Wer mit Produkten von Inglesina vertraut ist, wird mit dem Namen vor allem Nostalgiekinderwagen und einen etwas exzentrischen Markenauftritt verbinden. Doch die italienische Marke führt auch Kindersitze unterschiedlicher Gewichtsklassen im Sortiment, von denen der Amerigo I-Fix jüngst mit einem „gut“ von Stiftung Warentest (6/2015) in der Gruppe I für Aufmerksamkeit sorgte. Der teure Kindersitz lässt das Schwestermodell Huggy Multifix ein wenig blass erscheinen, denn der Babyschale für Kinder bis 13 Kilogramm (Gruppe 0+) eilt ein etwas wackeliger Ruf voraus.
Probleme mit der Fahrzeugverbindung ohne Basis
Bestimmte Gurtschlossmodelle bei der Babyschale sollen in seltenen Fällen Sicherheitsprobleme verursacht haben, wie auf cleankids.de, einer von Eltern initiierten Verbraucherschutzseite, zu erfahren ist. Und auch wer die Urteilsgründe des ÖAMTC zum Aufprallschutz des Huggy gelesen hat, für den relativiert sich der hohe Stellenwert, der der Luxusmarke in der Aufmerksamkeit kaufkräftiger Eltern zuteil wird. Zu erhöhten Belastungswerten im Seitenaufprallschutz kam hier das Problem, dass sich die Babyschale ohne Isofix-Basis nicht sehr solide mit dem Fahrzeug verbinden ließ. Versöhnlich dabei: Ein guter Frontaufprallschutz, eine „ausgesprochen große Schale“ und ein geringes Fehlbedienungsrisiko (ÖAMTC 2008), das dem Huggy SHP dann insgesamt noch ein „empfehlenswert“ einbrachte.
Verbesserter Seitenaufprallschutz
Die Huggy Multifix, geeignet übrigens auch zum Befestigen an allen Inglesina-Gestellen, verspricht punktgenau Verbesserungen: Einen besseren Seitenaufprallschutz im Kopf- und Seitenbereich und eine Verwendung wahlweise mit Isofix-Basis (SHP) – und mit der Chance auf eine besonders solide Verbindung mit dem Fahrzeug. Überhaupt sollte man der Nobelmarke zutrauen, dass ihr das Management der passiven und aktiven Aufmerksamkeit gelingt, die aus Warentests und daraus reslutierenden erhöhtem Kundeninteresse für die Marke resultiert. Denn schließlich weist ein „gut“ für ein herausgepicktes Produkt wie den Amerigo nur dann zu mehr Umsatz, wenn das gesamte Sortiment ein homogenes Bild erzeugt. Insoweit ist Inglesinsa auf dem richtigen Weg – auch beim Kurs: Im Netz finden sich Angebote zwischen 100 (Amazon) und 140 Euro.
16.06.2015