und Segmentsägeblätter. Wenn Sie schon mal eine Küche aufgebaut haben, dann wissen Sie, dass zum Kürzen oder zum Aussägen von kleinen Aussparungen für Rohre etc. ein oszillierendes Multitool Gold wert ist. Aber auch beim Renovieren und im Trockenbau ist das Gerät ein praktischer Helfer. Um die Kraft des Tools je nach Material anzupassen, haben in der Regel alle Geräte eine elektronische oder manuelle Steuerung der Drehzahl.
Aufnahme mit Standard-Charakter: Starlock, Starlock Plus & Starlock Max
Die Hersteller Fein und Bosch haben einen einheitlichen Aufnahmemechanismus für die Werkzeuge ins Leben gerufen: Starlock, Starlock Plus und Starlock Max. Auch andere Hersteller wie z. B. Makita, Metabo und Einhell benutzen das System. Das vereinfacht vor allem Handwerkern die Arbeit. Aufsätze und Zubehöre können schnell gewechselt und auch herstellerübergreifend genutzt werden.
Eine gute Werkzeugaufnahme sorgt dafür, dass die Kraft des Motors zuverlässig an das Werkzeug weitergeben wird. Die einfachen Starlock-Zubehöre können auch auf Maschinen mit Starlock Plus und Max laufen. Aber Plus und Max-Zubehöre funktionieren nicht auf den einfachen Starlock-Modellen. So wird verhindert, dass die Geräte überlastet werden.
Das Wechseln ist grundsätzlich einfacher geworden, da viele Hersteller eine werkzeuglose Aufnahme (Schnellspannsystem) favorisieren und diese quasi zum Standard gemacht haben. Nur wenige und zum Teil sehr preiswerte und alte Produkte müssen noch mittels Schlüssel für einen festen Sitz der Aufsätze sorgen. Da heißt es dann, den Schlüssel gut aufzubewahren.
Obwohl Schnellspannsysteme komfortabel sind, so gibt es zwischen den verschiedenen herstellereigenen Systemen Unterschiede, die das Fachmagazin selber machen in einem Vergleichstest von 2017 sehr gut dargestellt hat. Zwischen 3 und 18 Sekunden lagen die Zeiten zum Wechseln des Aufsatzes.
Verwendungszwecke von Multifunktionswerkzeugen
Einsatzgebiet | Werkzeug & Zubehöre |
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Modellbau |
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Möbelaufbau/ -einbau |
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Gravieren (Leder und Glas) |
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Bodenbelege entfernen |
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Schleifarbeiten/ Entrosten an Ornamenten etc. |
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Für Modellbauer und Bastler sind die handlichen Feinbohrschleifer besser als so manche Einzelgeräte (Schleifer, Bohrmaschine, Akkuschrauber), zumal diese nicht auf kleine Werkstücke ausgelegt sind. Für filigrane Arbeiten und Reparaturen an beengten Stellen sind sie ideal.
Die oszillierenden Geräte sind vor allem praktisch, um sehr präzise Ausschnitte zusägen, sogar einzelne Fliesen aus Wand und Boden lösen und lästige Klebereste vom Fußboden kratzen. In dieser Hinsicht sind sie einzelnen Geräten überlegen. Beim Schleifen von großen Flächen sollten Sie auf eine für die Anwendung entsprechende Schleifmaschine zurückgreifen, die mehr Abtragsleistung erzielt. Für kleine, verwinkelte Flächen ist der Dreieckschleifer-Aufsatz eines Multitools jedoch in Ordnung.
Achten Sie auf eine gute Vibrationsdämpfung!
Oszillierer erzeugen heftige Vibrationen, daher ist eine vibrationsgedämpfte Ausstattung wünschenswert.Modelle der Einstiegsklasse (unter 100 Euro) sind in der Regel nicht wirklich gut gedämpft und Sie werden damit nicht lange am Stück arbeiten können. Für kurze Einsätze sind sie allerdings in Ordnung.
Multitools der mittleren bis gehobenen Preisklasse sind meist ordentlich entkoppelt, sodass die Vibrationen beim Arbeiten nicht zu sehr belasten. Zudem sind sie etwas leiser. Tragen Sie aber in jedem Fall einen Gehörschutz!