Das Wichtigste auf einen Blick:
- Japanmesser: flacher angeschliffen und kürzer als europäische Messer
- Europäische Messer: stumpfer, aber robuster und weniger pflegeintensiv
- Santokumesser: sehr beliebt aufgrund seiner Vielfältigkeit
- Messer aus Damaszener-Stahl besonders robust und scharf
- gute Küchenmesser schon ab ca. 60 Euro erhältlich
Sie kochen leidenschaftlich gerne? Dann wissen Sie, dass ein gutes Küchenmesser Pflicht ist. Doch die Bandbreite ist enorm. Überschlägig sind viele hundert Sorten und Größen am Markt vertreten, was die Annäherung an das Thema erschwert. Doch insbesondere in Profi- und ambitionierten Privatküchen haben heute japanische oder japanisch aussehende Messer mit höchster Schneidkraft das plumpe Allzweckmesser abgelöst. Doch sind sie wirklich prinzipiell besser als die europäischen Messer? Und warum reicht ein Messer in der Küche schon lange nicht mehr aus? Diese und weitere Fragen klären wir in unserem Ratgeber.
Japanische vs. europäische Kochmesser
Zunächst einmal sollte ein klassischer Irrtum aufgeräumt werden: Die sogenannten Japanmesser sind in der Tat eine Erfindung europäischer Hersteller, die überdies meist mit der Bezeichnung Santoku gleichgesetzt werden. Mit Santoku ist vielmehr eine Klingenform gemeint, die sich mit ihrem breiten Rücken und der zur Spitze flach abfallenden Klinge auszeichnet. Japanische Klingen sind meist flacher angeschliffen und etwas kürzer als europäische Formen mit 15 bis 26 Zentimetern Länge. Mit ihrem industriellen U-Schliff sind letztere zwar etwas stumpfer, doch robuster als japanische Varianten. Sie erfordern weder besondere Schnitttechniken noch spezielle Pflege.Bei Kochmessern aus Stahl sollten Sie hohe Oberflächenhärten bevorzugen. Diese werden in Rockwell-Härtegraden (HRC) angegeben und bestimmen die Schneidhaltigkeit. Grundsätzlich gilt: Nur bei hohen Härtegraden kann der Feinschliff aufgebracht werden. Hier haben die Japaner in der Tat die Nase vorn. Kochmesser wie das Chroma Haiku schaffen es auf höchste Härtegrade bis zu 60 HRC. Zum Vergleich: Normale Küchenmesser liegen zwischen 52 und 56 HRC, hochwertige bei 55 bis 58 HRC.
Ein meist hoch angesetzter V-förmiger Schliff sorgt bei den japanischen Varianten dafür, dass filetierter Fisch appetitlich glänzt und empfindliche Lebensmittel schonend geschnitten werden können. Modelle mit scharfer Spitze erleichtern das Ausschneiden von Fischfilets und etwas gebauchtere Geometrien ziehen sich leichter durch Fleisch. Die meist höhere Klinge der Santoku-Messer eignet sich zum Plattieren von Fleisch oder dient als Palette für gehackte Zwiebeln, Kräuter oder Gemüse. Kürzere und schmalere Klingen werden allerdings meist als handlicher empfunden.
Die japanische Allzweckwaffe: das Santokumesser
Besonders das Santoku-Messer hat in den deutschen Haushalten einen gewaltigen Siegeszug hingelegt: Ein beidseitig geschliffenes Universalmesser mit breiter Klinge, das sich für Fisch, Fleisch und Gemüse eignet – entsprechend der wörtlichen Übersetzung San toku für „drei Tugenden“. In seiner modernen Form zeigt sich das Santoku-Messer als Mix aus westlichem Fleischmesser und japanischer Klingenform. Damit ist es überaus vielseitig einsetzbar. Typisch sind die kurze, weit unter dem Griff abstehende Klinge, die leicht gekrümmte Schneide und die stumpfe Oberkante.Wenn Sie den ziehenden Wiegeschnitt beherrschen, der die Arbeit erleichtert und Fasern von Fleisch, Fisch und Gemüse schont, sollten Sie auf eine leicht gerundete Klinge achten. Beim Schneiden im Wiegeschnitt bleibt die Messerspitze auf der Unterlage liegen und nur die Schneidkante hebt sich über das Schneidgut. Verwenden Sie Ihr Küchenmesser auch zum Hacken und Wiegen, sind längere Klingen von Vorteil.
