eBook-Reader von Trekstor sind bekannt dafür, mit niedrigen Anschaffungskosten den Markt gehörig aufzumischen. Das Unternehmen hat bislang nur Reader mit LCDs auf den Markt gebracht, auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig mit dem Pyrus allerdings seinen ersten eReader mit einem echten eInk-Display im Gepäck dabei gehabt. Das Gerät ist rein fürs Lesen von digitalen Inhalten gedacht, also ziemlich einfach ausgestattet. Es ist daher zu vermuten, dass Trekstor mit ihm den nächsten Angriff auf die Konkurrenz starten möchte.
Erster Kandidat als Gegner ist natürlich der neue Kindle-Reader von Amazon, der für knapp unter 100 EUR den Besitzer wechselt – und für den Internethändler trotz hoher Verkaufszahlen ein Pyrrhussieg ist, denn die Reader müssen letztendlich vom Hersteller bezuschusst werden. Finanziell lohnen sollen sie sich über den Verkauf von eBooks und Co. Der neue Trekstor wird, so ist zu vermuten, die 99-EUR des Kindle zu unterbieten versuchen, um auch vom sich langsam einstellenden Verkaufserfolg der eBook-Reader ordentlich zu profitieren. Die Ausstattung des Geräts legt dies jedenfalls sehr nahe, denn sie ist recht einfach gehalten. Das Gerät soll in der Hauptsache zum Lesen dienen – und zwar für Vielleser, wie zu ergänzen ist, denn der Bildschirm besteht nicht aus einem LCD, sondern aus einem der wesentlich augenfreundlicheren und auch bei Sonnenlicht noch gut lesbaren eInk-Displays. Es misst 6 Zoll wie das Gros der einfachen Lesegeräte, die Auflösung entspricht dem gängigen Standard: 800 x 600 Pixel. Im internen Speicher finden fast 4 GB Daten Platz, er lässt sich mit microSD(HC)-Karten auf satte 32 GB erweitern. Die Bedienung erfolgt über Tasten, wiedergegeben werden die gängigen eBoook-Formate sowie Bilder und nicht animierte GIFs. Das Gerät wiegt knapp über 200 Gramm und passt mit seinen 167 x 123,5 x 9 Millimetern locker in jede schmale Handtasche. Als Manko könnte sich herausstellen, dass sich der Akku lediglich über USB aufladen lässt, außerdem hat das Gerät keinen Online-Zugang. Die Datenübertragung muss also den Umweg über den Rechner nehmen.
Das LCD-Pendant, der eBook Reader 3.0 von Trekstor, geht momentan für rund 68 EUR (Amazon) über den Ladentisch, der Kindle von Amazon, wie erwähnt, für 99 EUR (Amazon). Irgendwo dazwischen wird sich der neue Trekstor mit Sicherheit ansiedeln, um dem Kindle das Wasser abzugraben – und könnte mit dieser Strategie Erfolg haben. Denn letztendlich ist hierzulande die Bereitschaft, für ein technisches Gerät, das sich ausschließlich zum Lesen benutzen lässt, viel Geld auszugeben, verhältnismäßig gering – ein Grund, weswegen die LCD-Reader so erfolgreich sind. Der Trekstor könnte daher, quasi im Kielwasser des Kindle, dazu beitragen, dass sich die zum Lesen eindeutig besser geeigneten eInk-Displays auf breiterer Front als bislang gegen die LCD-Modelle durchsetzen.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 29.05.2013 | Ausgabe: 6/2013
- Details zum Test
„befriedigend“ (3,0)
„Viele Schwachstellen. Reader hat keine Hintergrundbeleuchtung, keinen Touchscreen, kein WLan und keinen vorinstallierten Buchshop. Kaum Zusatzfunktionen. Tasten zur Bedienung des Geräts sind klein. Der Text ist etwas unscharf. Großer Speicher fasst 3,5 Gigabyte. Kürzeste Akkulaufzeit mit nur 9 Tagen.“
Anm. d. Stiftung-Warentest-Redaktion: Bauähnlich mit Trekstor Weltbild eBook Reader 4Ink und Trekstor Thalia eBook Reader 4Ink