Sobald die Summe für einen Kugelgrill im dreistelligen Bereich landen, zögern Kunden, die diesen Grilltyp gerne einmal ausprobiert hätte, mit der Anschaffung. Auf der anderen Seite soll es auch nicht gerade ein typischer Billigheimer eines No-Name-Herstellers sein, deren Qualitätsversprechen eher von zwielichtiger Natur sind. In dieser Zwickmühle lohnt sich der Blick auf dem City 420 in der Holzkohleversion. Überraschend gut ausgestattet für einen Einsteigermodell und sauber verarbeitet, eignet er sich gut für die kleine Grillparty zu Hause oder sogar für unterwegs.
Kleine Grillfläche
Der Outdoorchef gehört zu den kleineren Kugelgrills, die der Markt aktuell bereithält. Sein Grillrost hat lediglich einen Durchmesser von 39,5 Zentimeter, das heißt, selbst wenn die komplette Fläche ausgenutzt wird – dazu gleich mehr –, ist es vernünftig, nicht mehr als vier Personen zum Grillabend einzuladen. Wie alle Holzkohlegrills des Herstellers, ist er mit dem patentierten Trichtersystem ausgestattet. „Trichter“ deswegen, weil ein in der Tat trichterähnliches Bauteil zusätzlich zwischen Kohlerost und Grillrost eingesetzt wird. Zur Hälfte geschlossen, deckt es die die seitlich angebrachten Kohlen ab und verhindert somit einen direkten Kontakt des Grillgut mit der Glut. Wird jedoch die offene Seite über die Kohlen gedreht – Trichter und Grillrost sind nämlich beweglich –, kann direkt über der Glut gegrillt werden, während die Grillfläche, die über der geschlossenen Hälfte liegt, gleichzeitig zum indirekten Grillen benutzt werden kann. Dieses Drehsystem gehört zu den Stärken des Grills, denn es erlaubt auf eine einfache Art und Weise, das Grillgut zuerst anzugrillen, anschließend sanft durchziehen zu lassen und vor dem Servieren noch einmal richtig zu grillen. Praktisch: Der Grillrost kann zur Hälfte aufgeklappt werden, was das nachfüllen von Kohlen erleichtert.
Sogar für Balkon und Strand geeignet
Austretende Flüssigkeiten wiederum fließen über den Trichter in eine Fettauffangschale, bei sachgemäßer Benutzung eignet sich der Outdoorchef mitunter also sogar für den Balkon, weil so gut wie kein Rauch durch verbranntes Fett entstehen kann. Das Dreibein wiederum lässt sich abnehmen, wodurch der deutlich weniger als neun Kilogramm wiegt und nur noch 47 Zentimeter hoch ist. Mit dem Auto lässt er sich dann wunderbar zum Strand fahren.
Fazit
Das Trichtersystem erfordert zwar eine gewisse Eingewöhnungszeit, ist jedoch intuitiv erlernbar und liefert vor alle, was das Wichtigste ist, gute Grillergebnisse ab. Vor allem das indirekte Grillen gelingt mit dem Outdoorchef für Anfänger leichter als mit einem gewöhnlichen Kugelgrill. Der geteilte Rost sowie die Fettschale und zusätzliche der außen angebrachte Aschetopf stellen ebenfalls einen Mehrwert in Sachen Komfort dar, der den Grill von vielen Einsteigermodellen angenehm unterscheidet. Zudem wird ihm eine saubere Emaillierung bescheinigt, die bei sachgemäßer Pflege Rostbefall verhindert. Kurzum: Einsteiger und/oder Gelegenheitsgriller können allem Anschein nach mit dem Kugelgrill nicht viel falsch machen und müssen trotzdem lediglich rund 75 Euro (
Amazon) investieren. Wem dagegen die Grillfläche definitiv zu klein ist,
sollte zum Vergleich den Einsteigergrill Compact Kettle (Bar-B Kettle) von Weber heranziehen. Er ist zwar spartanischer ausgestattet, bietet dafür einen Rost mit 47 Zentimeter Durchmesser.