Wer sich täglich ein Glas flüssiger Vitamine in Form eines frischen Frucht- und/oder Gemüsesaftes gönnen will, für den ist der Severin ES 3550 möglicherweise ein geeigneter, kostengünstiger Kandidat. Der aus dem Hause Severin stammende Entsafter zählt leistungstechnisch zur Mittelklasse, liefert ordentliche Ergebnisse ab und ist leicht zu reinigen – sofern jedenfalls damit nicht allzu lange gewartet wird.
Für einen Entsafter lassen sich ohne Probleme 100 Euro und mehr ausgeben, doch für nicht wenige Kunden sind diese Geräte schlicht und einfach überdimensioniert. Denn sollen lediglich täglich ein paar Gläser frischer Saft auf dem Tisch stehen, reicht es in den meisten Fällen aus, zu einem Modell aus der Mittelklasse zu greifen – wie etwa zum Severin. Das Gerät kommt dank eines Hochleistungsmotors mit satter Umdrehungszahl gut mit härterem Obst und Gemüse zurecht, Klassiker sind dabei natürlich Äpfel und Möhren. Die Geschwindigkeit lässt sich sogar um eine Stufe drosseln, was in dieser Geräteklasse übrigens leider keine Selbstverständlichkeit ist. Denn dies empfiehlt sich auf jeden Fall für weiche Obst-/Gemüsesorten, die andernfalls nämlich sonst zu Mus und nicht zu Saft verarbeitet werden. Besonders weiche Lebensmittel, der Klassiker sind hier Bananen, oder extrem kleine, etwa Beeren, sollten dagegen dem Severin nicht zum Verarbeiten zugemutet werden. Das Ergebnis könnte sehr enttäuschend sein.
Der Saftbehälter ist für rund 1 Liter Saft ausgelegt. Doch bis er randvoll ist, ist etwas Geduld gefragt. Wie so viele Mittelklasse-Modelle muss auch der Severin nach gut einer Minute Entsaften nämlich eine kleine Ruhepause einlegen, damit sich der Motor nicht überanstrengt. In der Zwischenzeit könnte man den Trester leeren, doch da dieser zwei Liter aufnimmt, ist dies nach einer Minute nicht zwingend notwendig. Er hätte im Prinzip also auch weniger großzügig ausfallen können. Werden Obst/Gemüse vor dem Entsaften klein geschnippelt, arbeitet der Severin weitgehend störungsfrei und auch recht sauber. Trotzdem ist es angesichts von bis zu 19.000 Umdrehungen der Zentrifuge in der Minute nicht ausgeschlossen, dass Fruchtfleischreste das kompakte Gerät leider verlassen – ein Kollateralschaden, der in Kauf genommen werden muss. Eine gewisse Kompromissbereitschaft verlangt auch das Gehäuse. Es besteht aus Plastik, der Severin kann sich also in puncto Anmutung nicht mit einem hochpreisigen Gerät messen.
Dafür, und dies ist letztendlich vielleicht sein größter Pluspunkt, schlägt der Severin kein großes Loch in die Haushaltskasse. Er ist momentan für rund 50 Euro zu haben (Amazon), ein Preis, mit dem man sich angesichts des Gebotenen arrangieren kann, was wiederum generell auf den Entsafter zutrifft: Er ist sicherlich kein Highlight unter den Entsaftern, aber ein Gerät, mit dem man sich anfreunden kann.
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- Erschienen: 26.09.2013 | Ausgabe: 10/2013
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„nicht zufriedenstellend“ (8%)