Stärken
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sehr stabil
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freistehend und auch auf felsigen Böden nutzbar
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bei hohen Temperaturen kann nur das Innenzelt aufgebaut werden
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hält bei Schneetouren hohen Schneelasten stand
Schwächen
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in der Regel etwas teurer
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recht hohes Gewicht
Die geodätische Gestängekonstruktion des Wechsel Forum 4 2 kreuzt sich vier Mal und garantiert eine hohe Windstabilität. (Bildquelle: wechsel-tents.de)
Wie bewerten Testmagazine Geodät-Zelte in ihren Testberichten?
Vergleichstests, in denen sich die Experten ausschließlich auf Geodät-Zelte konzentrieren, gibt es in der Regel nicht. Häufig werden Zelte unterschiedlicher Bauart miteinander verglichen, denn die Bewertungskriterien sind typenübergreifend mehr oder weniger dieselben. Der Hauptfokus liegt meist auf Wetterschutz und Komfort, so auch bei
einem Vergleichstest der Zeitschrift „outdoor“. Beim Schutz gegen die Naturgewalten achten die Tester auf die Wasserdichtigkeit des Außenzelts und der Bodenwanne sowie auf die Stabilität des Zeltes bei Wind und Sturm. Zusätzlich prüfen sie, ob es gegen Zugluft geschützt ist. Nicht schließbare Lüfter oder ein Außenzelt, das nicht bis zum Boden geht und somit dem Wind Wege ins Innenzelt bieten, sind nicht nur unpraktisch, sondern führen auch zu Punktabzug. Den gibt es auch, wenn es bei geöffneten Apsiden, also den kleinen Zeltvorräumen, in oder auf das Innenzelt regnen kann. Bestnoten erhalten in diesem Bereich folglich Zelte wie der
Testsieger Exped Orion 3 UL, die weder bei Dauerregen noch bei sumpfigen Böden Feuchtigkeit ins Zelt lassen und zudem selbst bei Sturm stabil stehen bleiben.
Komfortpunkte können die Testkandidaten mit hohen Innenräumen sammeln, die zudem steile Wände und somit eine große Nutzfläche besitzen. Als besonders komfortabel gelten zudem Zelte mit Apsiden, die groß genug sind, um darin kochen und sein Gepäck abstellen zu können. Große Lüftungsöffnungen helfen dabei, kein Kondenswasser entstehen zu lassen. Das schafft ein angenehmes Klima im Innenzelt und wird positiv bewertet.
Entscheidend sind aber ebenfalls die Handhabung und der Aufbau sowie die Qualität der Verarbeitung und der Materialien. Lässt sich das Zelt auch von einer Person allein problemlos und zügig aufbauen und überzeugen darüber hinaus hochwertige und robuste Materialien, so steht einem „Sehr gut“ nichts mehr im Weg.
Einzig bei Gewicht und Packmaß belegen die Geodät-Zelte nicht immer die vorderen Plätze, da sie aufgrund des zusätzlichen Gestänges recht schwer werden können.
Das Hilleberg Tarra ist ein sicheres und geräumiges Sturmzelt für zwei Personen. (Bildquelle: amazon.de)
Was ist der Unterschied zwischen Kuppelzelten und Geodäten?
Äußerlich unterscheiden sich
Kuppelzelte und Geodäten wenig und werden daher oft in einen Topf geworfen. Es gibt jedoch entscheidende Unterschiede und damit verbundene Vorteile eines Geodät-Zeltes. Ein Kuppelzelt ist per Definition ein Zelt, bei dem sich die Gestänge mindestens einmal kreuzen. Bei Geodäten überkreuzen sie sich an mehreren Stellen, wodurch eine höchst stabile, weitgehend freistehende Konstruktion erreicht wird, die auch nach dem Aufbau ohne Probleme bewegt werden kann. Durch diese Besonderheit qualifizieren sich diese Zelte auch als Expeditionszelt und für Touren im Winter, in den Bergen oder bei extremen Wetterlagen, denn selbst hohe Schneelasten oder Starkregen halten sie gut aus. Auch kräftiger Wind ist kein Problem, jedoch sollten dann auch diese Modelle zur Sicherheit gut abgespannt werden. Ein weiterer Bonuspunkt der Geodäten: In besonders warmen Nächten kann man auch nur das Innenzelt mit den Stangen aufbauen, um es luftiger zu haben.
Gibt es bei all den Vorteilen auch Nachteile?
Die spezielle Konstruktion der Geodät-Zelte bringt auch Nachteile mit sich. Zu nennen ist hier vor allem das geringe Raumangebot, das im Prinzip auf den nötigen Schlafraum für eine oder höchstens zwei Personen ausgelegt wurde. Die Kugelform führt zu einer ungünstigen Raumausnutzung, da sie die Nutzfläche einschränkt und die Unterbringungsmöglichkeiten für Ausrüstung und Gepäck unangenehm minimieren kann. Das Mehr an Gestänge führt häufig zu einem im Vergleich zu anderen Zelten höheren Gewicht, was gerade bei längeren Expeditionen oder Alpintouren zu berücksichtigen ist.