Beim TechniTwin ISIO 55 wirbt Technisat mit 3840 x 2160 Bildpunkten, also mit der vierfachen Full-HD-Auflösung. Schade: Die für Ultra-HD-Inhalte wichtigen Standards HDMI 2.0, HDCP 2.2 und HEVC unterstützt der Fernseher nicht.
Dppelter Triple-Tuner
Zwar kann man Ultra-HD-Videos per HDMI zuspielen, mangels HDMI 2.0 allerdings nur mit 30 und nicht mit 60 Bildern pro Sekunde. Ultra-HD-Signale mit 60 Hertz laufen flüssiger über den Schirm. Auch der für Ultra-HD-Inhalte geplante Verschlüsselungsstandard HDCP 2.2 fehlt, überdies verzichtet TechniSat auf einen HEVC/H.265-Decoder. Den HEVC/H.265-Codec wollen Streaming-Anbieter wie Maxdome und Netzflix zum Komprimieren ihrer Ultra-HD-Inhalte nutzen. Auch an anderer Stelle, etwa bei Videos vom USB-Speicher oder vom SD-Kartenleser, würde der Decoder Vorteile bringen. Davon ab ist das Gerät sehr ordentlich ausgestattet: Mit an Bord des 55-Zöllers sind Tuner für Antenne (DVB-T), Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S2), und zwar in doppelter Ausführung. Dank doppeltem Triple-Tuner – Technisat selbst spricht unter Berücksichtigung des vierten Empfangswegs Internet von einem Quattro-Tuner – kann man ein Programm anschauen und ein anderes Programm aufnehmen. Um überhaupt etwas aufnehmen zu können, muss per USB ein externer Speicher angeschlossen sein.Zusatzfunktionen
Eine Funktion namens „Perfect Recording“ sorgt dafür, dass verschobene Sendezeiten automatisch erkannt werden. Dabei lässt sich das Programm nicht nur dauerhaft, sondern zwecks zeitversetztem Fernsehen (Timeshift) auch temporär aufnehmen. Praktisch und bei Fernsehern anderer Hersteller kaum zu finden: Es gibt eine Schnitt- und Editierfunktion für TV-Aufnahmen, falls man zum Beispiel Werbeblöcke entfernen will. Zudem können Aufnahmen nicht nur auf einem USB-Speicher, sondern per LAN oder WLAN auch auf einem Netzwerkspeicher archiviert werden. Umgekehrt lassen sich Inhalte lokaler Server zum Fernseher streamen. Darüber hinaus hat man Zugriff auf Video-on-Demand-Portale, Podcasts, Radiosender und andere Angebote aus dem Internet. Der HbbTV-Standard, dank dem man aus dem laufenden Programm zu den Mediatheken der TV-Sender gelangt, wird ebenfalls unterstützt. Steuern lässt sich der TechniTwin ISO 55 nicht nur mit der Fernbedienung, sondern auch mit einem Smartphone oder einem Tablet. Mit der MyTechnisat-App soll man Aufnahmen sogar von unterwegs aus programmieren können.Wer 2400 EUR in die Hand nimmt, bekommt einen Ultra-HD-Fernseher mit 3D-Unterstützung, doppeltem Triple-Tuner sowie komfortablen Aufnahme- und Netzwerkfunktionen. Abzüge gibt es für den Verzicht auf HDMI 2.0, HDCP 2.2 und HEVC/H.265. Erste Tests stehen noch aus.