Wer Messerästhetik mag und nichts gegen ein etwas höheres Gewicht einzuwenden hat, könnte mit dem Ikea Kochmesser Gynsam fündig werden. Das Kochmesser in Santoku-Optik spielt durchaus in der Designliga der 100- bis 150-EUR-Klasse und kann sich, wäre da nicht das Problem seiner geringen Anfangsschärfe, trotz seines günstigen (schwedisch: „Gynnsam“) Kaufpreises durchaus in der Könnerszene blicken lassen.
Nichts für eilige Ikea-Kunden
Weil man es nach dem Kauf zuerst auf eine brauchbare Schärfe bringen muss, passt es nicht so recht in die Fokusgruppe der Käufer mit Ikea-Mitnahmementalität. Demnach schreibt ein Kunde, dass man schon Lust haben müsse, das Messer nach dem Auspacken erst einmal schärfen zu müssen. Das könnten Kunden sein, die das ohnehin bei ihren Messern tun – mithin Profis oder eine semiprofessionell aufgestellte Kundschaft – oder Leute, die vor allem in optisch ansprechendes Kochmesser suchen, das sich mit jedem hochwertigen Designermodell messen kann. Dass zumindest die Haltbarkeit der Klingenschärfe das Hauptproblem des Gynnsam ist, haben nicht nur die Kunden erkannt, sondern auch professionelle Warentests ergeben.Neigung zur Rissbildung und Korrosion
Wunder dürfe man daher nicht erwarten, schreibt die Kundschaft. So ist das Gynnsam sicherlich keine Anschaffung fürs Leben. Das zeigt sich etwa durch seine Neigung zur Rissbildung und Korrosion im Bereich der Klinge, wie das ETM-Testmagazin in seiner Ausgabe 12/2014 erkannte. Natürlich ließe sich sagen, dass ein gerade mal 15 EUR (Amazon) teures Kochmesser ohnehein keinen Ewigkeitswert besitzt und mit kalkurierbaren Risiken daherkommt. Auch könnte man für ein Messer mit denselben Problemen durchaus das Siebenfache ausgeben, wie das Beispiel des Chroma Type 301 P-18 belegt. Die Klinge des Gynnsam besteht im Übrigen aus dem typischen deutschen Klingenstahl, einem rostfreien Molybdän-Vanadium-Stahl, und ist dank ihrer Verrundung gut zum Wiegen von Kräutern geeignet.