Die diversen, recht widersprüchlichen Kundenbewertungen, die mittlerweile zum El Monte im Netz zu finden sind, legen nahe, dass die Erwartungen an den Grill nicht allzu hochgeschraubt werden sollen. Der Kugelgrill des Herstellers Tepro, der wie andere Modelle des Sortiments auch öfter als Aktionsware bei Discountern auftaucht, ist aktuell für rund 100 EUR (Amazon), scheint sich aber speziell in Sachen Materialgüte und Verarbeitung nicht mit den rund doppelt so teuren Modell renommierter Marken nicht messen zu können.
Viel Ausstattung für wenig Geld
Doch zuallererst einmal punktet der Grill von Tepro ganz offensichtlich mit einer üppigen Ausstattung. Üppig im wahrsten Sinne des Wortes ist zum Beispiel der Grillrost. Mit einem Durchmesser von 55 Zentimetern muss er sich nicht für Grillrunden mit fünf bis zehn Personen fürchten. Der Grillrost selbst kann mit zwei Hakengriffen leicht entnommen beziehungsweise eingesetzt werden und ist verchromt. Im Deckel wieder befinden sich Lüftungsschlitze, mit denen die Hitzeentwicklung reguliert werden kann – der Tepro soll sich nämlich zum indirektenGrillen eignen. Die Wanne ist allerdings nicht dafür ausgelegt, die Kohlen an der Seite oder am Rand auf einen Haufen zu schichten, etwas Improvisation ist demnach angesagt. Die Asche sammelt sich in einem Auffangbehälter und kann daher nach dem Grillen bequem entsorgt werden – ohne Frage ist dieses Ausstattungsmerkmal ein Highlight des Grills, da es in seiner Leistungsklasse eher selten anzutreffen ist. Der Grill steht stabil auf einem Fahrgestell mit zwei Rädern sowie einer Ablagefläche für Kohle oder Ähnliches größeres Zubehör. Grillutensilien sowie Grillgut wiederum lassen sich auf der seitlich angebrachten großen Ablage mit Haken und Besteckkorb unterbringen und sind somit immer in Griffnähe. Grillwanne sowie Deckel sind emailiert, damit sich kein Rost ansetzen kann.Zwiespältige Kundenbewertungen
Aufgrund der niedrigen Anschaffungskosten hat der Tepro natürlich die Aufmerksamkeit auf sich gezogen – und sowohl Lob wie Kritik einstecken müssen. Dabei entzündet sich Letztere immer wieder speziell an der Materialgüte sowie Verarbeitung des Grills. Bereits der Zusammenbau muss relativ umständlich (rätselhafte Bauanleitung) sowie nicht ganz hindernisfrei sein (unsaubere Bohrungen, nicht alle Bauteile passen genau zusammen). Außerdem ist die Gefahr, dass die Beschichtung beim Anziehen der Schrauben abblättert, sehr groß – was verständlicherweise entsprechend Misstrauen hervorgerufen hat. Zudem scheint auch das indirekte Grille nicht gerade einfach zu sein, da die diversen Belüftungsschlitze keine effektive Kontrolle der Hitze erlauben sollen. Beim direkten Grillen dagegen soll der Tepro keine nennenswerten Schwächen zeigen.Fazit
Auf der anderen Seite zeigen sich viele Kunden mit dem Tepro voll und ganz zufrieden, eine Urteil, das er mit Sicherheit sehr viel seinen niedrigen Anschaffungskosten verdankt, die aktuell bei knapp 100 EUR (Amazon) liegen und damit deutlich unter denen etwa für einen Grill des renommierten Herstellers Weber. Wer mit dem Grill sorgsam umgeht und ihn regelmäßig pflegt sowie nicht unbedingt kulinarische Highlights, die das indirekte Grillen voraussetzen, auf den Tisch zaubern möchte, könnte daher mit dem Tepro trotz der Kritik auf seine Kosten kommen. Die Gefahr, dass sich nach einer gewissen Zeit die von anderen Kunden reklamierten Mängel trotzdem bemerkbar machen, ist allerdings auch in diesem Fall natürlich nicht aus der Welt geschafft.