Für wen eignet sich das Produkt?
Mit seinem mitwachsenden Autokindersitz Vanessa 2 will United Kids die Flexibilitätswünsche einer mehrköpfigen Familie mit den Sparzwängen einer klammen Haushaltskasse zusammenbringen, die auf die Anschaffung mehrerer kostspieliger Kindersitze verzichten muss. Der Gruppe-II-III-Sitz für die Gewichtsgruppe von 15 bis 36 Kilogramm hebt auf schiere Basiskompetenzen ab und hält den Nutzer Online-Feedbacks zufolge ausstattungsseitig an der kurzen Leine. Doch einem 30-Euro-Modell wird man vieles verdenken können – sogar den Kardinalfehler, den er wie viele seiner Kontrahenten begeht.
Der ansonsten praktische, weil extrem leichte und vielfach an die Statur des Kindes anpassbare Sitz kann ab dem Kindergartenalter ohne seine Rückenlehne genutzt werden. Das ist seine ganz große Achillesverse – zumindest aus Sicht des Automobilclubs: Die Modellgeschwister Graco Logico und Junior Maxi kassierten allein wegen der Umbaubarkeit zum Sitzkissens die Note „mangelhaft“ im Sicherheitscheck. Würde es den Vanessa 2 erwischen, liegt ein ähnliches Schicksal auf der Hand. Folgt man den Hinweisen des Handbuchs, kann er wie ein Booster verwendet werden, ungeachtet des dann fehlenden Seitenaufprallschutzes und einer sicheren Gurtführung über die Schulter. Auch die zugegeben sehr ausgeprägten Seitenhörner würden ihm nicht aufhelfen – der ADAC wertet in solchen Fällen unbarmherzig ab. Im Zweifel knallt der Kopf des Kinds ungeschützt an die Scheibe.
Preis-Leistungs-VerhältnisWer mit dem Kostenfaktor argumentiert und ohnehin nur einen Kurzstreckenspezialisten sucht, darf bei einer Ausgabe von 30 Euro (Amazon) durchaus auf einen Glücksgriff hoffen. Günstiger geht es kaum noch – und die Einschränkungen sind kalkulierbar: ein dünner Stoffbezug, ein lascher Klettverschluss, das Kind muss es aushalten, mit sehr wenig Sitzkomfort zu reisen. Für kurze Wege zum Kindergarten, Einkaufen oder zur Apotheke reicht es.