Mit dem Kombi-Kinderwagen Pii hat man das Problem aufkommender Langeweile beim Nachwuchs durch ein integriertes Soundsystem für MP3-Player im Handumdrehen gelöst. Das von I'coo vertriebene Gefährt verfügt damit über ein innovatives Produktmerkmal, allerdings schneidet es bei den Grundfunktionen nicht wirklich gut ab.
Mp3-Adapter im Außenverdeck
Während das geringste Eigengewicht oder das maximalste Kompaktmaß bislang beim heimlichen Wettstreit unter den Kinderwagenherstellern im Fokus lagen, scheinen die Vorzüge mobiler Unterhaltungselektronik eine neue Entwicklung zu markieren. So bietet der I'coo dem Nachwuchs mittels im Verdeck integrierter Lautsprecher die Klangwelten seines Lieblingshörbuches oder Erzählgeschichten für unterwegs. Hörspielserien wie Benjamin Blümchen, Bibi und Pumuckl dürften damit in einem völlig neuen Licht erscheinen. Der zugehörige Adapter für jeden MP3-Player findet sich an der Außenseite des Verdecks, das im Übrigen verlängerbar ist und damit erhöhten Blendschutz bietet.Teile der Babywanne werden zum Fußsack
Ein weiteres Highlight ist der Umbau von Teilen der Babywanne zum Fußsack, der die separate Anschaffung eines entsprechenden Einzelteiles für die Wintermonate damit überflüssig macht. Ebenfalls praktisch und nützlich: Die Steckschlitze für den Fünfpunktgurt, der damit trotz üppiger Wintermontage dennoch verlässlich seine Dienste verrichtet. Der Pii ist mit Babywanne, Moskitonetz und Regenschutz ausgestattet, für den optionalen Umbau zum Travelsystem wiederum findet sich ein Adaptersystem zum Aufsatz des passenden Autokindersitzes. Bei der Bereifung setzt I'coo auf arretierbare Schwenkräder vorne, die sich trotz ihrer Größe von 20 Zentimetern Durchmesser im Stadtleben mit einem hohen Maß an Wendigkeit präsentieren.
Große Sitz- und Liegefläche
Aber auch die übrigen Daten können sich sehen lassen. Zwar zeigt sich der Pii mit seinen 13,8 Kilogramm vergleichsweise selbstbewusst, allerdings punktet er mit seinem kompakten Klappmaß: Bei einer Länge, Breite und Tiefe von 80 x 51 x 61 Zentimetern dürfte er auch in die meisten Kofferräume von Kleinwagen passen. Augenfällig ist vor allem die geringe Spurbreite von 51 Zentimetern bei gleichzeitig üppig dimensioniertem Platzangebot zugunsten des Kindes: In der Länge und Höhe erreicht der Sportsitz 23 x 52 Zentimeter, die Liegefläche weist eine Länge von 88 Zentimeter aus – das ist in der Tat ordentlich. Damit auch größere Eltern den Wagen bequem schieben können, ist der Schieber von 100 auf 110 Zentimeter höhenverstellbar.
Federung für geschmeidiges Fahrgefühl
Kind-Komfort bieten auch auch die siebenfach verstellbare Fußstütze sowie die vierfach bis auf eine Ruheposition von 158 Grad verstellbare Rückenlehne. Weiteres Plus: Auch der Frontbügel ist verstellbar und sogar abnehmbar, was sich im täglichen Betrieb vor allem für den leichten Ein- und Ausstieg des Kindes als vorteilhaft erweist. Vorgesorgt hat man offenbar auch für alle Eventualitäten auf urbanem Terrain: Sollte die Fahrt über holpriges Kopfsteinpflaster führen, sorgt die Federung für geschmeidiges Abdämpfen der ärgsten Stöße. Ebenfalls praktisch: Der Sportsitz ist sowohl in als auch gegen die Fahrtrichtung montierbar – als einzige Handreichung hierfür genügt ihm ein Klick, ein komplizierter Umbau ist nicht erforderlich.
Fazit: Im Gesamtzuschnitt dürfte der Pii vor allem Eltern mit Blick für technische Innovationen, die stilvolle Ausfahrt sowie ein hohes Maß an Flexibilität ansprechen. Allerdings ist solche Leistung offenbar nicht für kleines Geld zu haben: Immerhin schlägt die Anschaffung mit 579 bis 599 EUR (Amazon) zu Buche. Farbwünsche lassen die Auswahl zwischen forest, cacao, twilight und night zu.