Die Panasonic Lumix DC-S9 ist eine kompakte Vollformat-Systemkamera, die vor allem für Filmer:innen und Content-Creator:innen interessant ist. Natürlich lassen sich mit der S9 auch sehr gut Fotos schießen, allerdings fehlen ihr ein paar praktische Ausstattungsmerkmale klassischer Foto-Kameras. Dazu gehört beispielsweise ein Sucher. Außerdem kann die S9 nicht mit einem klassischen Blitz genutzt werden. Es gibt zwar einen Zubehörschuh, dieser kommt allerdings ohne Kontakte, über die ein Blitz gesteuert werden könnte.
Auch der Verzicht auf einen mechanischen Verschluss führt zu gewissen Einschränkungen, so kann es zu sogenannten Rolling-Shutter-Effekten kommen, wenn sich Objekte durch das Bild bewegen. Auf der Haben-Seite findet sich hingegen ein Bildstabilisator, der nicht nur längere Verschlusszeiten, sondern auch einen High-Res-Modus per Pixel-Shift ermöglicht. Damit werden kurz hintereinander mehrere Bilder mit leicht versetztem Sensor aufgenommen und zu einem hochauflösendem Bild zusammengesetzt. So können sie aus der Hand Bilder mit beeindruckenden 96 Megapixeln aufnehmen. Die eher moderate Sensor-Auflösung von 24 Megapixeln sollte für die meisten Motive aber ebenfalls ausreichen. Überzeugen kann auch der Autofokus, der ein recht zuverlässiges Tracking bietet.
Professionelle Video-Features mit einer deutlichen Einschränkung
Bei Filmer:innen erfreuen sich Panasonic-Systemkameras schon seit langem großer Beliebtheit, da Bedienung und Funktionen bei vielen Modellen professionellen Ansprüchen genügen. Auf die S9 trifft das zumindest teilweise zu. Sie übernimmt viele Ausstattungsmerkmale der Lumix S5 II. Etwa die Möglichkeit, flache V-Log-Bildprofile für die Aufnahme zu nutzen. Sie können zudem eigene Bildprofile (LUTs) auf die Kamera laden und ins Video einbinden.Content-Creator:innen kommt das Open-Gate-Recording zugute. Damit können Videos in 6K-Auflösung im Verhältnis 3:2 aufgenommen werden. Es wird also die gesamte Sensor-Fläche genutzt und nicht wie sonst üblich ein Seitenverhältnis von 16:9. Dadurch wird es einfacher, das aufgenommene Videomaterial nachträglich auch als Hochkant-Video zu beschneiden. Mit der neuen Panasonic Lab App können Sie Fotos und Videos schnell auf das Smartphone ziehen und in sozialen Netzwerken teilen. Außerdem lassen sich in der App eigene LUTs erstellen, die Sie auf die Kamera ziehen können.
Zugleich leidet die Lumix S9 unter ein paar Einschränkungen, die dem kompakten Gehäuse geschuldet sind und mache Filmer:in vom Kauf abschrecken werden: Um einer Überhitzung vorzubeugen, ist die Aufnahmezeit stark begrenzt. Bei 6K-Aufnahmen ist schon nach 10 Minuten Schluss, bei 4K nach 15 Minuten und selbst in Full-HD möchte die Kamera nach 20 Minuten eine Abkühlung - andere Kameras halten hier wesentlich länger durch. Ein weiteres Manko ist die fehlende Möglichkeit, einen Kopfhörer anzuschließen.