Das Wichtigste auf einen Blick:
- kompatibel zu Hörgeräten
- es gibt allerdings keinen gesetzlichen Standard
- Unterschiede zwischen Hörgeräten mit/ohne induktiver Spule
- müssen nicht zwingend "Seniorentelefone" sein
Wer nur noch schwer hören kann, ist im Alltag schon schwer genug eingeschränkt. Besonders schwierig ist es aber, den Kontakt zu Freunden und Verwandten per Telefon zu halten. Denn die meisten Geräte sind schlichtweg zu leise eingestellt oder erzeugen mit Hörgeräten unangenehme Feedback-Geräusche. Glücklicherweise bieten inzwischen viele Telefonhersteller hörgerätekompatible Geräte an.
Gibt es Tests zu Telefonen für Hörgeschädigte?
Tests von Seniorentelefonen gehen regelmäßig auf die Hörgeräte-Kompatibilität ein, die auch mit dem Kürzel "HAC" ausgezeichnet wird. Allerdings ist genau das Problem: Dies ist nur in dediziert an Senioren gerichteten Tests der Fall, und die beziehen sich fast immer auf diese Spezialtelefone.
Doch eigentlich muss sich Design-technisch nichts ändern, auch herkömmliche Telefone können hervorragend für Schwerhörige geeignet sein. Leider schaffen diese es nur selten in die Senioren-Telefon-Tests – und umgekehrt lassen die klassischen Qualitätstests diesen Aspekt komplett außen vor. Wenn man Glück hat, findet man also zwei Tests, die dasselbe Geräte aus beiden Blickwinkeln betrachten. Tipp: Die Gigaset-Modelle der E-Baureihe sind alle Hörgeräte-kompatibel, ebenso wie die Panasonics der 200er-Reihe und die neueren Speedphones der Telekom. Dort ist die Wahrscheinlichkeit am größten, solche Tests aufzustöbern.
Gibt es auch "normale" Telefone oder nur spezielle Seniorentelefone?
Manchmal sehen Telefone für Hörgeschädigte natürlich noch ein wenig sonderlich aus, weil sie übergroße Bedienelemente und teils sogar Fototasten bieten – die typischen Seniorentelefone, bei denen die Hersteller gleich im Rundumschlag auch motorische und sensorische Schwierigkeiten abzupuffern gedenken. Doch in den vergangenen Jahren sind zunehmend Geräte mit einem völlig normalen Design auf den Markt gelangt, die sich wirklich gezielt an Hörgeschädigte wenden – die größte Nutzergruppe, zu denen eben beileibe nicht nur ältere Menschen gehören. Sie verstecken sich bei den Herstellern in eigenen Baureihen, die oft als "Familientelefon" beschrieben werden.Gibt es für die Hörgeräte-Kompatibilität ein Prüfsiegel?
Telefone für Hörgeschädigte werden im Handel häufig als „hörgerätekompatibel“ bezeichnet (manchmal auch "HAC"). Doch Vorsicht: In Europa ist an diese Bezeichnung keine Prüfung oder ein allgemeingültiger Standard gebunden. Das heißt, der Hersteller will zwar mitteilen, dass das Telefon mit analogen Hörgeräten konstruktionsbedingt keine Störgeräusche verursacht, er hat es aber nicht unabhängig prüfen lassen. In den USA dagegen ist von der zentralen Prüfbehörde das M/T-Rating vorgeschrieben. Mangels eigener Vorschrift wird dieses in Europa gerne übernommen und setzt sich zunehmend durch.
Wie muss ich den M/T-Wert bei HAC-Telefonen verstehen?
Der M-Wert beschreibt Telefone, die mit Hörgeräten ohne Induktionsspule kompatibel sind. Der T-Wert wiederum beschreibt Telefone, die mit induktiven Spulen-Hörgeräten kompatibel sind. Für beides gibt es Zahlen von 1 bis 4. Je höher der Wert, desto weniger Störgeräusche sind zu erwarten. Beide Kategorien werten einander ab – ist ein Telefon also schlecht im T-Wert, kann der M-Wert nicht mehr als eine Kategorie nach oben davon abweichen. Auf der sicheren Seite ist man also mit Telefonen, die eine M3/T4- oder M4/T3-Auszeichnung besitzen, M4/T4 ist sehr selten und natürlich der Idealfall.Muss ich als Hörgeschädigter auf weitere Zusatzmerkmale achten?
Neben der reinen Hörgeräte-Kompatibilität spielen noch andere Aspekte eine Rolle. So sollte man darauf achten, dass ein solches Telefon die Hörer- wie auch die Klingeltonlautstärke separat einstellen lässt. Denn wer sein Hörgerät einmal nicht trägt, möchte mit Sicherheit trotzdem etwas verstehen können. Ein wertvolles Zusatzmerkmal ist zudem eine Anrufer-LED. Sie blitzt rot auf, wenn ein Anruf eingeht. Wer sein Hörgerät gerade nicht trägt, erkennt daher auch optisch einen eingehenden Anruf. Ferner gibt es – allerdings eher als Zubehör – Vibrationskissen, die man unter seinen Arm legen kann, wenn man fernab des Telefons im Sessel sitzt.Telefone für Hörgeschädigte, die besonders lange Telefonzeiten erlauben
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