Zwanzig Exemplare des VW Twin Drive Golf werden zur Zeit in Wolfsburg und Berlin auf die Tauglichkeit der eingebauten Hybrid-Technologie getestet. Die Fahrzeuge sind mit einer Kombination aus Lithium-Ionen-Akkus, Elektromotoren sowie einem Common-Rail-Dieselmotor ausgerüstet. Von dem neuartigem Antriebskonzept verspricht sich VW eine deutliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Redakteure der Zeitschrift „Auto Bild“ konnten den Hybrid Golf ebenfalls schon einmal Probe fahren und bescheinigen dem Konzept durchaus Zukunftstauglichkeit.
Die Akkus sind im Kofferraum des VW Twin Drive Golf untergebracht und liefern 89 PS. Ihre Aufladung dauert vier Stunden, doch das Auto ist nicht allein auf sie angewiesen. Ein Diesel mit 1,5 Liter Hubraum und 102 PS schaltet sich automatisch zu, wenn der Strom für die drei Elektromotoren an der Vorderachse und den Hinterrädern knapp wird. Oder wenn das Fahrzeug gerade einmal mehr Energie benötigt wie zum Beispiel beim Überholen. Die Kombination von Akku und Dieselmotor kann aber auch gezielt eingesetzt werden wie auf längeren Fahrten. Je nach Vorlage teilt dann die Hybrid-Technologie die Entfernungskilometer in Strom- oder Dieselbetrieb ein. Übrigens: Der Twin Drive konnte auch durchaus mit seinen Fahrleistungen beeindrucken. 170 Höchstgeschwindigkeit und 9,9 Sekunden von Null auf Hundert ließen ebenso Fahrspaß aufkommen wie das spritzige und agile Handling des Golf.
Im Test von „Auto Bild“ erzielte der Twin Drive im Kombinationsbetrieb eine Reduktion des Dieselverbrauchs auf bis zu 2,5 Liter/100 Kilometer. Allerdings kommen dazu die Stromkosten, so dass sich die Gesamtkosten auf 5,55 Euro/100 Kilometer summierten. Wenn, wie auf längeren Strecken, der Diesel allein für die Fortbewegung benutzt wird, lag der Verbrauch bei durchschnittlich 4,9 Liter. Auf Kurzstrecken, so das Fazit der Zeitschrift, lohnt sich die Hybrid-Technologie – und drängelt daher VW auch zurecht ein bisschen dazu, den Golf nicht erst, wie geplant, 2015 auf den Markt zu bringen.
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- Erschienen: 14.06.2012 | Ausgabe: 14/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: Geräumig, sicheres Fahrverhalten, hohe Qualitätsanmutung, standfeste Bremsen.
Minus: Eingeschränkte Übersichtlichkeit, magere Serienausstattung, hohes Preisniveau.“