Unter den Minivans hat sich der Kia Carens zu einem ernsthaften Konkurrenten für die europäischen Mitbewerber gemausert. Vom notorischen Testsieger VW Touran trennt ihn nicht mehr viel, die Defizite des Koreaners liegen vor allem beim Fahrwerk. Gegen den Renault Grand Scenic konnte er sich im Vergleich einer Fachzeitschrift jedoch durchsetzen.
Großes Platzangebot
Auf einer moderaten Länge von 4,53 Metern bringt der Carens gegen Aufpreis bis zu drei Sitzreihen und damit maximal sieben Personen unter, und das sogar einigermaßen bequem, wie die „auto, motor und sport“ (Heft 11/2013) feststellt. Die normale Rücksitzbank besteht aus drei Einzelsitzen. Braucht man statt dessen die ganze Gepäckraumkapazität bis zu den Vordersitzen, so passen bis zu 1650 Liter hinein. Als Fünfsitzer hält er 492 Liter bereit. Die wichtigste Anforderung an einen Kompaktvan, nämlich ein großes Platzangebot, erfüllt der Carens also ordentlich. Auch die gute Verarbeitung sei ein Pluspunkt, so die „auto, motor und sport“. Kia traut seiner Qualität so weit, dass der Carens mit einer Garantie von sieben Jahren aufwarten kann.Polteriges Fahrwerk
Das Fahrwerk lässt dagegen offenbar weniger Freude aufkommen. Sowohl die „Auto Bild“ als auch die „auto, motor und sport“ setzen an diesem Punkt ihre Kritik an, denn dem Kia fehle es ein wenig an Abrollkomfort. Beide Zeitschriften beschreiben den Wagen als polterig, auch wenn es im Grunde nur am letzten Feinschliff fehle, so die „Auto Bild“.Turbodiesel unterschiedlich bewertet
Die „auto, motor und sport“ stört sich überdies an der unpräzisen Lenkung. Sie findet dagegen Gefallen am „kräftigen 1,7-Liter-Turbodiesel“. Abweichend davon schildert die „Auto Bild“ den Motor als rau und kurzatmig; hier kann nur eine eigene Probefahrt die Entscheidung bringen. Das Aggregat leistet 136 PS (100 Kilowatt) und beschleunigt den 1,6 Tonnen schweren Wagen binnen 11,2 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 191 Stundenkilometer erreicht. Beim Testverbrauch differieren die beiden Fachmagazine deutlich: Während der Turbodiesel bei der „auto, motor und sport“ 7,4 Liter konsumierte, gab er sich im Test der „Auto Bild“ mit 5,9 Litern zufrieden.Fazit: Gegen den VW Touran, der ein besseres Handling zu bieten hat, kann der Kia nicht ganz aufkommen. Doch im Vergleich zum Renault Grand Scenic fährt sich der Carens besser, und auch seine Bremswege sind kürzer. Hohe Qualität, lange Garantie und ein flexibler Innenraum sprechen für den Koreaner. Der Einstieg beginnt bei rund 24.000 EUR, bei besser ausgestatteten Varianten können die Anschaffungskosten auf mehr als 30.000 EUR klettern.