Bücher zu digitalisieren könnte mit dem SC-420USB in Zukunft im Sekundentakt und ohne großen Aufwand über die Bühne gehen. Denn der von Somikon vertriebene Scanner lichtet die Vorlage mittels einer in einem ausklappbaren Arm eingebauten Linse ab – was einige Vorteile bietet.
Der erste Vorteil liegt förmlich auf der Hand: Im Gegensatz zu einem Flachbettscanner müssen die dreidimensionalen Bücher nicht umständlich auf eine Scanunterlage um- beziehungsweise aufgelegt werden. Stattdessen wird jede Seite nach der erfolgreichen Digitalisierung einfach umgeblättert, das Buch selbst kann dabei liegen bleiben. Dies bedeutet zweitens, dass der Buchrücken entsprechend geschont wird – speziell bei älteren oder wertvolleren Exemplaren dürfte dies für deren Besitzer eine große Erleichterung darstellen. Drittens schließlich lässt sich der Scanner locker in die Bibliothek mitnehmen. Zusammengeklappt misst er lediglich 261 mal 100 mal 91 Millimeter und wiegt knapp über 600 Gramm. Das Gerät lässt sich demnach ohne größere Umstände in einer Akten- oder Notebooktasche verstauen, zumal auch kein zusätzliches Netzteil benötigt wird. Der Scanner versorgt sich direkt über die USB-Schnittstelle mit Strom.
Wie es allerdings um die Qualität der Scans bestellt ist, kann an dieser Stelle nur gemutmaßt werden. Die maxinale Auflösung der Linse beträgt 300 dpi, im Grunde genommen genug für Bücher, Zeitschriften oder Magazine, die lediglich digitalisiert und als jpeg, bmp, tif, png abgelegt beziehungsweise mittels Texterkennung ausgelesen und nicht semiprofessionell weiterverarbeitet werden sollen. Die Konstruktion des Scanners hat aber natürlich eine Schwachstelle: Die Vorlage muss sehr gut ausgeleuchtet werden, damit das Scanergebnis stimmt – und zwar sogar in gut abgedunkelten Räumen. Ob sich der Somikon auf diese Kunst tatsächlich versteht, werden wir erst aus Tests oder Erfahrungsberichten von Usern erfahren. Immerhin bietet der Scanner die Möglichkeit, einige Scan-Parameter selbst einstellen zu können, etwa Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Sättigung, Gamma, Rotation und Spiegelung.
Der Somikon eignet sich natürlich nicht nur für Bücher und Co, sondern auch für Fotos, herkömmliche Dokumente oder kleinere Formate wie etwa Visitenkarten. Der jeweilige Scanvorgang wird mit einer Taste ausgelöst, das Abblitzen der Vorlage dauert nur einen Augenblick. Zum Lieferumfang gehört außerdem eine Software, die allerdings nur unter Windows läuft. Kosten soll der Scanner rund 70 Euro, vertrieben wird er derzeit ausschließlich über den Internetversender Pearl.
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- Erschienen: 26.03.2012 | Ausgabe: 8/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
Bedienung: „sehr schlecht“;
Geschwindigkeit: „sehr gut“;
Scanqualität Fotos: „sehr schlecht“;
Scanqualität Text / Grafik: „sehr schlecht“ / „schlecht“;
OCR-Qualität: „sehr schlecht“;
Geräusche: „sehr gut“.