Der kanadische Smartphone-Spezialist Research in Motion (RIM) steht mit dem Rücken an der Wand. Seit einem Jahr sind keine vernünftigen Geräte mehr auf den Markt gekommen, der Marktanteil fällt entsprechend ins Bodenlose und die Überarbeitung des BlackBerry-Betriebssystems zieht sich in die Länge. Doch nun sind interne Dokumente im Internet aufgetaucht, die eines von sechs neuen geplanten BlackBerry-Modellen für 2013 zeigen sollen. Und sollten sich diese Infos erhärten, wäre eine Sensation im Anmarsch.
Künftig Verzicht auf den BlackbBerry Internet Service?
Denn bereits länger wird spekuliert, ob das neue BlackBerry OS 10 den alten Business-User-Muff über Bord werfen und selbst den integralen Bestandteil BlackBerry Internet Service (BIS) nur noch als zubuchbare Option enthalten wird. Das hieße, dass Browser und E-Mail-Client wie bei anderen Betriebssystemen auch, über ganz normale Internetserver liefen und nicht mehr über die Spezial-Server von RIM. Begründet wird dies damit, dass das moderne mobile Internet längst schnell genug ist, um auch größere Datenmengen zügig zu übertragen – die künstliche Reduktion der Mengen und damit Einschränkung von Formatierungen und Anhängen durch den BIS sei ein Anachronismus.
Quad-Core-Chipsatz und riesiger OLED-Touchscreen
Der jetzt gesichtete BlackBerry 10 Aristo scheint diese Gerüchte zu bestätigen, denn die Ausrichtung geht dermaßen deutlich in Richtung Privatkundschaft, dass kaum noch von einem Business-Gerät die Rede sein kann. Vielmehr wirkt der BlackBerry 10 Aristo mit seinem 4,65 Zoll großen und 720 x 1.280 Pixel auflösenden
OLED-Touchscreen und dem auf 1,5 GHz getakteten Quad-Core-Chipsatz endlich wie ein Highend-Smartphone, das man heute von einem Tophersteller eigentlich auch erwarten darf. Eine mechanische Volltastatur gibt es nicht mehr, ein Schwestermodell soll diese aber wohl wieder bieten.
LTE, NFC und HDMI sind mit an Bord
Den durchgesickerten Informationen zufolge wird der BlackBerry 10 Aristo neben
HSPA auch den neuesten Datenstandard
LTE (800, 1.800 und 2.600 MHz) sowie Dual-Band-
WLAN nach 802.11n im 2,4- und 5-GHz-Band unterstützen. Ferner sind ein
GPS-Empfänger, ein
NFC-Modul und Bluetooth 4.0 mit von der Partie, Micro-USB und Micro-HDMI stehen für den kabelgebundenen Datenaustausch bereit. Handy-Telefonate wiederum können dank AMR-Wideband in HD-Qualität erfolgen, die Mikrofone sollen ferner Umgebungsgeräusche herausfiltern.
Top Hardware - und die Software?
Ein BlackBerry mit dieser Ausstattung wäre endlich auf Augenhöhe der aktuellen Topliga der Smartphones angelangt. Damit könnte das Comeback von RIM tatsächlich gelingen, vorausgesetzt, der Hersteller bietet das kleine Plus, das Nutzer von Android & Co zum Wechsel animiert. Denn nicht nur die Hardware muss top sein, die Software muss auch ein klares Wechselargument bieten. Hier darf man auf Anfang 2013 gespannt sein.