Zelt Test: Halt­bar­keit, Wet­ter­fes­tig­keit und Hand­ling im Ver­gleich

Die im Vergleich am besten bewerteten Zelte tun sich vor allem durch ihren einfachen Aufbau, ein möglichst geringes Gewicht sowie hohe Wassersäule-Werte hervor.
Zelte gibt es in allen Formen und Größen. Obwohl verschiedenste Typen existieren, wird der Campingmarkt vor allem von zweien dominiert:
  • Kuppelzelte sind besonders leicht aufzubauen, können meist frei stehen und sind darum besonders vielseitig.
  • Tunnelzelte bieten viel Platz zum Ausstrecken und Sitzen. Sie sind in der Regel besonders leicht konstruiert.
Ob zu zweit, mit Familie oder in der Gruppe : Haltbarkeit, Wetterfestigkeit, Gewicht und Handling beim Aufbau sind bei allen Zelttypen ausschlaggebend. Moderne Zelte verfügen größtenteils über eine zweigeteilte Membran; sie haben ein Innen- und ein Außenzelt. Während das Außenzelt Regen und Wind abhält, ist das Innenzelt im Idealfall atmungsaktiv und lässt Schweißfeuchte abdampfen. Meist bestehen diese Membrane entweder aus Polyamid bzw. Nylon (besonders leicht, aber dehnt sich ohne Beschichtung bei Nässe aus) oder Polyester (sehr reißfest & feuchtigkeitsbeständig, dafür aber teurer und knattriger).
Personenangaben sind bei Zelten oftmals trügerisch und eher als Höchstmaß denn als effektiver Richtwert zu sehen. In der Praxis wird es meist eng, wenn z. B. drei Personen tatsächlich ein 3-Personen-Zelt beziehen. Sofern Sie es also nicht besonders kuschlig mögen, genießen Sie mehr Liegekomfort, wenn Sie Ihr Zelt „eine Nummer zu groß“ kaufen. Ähnliches gilt für den Wassersäule-Wert. Zwar gilt ein Zelt nach EU-Richtlinien bereits ab 1.500 mm Wassersäule als wasserdicht. Doch in der Praxis sind viele günstige Modelle mit diesen Mindestwerten nicht vollständig undurchlässig. Wichtig außerdem: Der Zeltboden sollte einen deutlich höheren Wassersäule-Wert aufweisen als das Außenzelt (in etwa das Doppelte). Für ein hochwertiges Zelt, das Ihnen für längere Zeit gute Dienste leistet, sollten Sie bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen: Qualität gibt es nur ab 200 Euro und aufwärts.
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Ratgeber: Zelte

Gäs­te­zim­mer-​to-​go: Brauch­bare Zelte schon ab 200 Euro

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Gute Zelte für den Sommer gibt‘s schon ab 200 Euro – Topqualität aber eher auf höheren Preisrängen.
  • Kuppel-/Igluzelte sind der kompakte Klassiker – Tunnelzelte nutzen den Platz jedoch besser aus.
  • 3000 mm Wassersäule sind Standard – für sturmreiche Regionen sollten es aber 5000 mm und mehr sein.
  • Zelte aus nachhaltiger Produktion finden Sie z. B. bei Exped und Vaude.

Zelte im Test: Teuerster Anbieter gleichzeitig bester

Können Sie kleine Kompromisse beim Komfort eingehen, erhalten Sie solide Allrounder-Zelte für zwei schon ab 200 Euro, zum Beispiel bei Vango. Besonders haltbare und durchdachte Modelle finden sich bei Hilleberg. Dort liegen aber selbst kompakte Exemplare schon mal um die 1.000 Euro. Auch in der Preismitte gibt es gute Noten, etwa bei Fjällräven. Für schadstofffreie Zelte empfehlen wir zum Beispiel Exped und Vaude.


Kuppel, Tunnel, Giebel oder Geodät?