Die besten Santoku-Messer
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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Vielseitig und funktional Weiterlesen |
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Mit Pakkaholz-Griff und guter Härte für vielseitigen Einsatz Weiterlesen |
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583 Meinungen 0 Tests |
Edelstahl, Damaszener oder Keramik?
Ob Sie bei der Wahl Ihres Küchenmessers zum Edelstahl-, Damast- oder Keramikmesser greifen, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben und des Geldbeutels. Prinzipiell sind alle vielseitig einsetzbar. Dennoch hat jedes Material seine Vor- und Nachteile.- Edelstahlmesser: besonders robust und pflegeleicht
- Keramikmesser: geringes Gewicht, hohe Schärfe und Schnitthaltigkeit, sind aber nichts für Hartes, da sie leicht splittern oder brechen können
- Damastmesser: erreichen höhere Rockwellhärten von 62 bis 67 HRC, nicht rostfrei, müssen von Hand gespült und getrocknet werden
Sind Damastmesser die besseren Kochmesser?
Viele Hersteller setzen besonders ihre Küchenmesser aus Damaszener-Stahl in Szene. Kein Wunder, denn das Material ist sehr robust, gleichzeitig aber auch scharf. Normalerweise sind Messer nur eines von beiden, denn je härter der Stahl, desto schneller bricht er. Ist er weicher, erreicht er zwar eine höhere Stabilität, allerdings leidet die Schärfe darunter. Wie also schafft es der Damaststahl, beide Eigenschaften zu vereinen? Im Prinzip ist die Lösung ganz einfach. Weicher und harter Stahl werden abwechselnd Schicht für Schicht miteinander vereint. Damastmesser bestehen also aus verschiedenen Lagen Stahl. Wie viele das sind, hängt von der Qualität des Messers ab. Daher hat diese Messerart übrigens auch ihr typisches Muster, das gleichzeitig ein optisches Highlight darstellt.
Achtung: Mittlerweile gibt es viele vermeintliche Damaszener-Messer auf dem Markt, die in Wirklichkeit gar keine sind. Ihnen wurde nur das Muster oberflächlich aufgebracht. Begutachten Sie beim Kauf das Messer daher immer gründlich und fühlen Sie, wie die Klinge beschaffen ist. Die Stahllagen sind in der Regel erfühlbar.
Welche Messerart benutze ich wofür?
Neben dem Kochmesser gibt es noch verschiedene andere Arten, die eher für Spezialeinsätze geeignet sind. Hier eine kleine Übersicht:
- Ausbeinmesser zum Herauslösen von Knochen und Enthäuten von Fleisch und Geflügel
- Brotmesser mit gewellter Klinge
- Wiegemesser zum Hacken von Kräutern
- Filiermesser für hauchdünne Fisch- oder Fleischfilets
- Fischmesser mit elastischer Klinge
- Gemüsemesser zum Schneiden und Putzen von kleinen Gemüsesorten mit kurzer, starrer Klinge
- Tranchiermesser zeichnen sich durch eine glatte Wate für glatten Schnitt aus und vermeiden das Zerfasern von Fleisch
- Messer mit Kullenschliff eignen sich für Weich-Klebriges wie Käse, Schinken oder Lachs, ohne an der Klinge zu haften
Wieviel kostet ein gutes Kochmesser?
Teuer ist nicht notwendig gleichbedeutend mit gut. Sicherlich: Von Hand blaugepließtete (feingeschliffene) Klingen, fein ausgeschliffene und mehrfach gefaltete Damaststähle oder der noch selten vorgefundene Solinger Dünnschliff treiben den Kaufpreis eines Kochmessers in die Höhe. Letztererer wird übrigens noch vom Unternehmen Windmühlenmesser in eigenen Werkhallen gefertigt. Doch gute Stahlmesser erhalten Sie schon zwischen 60 und 90 Euro – die Kosten für einen Wetzstahl, Keramikschärfstab oder Sharpmaker allerdings nicht mit eingerechnet.Auch mit einem einfachen Kochmesser liegt man nicht falsch, sofern es zum eigenen Nutzungsverhalten passt und die Mindestkriterien eines guten Messers erfüllt. Neben einer festen, geschmiedeten Klinge mit Kropf (Handschutz), guter Balance und Schärfe sind das Aspekte, die nur individuell entschieden werden können: Haptik, Optik und wie das Messer in der Hand liegt. Damit sich in Ihrer Küchenschublade keine stumpfen Billigmesser ansammeln, sollten Sie im Zweifel lieber etwas mehr Geld investieren. Bei richtiger Pflege hält ein gutes Kochmesser oft ein Leben lang.