Akkuschrau­ber Test: Für jeden Ein­satz­zweck das pas­sende Modell

Akkuschrauber ist nicht gleich Akkuschrauber, es kommt auf den Einsatzzweck an.
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Ratgeber: Schrauber

Unter­schied­li­che Typen und ihre Anwen­dung

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Arbeitserleichterung beim Eindrehen oder Lösen von Schrauben
  • dank Lithium-Ionen-Akku immer und überall einsatzbereit
  • schnelle und einfache Bohrergebnisse
  • Minischrauber für den Möbelaufbau
  • Akku-Bohrschrauber als Allrounder für Alles
  • Akku-Schlagbohrschrauber für härteres Mauerwerk

12-Volt-Akkubohrschrauber von Bosch: sehr kompakt. (Bildquelle: amazon.de)

Worauf achten die Tester bei einem Akkuschrauber?

Akkuschrauber werden sehr häufig getestet, vor allem der Allrounder unter den vier Typen: der Akku-Bohrschrauber. In erster Linie ist ihre Hauptfunktion – das Schrauben und Bohren – am interessantesten: Ein Schrauber nützt wenig, wenn er gut in der Hand liegt, aber beim Bohren oder Schrauben nach kurzer Zeit versagt.
In den Vergleichstests der Fachmagazine werden Einhell-Schrauber recht häufig mit dem Prädikat „Preistipp“ ausgezeichnet. Sie überzeugen durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Natürlich ist es auch wichtig, dass der Akkuschrauber gut in der Hand liegt. Dabei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. So ist das Gewicht, die Größe und Dicke des Griffes ebenso elementar wie die gute Balance zwischen Kopfgewicht und Akku bzw. Griffteil. Aber auch eine saubere Verarbeitung der Materialien und weiche Griffbereiche sind wichtig, da Druckstellen auf Dauer unangenehm werden. Zudem sollten alle Schalter gut zu erreichen sein und nicht klemmen, ansonsten wird das Handling zur Qual.

Ausstattungselemente wie ein Schnellspannbohrfutter mit Spindellock (Spindelarretierung) ist ebenso Komfortmerkmal wie auch Arbeitserleichterung. Denn Bohrer- und Bitwechsel gehen einhändig von der Hand und Sie können gleich weiterarbeiten, ohne das Gerät aus der Hand zu nehmen. Bei einem zweihülsigen Schnellspannbohrfutter benötigen Sie hingegen immer eine zweite Hand zum Festdrehen des Bohrfutters.

Bei vielen Modellen befindet sich am Gerät oder am Lithium-Ion-Akku eine Ladezustandsanzeige, die Ihnen verrät, ob der Akku bald geladen werden muss. Das kann sehr praktisch sein, da Sie so nicht in die missliche Lage geraten, dass der Schrauber unverhofft ausgeht. Beinahe Standard sind Schnellladegeräte, die in 15 bis 40 Minuten einen Akku wieder aufladen. Bei Geräte-Sets mit Wechselakku können Sie dann sogar ohne Arbeitspausen durcharbeiten. Außer bei Minischraubern, die verfügen über fest verbaute Akkus, die mittels Stecklader aufgeladen werden. Sie benötigen 3 bis 6 Stunden zum Laden. Allerdings sind diese praktischen Helfer auch nur auf einen gelegentlichen und eher kurzen Einsatz ausgelegt.

Der Klassiker von Bosch: IXO (5. Generation) für den Möbelaufbau. (Bildquelle: amazon.de)

Welcher Schrauber-Typ für welche Anwendung?

Es wird zwischen Minischraubern, Bohr- und Schlagbohrschraubern sowie der Sonderform Schlagschrauber unterschieden. Der Begriff Akkuschrauber wird indes gerne synonym für alle Typen verwendet. Doch eigentlich ist jeder Typ auf bestimmte Anwendungsfälle optimiert. Sie unterscheiden sich daher in Aufbau, Ausstattung und Leistungsfähigkeit.
Der Allrounder, der im Allgemeinen als Akkuschrauber verstanden wird, ist der sogenannte Akku-Bohrschrauber. Mit ihm lassen sich vielfältige Schraub- und Bohrarbeiten außer in Beton bewältigen. Die Geräte sind sehr leistungsstark, je nachdem, welche Voltklasse Sie wählen, und verfügen über zwei Gänge. Einer für niedrige Drehzahlen, der zum Schrauben geeignet ist, und der zweite Gang mit hoher Drehzahl, den man beim Bohren verwendet. Fast jeder Heimwerker hat ihn als Standardausstattung in seinem Werkzeugpark.

Minischrauber sind bei allen einfachen Schraubanwendungen die erste Wahl, zum Beispiel beim Zusammenschrauben von Möbeln. Sie sind sehr kompakt und auch in der kleinsten Ecke einsetzbar. Mit ihnen können Sie nicht bohren, weil sie nur einen Gang besitzen und die Drehzahl zu gering ist. Auch wenn manche Hersteller einen Bohrer mit Sechskantfassung beilegen, ist das eher eine Spielerei als eine ernst gemeinte Unterstützung. Die Minischrauber gibt es auch in Stabform oder aber mit Knickelement, damit Sie sie entsprechend der Platzverhältnisse anpassen können.