Kuppel- oder Igluzelte sind die guten Allrounder. Sie sind schnell aufgebaut, ermöglichen in den meisten Fällen komfortables Sitzen und kommen gut mit Windböen klar. Tipp: Rauen Stürmen und Schneedecken haben Geodätenzelte als Variante der Kuppelzelte mit ihren mehrfach überkreuzten Zeltstangen mehr entgegenzusetzen. Tunnelzelte können bei Sturm schnell mal einknicken, sofern sie quer zur Windrichtung aufgebaut werden, nutzen die Fläche durch ihre steilen Wände aber am besten aus. Giebelzelte unterliegen in allen Disziplinen und wurden inzwischen fast vollständig vom Markt verdrängt.

Kleine Materialkunde: Polyamid oder Polyester – was ist besser?

Zeltmodell mit zwei Eingängen Ein Haus, zwei Türen: Zelte mit beidseitigem Zugang sind die klaren Gewinner, wenn es nachts mal aufs Töpfchen geht. (Bild: exped.com)

Beim Kauf eines neuen Camping-Zeltes ist bei Weitem nicht nur der Typ des Zeltes entscheidend. Im Gegenteil: Fast noch wichtiger ist die Wahl des richtigen Materials. Denn dieses beeinflusst direkt das Gewicht, das der Reisende zu tragen hat, sowie die Wetterfestigkeit des Zeltes. Bei modernen Zelten wird daher fast nur noch auf die beiden Kunststoffe Polyamid und Polyester gesetzt, wobei je nach Hersteller zusätzlich noch Beschichtungen aus PVC, Polyurethan oder Silikon verwendet werden. Doch welches Material ist am besten geeignet? Welches ist die günstigste Variante und welche bietet den besten Witterungsschutz?
Das Außenmaterial ist naheliegenderweise das am stärksten beanspruchte Material eines Zeltes, da es allen Wetterbedingungen direkt ausgesetzt ist. Entsprechend hoch sind an die Ansprüche an das Material: Es muss unbedingt wasserfest sein, eine gewisse Reißfestigkeit besitzen und den UV-Strahlen der Sonne lang standhalten können. Hitze und Kälte sollten das Material zudem nicht verformen können. Außenzelte bestehen daher bei Trekking- und Camping-Zelten heute vielfach entweder aus Polyamid (Nylon) oder Polyester.

Grundsätzlich hat Polyamid/Nylon den Vorteil, dass das Material besonders leicht und günstig herzustellen ist. Sparfüchse erkaufen sich diese Vorzüge aber oftmals mit einigen Nachteilen: So dehnt sich das Material bei Nässe aus, wodurch das Zeltgewebe durchhängt, eventuell an das Innenzeltgewebe kommt und nachgespannt werden muss. Die UV-Beständigkeit ist zudem geringer als bei Polyester, die Reißfestigkeit entgegen landläufiger Meinung ebenfalls. Durch eine entsprechend hochwertige Beschichtung kann diesen Nachteilen aber entgegen gewirkt werden.

Polyester dagegen ist hochgradig reißfest, kaum anfällig gegen UV-Strahlung und nimmt deutlich weniger Feuchtigkeit auf. Dadurch trocknet das Zelt schneller, was sich deutlich auf das Gewicht auswirkt, wenn man es nach einem Regenguss zusammenpacken muss. Da Polyester bei der Herstellung allerdings recht teuer ist, setzen immer mehr Hersteller auf das günstigere Nylon. Dazu kommt, dass Polyester bei starkem Wind zu unangenehm lauten Knattern neigt, wenn die Zeltplane nicht straff genug aufgespannt wurde.

Innenzelt meist aus Polyamid

Beim Innenzelt steht die Schaffung eines möglichst trockenen Klimas an erster Stelle. Das Material sollte also luft- und wasserdampfdurchlässig sein. Daher wird hierfür in der Regel auf Polyamid, also Nylongewebe, zurückgegriffen. Der im Innenzelt entstehende Wasserdampf wird durch das Innenzeltgewebe transportiert und kondensiert am Außenzelt. Eine Imprägnierung des Gewebes sorgt dafür, dass heruntertropfendes Kondenswasser nicht wieder in den Innenraum gelangen kann.

