Mit dem C3 Lady führt Passform-Spezialist Schuberth das Schwesternmodell zum gut bewerteten C3 im Sortiment. Im Zuge der Modellpflege hat der Magdeburger Helmhersteller die C3-Reihe damit um einen Klapphelm erweitert, der sich speziell an die weibliche Zielgruppe richtet – und dabei auf eine typisch weibliche Schädelanatomie abstellt.
Schmaler und mit weicher Polsterung
Umgesetzt wurde dies insbesondere mit vergleichsweise weichen und speziell ausgeformten Polstern, welche das weibliche Pendant zum ebenfalls gut sitzenden C3 bilden sollen. Überhaupt geht es beim C3 Lady nicht nur um das Design, wie der kritische Kunde hätte vermuten können. Der Hersteller setzt vielmehr eine typisch weibliche Schädelanatomie voraus, die nicht nur schmaler, sondern auch niedriger ist als die der männlichen Fahrer - und folglich einer speziellen Formgebung und Innenausstattung bedürfe.
Wiegt nur 1.570 Gramm
Doch gerade die Passform führt zu einem - wenn auch marginalen - Kritikpunkt. So stellt die Motorrad-News in Heft 5/2012 nach etlichen gefahrenen Testkilometern fest, dass der Stirnbereich der Testpilotin rote Druckstellen aufweise. Damit, so das Magazin, sei erwiesen, dass Frauen einen eigenen Kopf hätten. Die Passform falle extra schlank aus und passe daher auch zu zierlichen Schultern. Mit seinen 1.570 Gramm gehört der Systemhelm außerdem zu den leichtesten seiner Gattung. Die besonders weichen und für die Gesichtsform von Frauen entwickelten Polster tragen der dünneren Haut Rechnung und halten Platz für einen Brillenbügel frei.Richtungsstabil und beschlagfrei
Gute Kritiken fuhr der C3 Lady wegen seiner aerodynamischen Eigenschaften ein. Kaum etwas beeinflusse seine stabile Lage im Fahrtwind; dank seiner Formgebung sei er pendelneutral, auch der Schulterblick soll ohne nennenswerte Störimpulse für die Richtungsstabilität ausfallen. Ein Akustikkragen dämpft die Lärmkulisse, die Belüftung arbeitet effektiv, wobei Schuberth hier auf Lufteinlässe im Kinn- und Oberkopfbereich setzt. Und auch bei geschlossenen Belüftungsschiebern soll das Visier beschlagfrei bleiben.Schwenkbare Sonnenblende und Pinlock
Ebenfalls positiv: Der bedienfreundliche Ratschenverschluss, das beschlagfreie Pinlock sowie die intergrierte und schwenkbare Sonnenblende, die „der Grübelei bei der Brillenwahl eine Ende macht“, so das Urteil der Motorrad-News-Redakteure. Insgesamt hat man es mit einem der durchdachten Schuberth-Kopfschützer zu tun, der auf einem hohen Verarbeitungsniveau liegt und wirklich Zugeständnisse an die weiblichen Besonderheiten macht – nicht nur an die vermeintlich frauennahen Designwünsche. Bei der Anschaffung werden knapp 500 EUR fällig.