Die Gruppe der Akku-Schlagbohrschrauber ist eine Erweiterung der Bohrschrauber. Sie verfügt zusätzlich über ein Schlagwerk, damit auch Bohrungen in härteres Material wie Ziegel- oder Leichtbetonwände möglich sind. Die Maschinen sind in der Regel etwas größer, kopflastiger und schwerer als die Akkubohrschrauber. Für mehrere und große Löcher ist die altbekannte elektrische Schlagbohrmaschine aber immer noch eine gute Alternative, die auch wesentlich billiger ist als ein akkubetriebener Schlagbohrschrauber. Für Betonwände sind hingegen Bohrhämmer (elektrisch oder mit Akku) die bessere Wahl. Ein Schlagbohrer kann zwar auch in Beton bohren, aber das erfordert von Ihnen viel Kraft, dauert länger und verschleißt die Bohrer schneller.

Schlagschrauber Akku-Schlagschrauber haben eine sehr kurze Bauform. (Bildquelle: amazon.de)

Wenn Sie viel im Holz- und Metallbau zu tun haben, werden Sie sich über einen Schlagschrauber freuen. Denn er arbeitet mit sehr hohen Drehmomenten, sodass auch sehr große und lange Schrauben eingeschraubt werden können. Außerdem besitzen die Geräte eine sehr kurze Bauform aufgrund des fehlenden Bohrfutters. Heutzutage sind die Akkuschlagschrauber ein leistungsstarker Ersatz für kabelgebundene Schlagschrauber, die Ihnen beim Lösen von Radmuttern gute Dienste leisten. Zum Bohren sind die Geräte jedoch nicht geeignet.
Wenn Sie die Wahl haben zwischen einem Akkuschrauber mit herkömmlichen Bürstenmotor und einem bürstenlosen Motor, dann greifen Sie am besten zu einem sogenannten Brushless-Modell. Die Geräte sind effizienter und holen mehr aus dem Akku raus als die älteren Schrauber, wo der Motor durch die enthalten Kohlebürsten schneller verschleißt und weniger effizient die zur Verfügung gestellte Energie nutzen kann.


Wenn Sie wissen möchten, was Sie beim Bohren von Löchern beachten sollten, dann schauen Sie einfach in unserem Artikel „Richtig bohren ganz einfach!“ nach. Hier verraten wir Ihnen viele Tricks, die das Bohren einfacher machen und helfen, wenn mal etwas daneben geht.


Volt-Angaben: Worin liegen die Unterschiede?

Die kleinen Minischrauber arbeiten meist mit 3,6 Volt. Das reicht, um jede Menge kleine Schrauben ein- und auszudrehen. Die Arbeitstiere für den Heimwerker gibt es hingegen in den gängigen Klassen 12 Volt (früher nach der Nennspannung 10,8 V benannt), 14,4 Volt und 18 Volt sowie höher.  Die 14,4-Volt-Geräte spielen überhaupt keine Rolle mehr. Die 12-Volt-Schrauber sind so kräftig, dass Sie diese Klasse komplett ersetzt haben.

Je höher die Leistung (Volt), desto mehr Kraft hat das Gerät. Dazu kommt die Ausdauer, die man über die Kapazität der Akkus (Amperestunden) definiert. Ein Akku mit 1,5 Amperestunden reicht also nicht so lange wie einer mit 3,0 Amperestunden.


Die besten Minischrauber mit 3,6 Volt

  Akkuspannung (Leistung) Unser Fazit Stärken Schwächen Bewertung Angebote
Bosch IXO 7

ab 34,99 €

IXO 7

Sehr gut

1,0

3,6 V IXO 7: Mehr Leis­tung und Aus­dauer

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6.690 Meinungen

2 Tests

4V Akkuschrauber

Sehr gut

1,0

3,6 V Prak­ti­scher Minisch­rau­ber in schickem China-​Design

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90 Meinungen

1 Test

TE-SD 3,6/1 Li (4513501)

Sehr gut

1,3

3,6 V Preis­werte, zuver­läs­sige Mini-​Schrau­ber-​Alter­na­tive

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846 Meinungen

1 Test



Bohrschrauber und Schlagbohrschrauber bewegen sich vorrangig in den Voltklassen von 12 bis 18 Volt. Aufgrund der fortschreitenden Akkutechnologie, besserer Antriebe und bürstenlosen Motoren sind die Geräte mit 12 Volt sehr leistungsfähig geworden. Ihr größter Vorteil besteht aber in der sehr kompakten und kurzen Bauweise, wodurch sie sich als Zweitgerät eignen. Sie sind ideal für Überkopfarbeiten und reichen für die meisten Heimanwendungen völlig aus.

