Den PM6004 hatten schon einige Fachmagazine auf dem Prüfstand – mit durchweg positiven Ergebnissen. Jetzt hat Marantz einen neuen Vollverstärker namens PM6005 im Programm, der anders als sein Vorgänger mit digitalen Audio-Eingängen aufwartet.
24bit / 192kHz DAC von Cirrus Logic
Für digitale Quellen, also CD- oder SACD-Spieler, Netzwerkplayer, AirPort Express-Basisstationen und Flachbildfernseher, gibt es einen optischen und einen koaxialen Digitaleingang. Die Digital-Analog-Wandlung übernimmt ein „sensationeller“ Cirrus Logic-DAC vom Typ CS4398, der es auf eine Abtastrate von 192 Kilohertz bei einer Wortbreite von 24 Bit bringt. Fünf analoge Eingänge, darunter ein Eingang für Plattenspieler mit MM-Tonabnehmer nebst Masseanschluss zur Erdung, ein Audio-Ausgang, schraubbare Boxenklemmen für vier Lautsprecher (A und B) sowie Ein- und Ausgänge zur Fernsteuerung runden das rückseitige Anschlussfeld ab. Die Kontakte der Bi-Wiring-fähigen Lautsprecheranschlüsse hat Marantz zwecks sauberem Signaltransport vergoldet. An der Front wurde ein Kopfhörerausgang auf 6,3 Millimeter verbaut.
Diskrete Bauteile für beide Stufen
Genau wie beim Vorgänger verzichtet das Unternehmen auf integrierte Schaltungen (ICs): Diskrete Bauteile in der Vor- und Endstufe bürgen für besonders klare, transparente und detaillierte Ergebnisse. Mit Blick auf die Testergebnisse des Vorgängers scheint Marantz in dieser Beziehung nicht zu viel zu versprechen. Die beiden Kanäle werden mit einer Ausgangsleistung von jeweils 60 Watt an vier Ohm beziehungsweise 45 Watt an acht Ohm belastet, der Klirrfaktor liegt laut Datenblatt unter 0,05 Prozent. Die Metallfront des 44 Zentimeter breiten, 10,5 Zentimeter hohen und 37 Zentimeter tiefen Vollverstärkers ist mit fünf Reglern besetzt, darunter zwei große links und rechts (Signalquelle, Lautstärke) und drei kleinere in der Mitte (Bass, Treble, Balance). Wer die Signalwege verkürzen will, aktiviert den Source Direct-Modus.Digitale Eingänge, die selbst simple AV-Receiver vorweisen können, findet man bei Stereo-Verstärkern eher selten. Kurzum: Klingt der PM6005 ähnlich überzeugend wie seine Vorgänger PM6004 und PM6003, dann sind die geforderten 550 EUR gut angelegt.