Der Boden des Innenzeltes wiederum ist ganz anderen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt als das restliche Gewebe. Hier sollte auf eine besonders dicke Ausführung geachtet werden, auch wenn das zusätzliches Gewicht bedeutet. Doch nichts ist ärgerlicher als ein zerrissener Zeltboden. Wichtig ist auch hier die absolute Wasserdichtheit durch eine passende Beschichtung – sogar noch mehr als beim Außenzelt. Wer einmal nach einer Regennacht in einem spontan gebildeten, 20 Zentimeter tiefen Teich auf der Camping-Wiese aufgewacht ist, weiß warum.

Die Beschichtung der Zeltplanen

Eine Zeltbeschichtung erhöht die Witterungsbeständigkeit, Reißfestigkeit und die UV-Resistenz des Materials. Besonders bei günstigen Zeltplanen aus Nylon ist daher eine Beschichtung sehr ratsam. Die billigste Variante ist hierbei eine PVC- oder PAC-Beschichtung. Doch die Nachteile lassen diese nicht als ratsam erscheinen: Das Material ist wenig elastisch und flexibel, weshalb es sich schnell vom zugrunde liegenden Gewebe ablöst. Auf Dauer zahlen sich die beiden Alternativen Polyurethan und Silikon aus.

Polyurethan ist für Beschichtungen gut geeignet, sehr elastisch und hochgradig kältebeständig. Das in anderen Industriezweigen als synthetischer Gummi verwendete Material ist dadurch besonders für das Camping bei großen Temperaturschwankungen und bei Frost geeignet. Die Alternative Silikon soll im Gegensatz dazu ein Plus an Reißfestigkeit und UV-Resistenz mit sich bringen, dafür aber bei Kälte nicht ganz so widerstandsfähig sein.

Achtung: Bei Zelten mit Silikonbeschichtung ist keine Nahtbandversiegelung möglich. Angesichts dessen, dass die Nähte aber zu den am meisten beanspruchten Stellen eines Zeltes gehören, empfiehlt sich daher die zusätzliche Versiegelung der Nähte mit Nahtdichter. Als Nähgarn sollte Baumwolle verwendet werden: Das Aufquellen bei Feuchtigkeit dichtet die Nähe zusätzlich ab. Nylongarn ist zwar günstiger und wird bei Nylonzelten der Bequemheit halber leider häufig eingesetzt, bietet diesen Vorteil aber nicht.

Schutz vor Nässe und Feuer

Die Wasserdichtigkeit der Zelthäute wird in „mm Wassersäule“ angegeben. Nach den EU-Reglements gilt ein Zelt ab 1.500 mm Wassersäule als wasserdicht. Der Zeltboden sollte aber über eine deutlich höhere Dichtigkeit verfügen, um auch bei einer punktuellen Belastung wasserdicht zu bleiben. Eine typische Kombination ist „2.000 mm / 5.000 mm“. Der erste Wert zählt hierbei für das Außenzelt, der zweite Wert für den Zeltboden. Für den Zeltboden sind auch Werte von bis zu 10.000 mm Wassersäule keine Seltenheit.

Besondere Aufmerksamkeit verlangt auch der Schutz vor Feuer. Es braucht nur der Kocher neben dem Zelt umkippen oder eine Kippe auf den Rand fallen – und schon sind Zelt und Inhalt in wenigen Sekunden ein Raub der Flammen geworden. Daher sollte beim Kauf auf den Hinweis „Fire resistant“ Wert gelegt werden. Das Zeltmaterial ist dann nicht entflammbar und schmilzt bei direktem Feuerkontakt lediglich (Polyester) oder brennt allerhöchstens mit sehr kleiner Flamme, die in der Regel schnell von selbst wieder erlischt (Polyamid/Nylon). Dies liefert im Fall der Fälle die lebensrettende Zeit, das Zelt noch rechtzeitig zu verlassen und vielleicht sogar zu löschen.

Auch interessant: Die besten Rucksäcke vom Tagesrucksack bis zum Trekkingmodell.

von Janko Weßlowsky

Redaktionsleiter – bei Testberichte.de seit 2007.

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  4. Innenzelt meist aus Polyamid
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