10,8 Volt = 12 Volt: Lassen Sie sich nicht verwirren! Geräte mit 12 Volt besitzen eine Nennspannung von 10,8 Volt. Da sich die Hersteller auf eine einheitliche Bezeichnung nach Vorbild der amerikanischen Art (Leerlaufspannung) geeinigt haben, wurden alle Modelle umbenannt. Das gute ist, dass die 12-Volt-Akkus in der Regel mit den älteren 10,8-Werkzeugen kompatibel sind.


Die nächstgrößeren Geräte mit 18 Volt sind hingegen größer und schwerer, haben dafür aber mehr Kraft und Leistung. Für leistungsintensive („heavy-duty“-) Anwendungen sind die 18-Volt-Modelle da. Nicht umsonst werden die meisten Profigeräte mit 18 Volt ausgestattet.

20-Volt-Modelle gibt es ebenso viele wie 18-Volt. Aber was ist der Unterschied? Hier trifft das Gleiche zu wie bei den zuvor erwähnten 10,8 Volt. Es kommt nur auf die Rechnung an.

Die Nennspannung von Akkuzellen liegt bei 3,6 Volt. Die maximale Spannung kann aber auch bis zu 4,0 Volt betragen. Bei mehreren in Reihe geschalteten Akkus ergibt dann:

18 Volt = 5 x 3,6 V

20 Volt = 5 x 4,0 V

Gleiches gilt entsprechend für 10,8 und 12 Volt sowie 36 und 40 Volt.


Heimwerker- oder Profigerät: Gibt es bestimmte Hersteller?

Viele Hersteller am Markt haben sich auf eine Anwendergruppe spezialisiert. So stellen Metabo, Makita, Bosch Professional (blau) und Festool ausschließlich Produkte für die Profis aus Industrie und Handwerk her. Es gibt aber viele ambitionierte Heimwerker, die die Qualität, Leistung und Ausdauer dieser Hersteller schätzen, und daher auch gerne viel Geld für diese Werkzeuge ausgeben. Wenn Sie Anfänger und gelegentlicher Bastler sind, rentieren sich so teure Werkzeuge nicht. Für diese Bedürfnisse gibt es diverse Baumarkt- und Discounter-Eigenmarken sowie Hersteller wie Bosch (grün), Einhell, Ryobi und Co., die in der Regel an der Ausstattung, Verarbeitung und Langlebigkeit der Geräte sparen. Die Maschinen sind preiswerter, aber deswegen nicht grundsätzlich schlechter, und reichen für die meisten Anwendungen in Haus und Garten aus.

Das richtige Akkusystem – eine Bindung fürs Leben

Beinahe jeder Werkzeughersteller hat verschiedene Akku-Systeme im Angebot. Wichtig für den Anwender: Entscheiden Sie sich für ein System, dann können mit dem Akku nur die Werkzeuge des jeweiligen Herstellers benutzt werden. Daher sollten Sie sehr genau überlegen, welche Werkzeuge Sie benötigen und dann vergleichen, welcher Hersteller das passende Angebot an kompatiblen Werkzeugen bietet. Denn man bindet sich an einen Hersteller und sein System - nicht jedoch bei herstellerübergreifenden Systemen, die es gewährleisten, Geräte verschiedener Marken mit ein und demselben Akku zu betreiben.

Vorteil: Der Kauf von weiteren Werkzeugen ist billiger, da Sie dann schon ein Ladegerät und einen oder mehrere verschieden starke Akkus besitzen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Platz beim Verstauen.


Wer will, kann sich natürlich aus allen Herstellern das Beste heraussuchen, hat dann aber diverse Akkus und Ladegeräte herumliegen, die untereinander nicht kompatibel sind. Unter Umständen dauert es, bis man den passenden Akku fürs Werkzeug gefunden hat. Zudem geben Sie so definitiv mehr Geld aus als nötig.

Sie haben alte Akkuschrauber und wissen nicht wohin damit? Wir erklären Ihnen, wie Sie elektrische Altgeräte richtig entsorgen. Und was bei Akkugeräten im Besonderen zu beachten ist.

von Claudia Gottschalk

„Mein über 20 Jahre alter Bosch-Professional-Schrauber funktioniert immer noch einwandfrei, er brauchte nur einen frischen Akku.“

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Was sollten Sie vor dem Kauf wissen?

Unser Ratgeber gibt den Überblick:

  1. Worauf achten die Tester bei einem Akkuschrauber?
  2. Welcher Schrauber-Typ für welche Anwendung?
  3. Volt-Angaben: Worin liegen die Unterschiede?
  4. Die besten Minischrauber mit 3,6 Volt
  5. ...

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Wie bewertet Stiftung Warentest Akkuschrauber?

„Mit Wumms durch die Wand“ (Erschienen 01/2021)

Löcher in Wände bohren geht auch mit einem Akku-Bohrschrauber, wenn es nur eine Gipswand ist. Bei härteren Materialien wie Mauerwerk oder Beton kommen Werkzeuge mit Schlagfunktion zum Einsatz: allen voran die altbewährte Schlagbohrmaschine oder der Akku-Schlagbohrschrauber. Beide Geräte haben ihre Vorzüge.Die Stiftung Warentest hat Akku- ...

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