Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC hat endlich die lang erwartete Mini-Ausführung seines Topmodells One folgen lassen. Bei der Vorstellung ist offensichtlich geworden: So wirklich mini ist auch das Handy gar nicht. Mit einem 4,3 Zoll großen Display geht es immer noch als völlig normales, aber eben handlicheres Handy durch, das für den Alltagsgebrauch sicherlich eine ideale Größe besitzt. Die Auflösung fällt mit 720p für diese Bilddiagonale angenehm hoch aus und dürfte für ein perfektes Bild sorgen.
Prinzipiell ähnlich: Design, Musik- und Kamerafähigkeiten
Dank seiner Verwandtschaft zum One kann man auch bei der kleineren Ausführung einige Innovationen wiederfinden, die das Gerät von den restlichen Smartphones am Markt unterscheiden. Da wären zum einen das Metallgehäuse und die Lautsprecher mit BoomSound, zum anderen die 4 Megapixel auflösende Ultrapixel-Kamera und die Android-Oberfläche mit dem Blinkfeed, der als eine Art Newsfeed dient. Auch das Design ist mit dem großen Vorbild nahezu identisch. Dennoch gibt es eine Menge Abstriche, die das Gerät dann doch teils erheblich vom One abgrenzen.
Prinzipiell anders: Design, Musik- und Kamerafähigkeiten
Das beginnt schon beim Gehäuse. Dieses setzt zwar ebenfalls auf einen metallenen Unibody, es gibt aber eine breitere Kunststoff-Einfassung fürs Display. Und die fällt, so stellen erste Tester kritisch fest, aufgrund ihrer glänzenden Lackoberfläche unangenehm deutlich (und billig) ins Auge. Das Gerät wirke dadurch, so die Kritiker weiter, erheblich weniger hochwertig als das Vorbild. Dennoch gibt es auch bei diesem Gerät keinen Steckplatz für Speicherkarten, der interne Speicher fällt zudem mit 11 Gigabyte für ein Modell der gehobenen Mittelklasse ausgesprochen klein aus.
Verzicht auf die optische Bildstabilisation
Wer eine große Musiksammlung hat, wird das One Mini also nicht gebrauchen können – der BoomSound nützt einem da herzlich wenig. Eine ähnliche Einschränkung erfahren Fans der Ultrapixel-Kamera. Die nutzt zwar das gleiche Prinzip der vergrößerten Pixel, welche eine erheblich höhere Lichtmenge einfangen können und eine größere Farbtreue bieten. Doch auf die wichtige optische Bildstabilisation des One wird hier verzichtet. Zum Glück dürfte die Bildqualität dank Ultrapixeln, f/2.0-Blende und BSI-Sensor trotzdem besser als bei vielen Konkurrenzmodellen ausfallen – der Ärger bei Fans ist aber groß.
Recht viele Abstriche für 400 Euro...
Dass indes beim Chipsatz gespart wurde, ist bei einem Gerät der Mittelklasse nicht weiter verwunderlich. Anstelle eines Quad-Core-Prozessors mit 2 Gigabyte Arbeitsspeicher kommt hier ein Dual-Core-Modell mit 1 Gigabyte RAM zum Einsatz. Doch was vielen Beobachtern unverständlich erscheint, ist der angesichts dessen sehr hohe Preis. Zwar ist das HTC One Mini mit 400 Euro rund 200 Euro günstiger als der große Verwandte, doch das One spielt auch schon fast in einer eigenen Luxusliga. Für die Mittelklasse sind 400 Euro viel Geld – und dann sieht die Hardware-Ausstattung schon wieder nicht so prickelnd aus. Hinzu kommt, dass auch auf
NFC verzichtet werden muss, während das wahrscheinlich derzeit noch seltener benötigte
LTE an Bord ist. Und auch der mit 1.800 mAh sehr kleine Akku gibt Rätsel auf – das One Mini sollte besser ein richtig gutes Energiemanagement besitzen...