Honor löst das durchaus erfolgreiche Honor 70 mit dem Honor 90 ab. Das Smartphone startet für 599 Euro UVP in Deutschland und setzt sich so ans untere Ende der Smartphone-Oberklasse. Highend-Feeling mit kleinen Kompromissen ist also die Prämisse – und daran hält sich das Gerät auch gut, ohne sich so richtig von der Konkurrenz in der Preisklasse abzuheben.
Das riesige 6,7-Zoll-Display ist schon mal über alle Zweifel erhaben und liefert exzellente Bildqualität sowie moderne Features wie 120 Hz und eine sehr hohe Maximal-Leuchtkraft. Einzig eine dynamische Anpassung der Bildwiederholrate fehlt dem Gerät, um zur Highend-Klasse aufzuschließen.
Der Akku ist großzügig bemessen und mit 65 W Ladetempo auch flott wieder befüllt. Der Kompromiss besteht hier in der fehlenden Unterstützung für kabelloses Laden. Zwei Tage Laufzeit bei normaler Nutzung sind drin, Intensivnutzerinnen und Intensivnutzer kommen auch gut durch den Tag.
Beim Chipsatz handelt es sich um eine übertaktete Version des letztjährigen Spitzen-Prozessors Snapdragon 8 Gen1. Für alle erdenklichen Tätigkeiten ist dementsprechend genug Leistung vorhanden. Leider ist Honors eigene Betriebssystem-Oberfläche MagicOS nicht sehr responsiv, wodurch sich die Navigation nicht so flüssig anfühlt wie zum Beispiel beim auf dem Papier deutlich performance-ärmeren Google Pixel 7a.
Eine Option für Huawei-Fans
Generell wirkt MagicOS noch nicht gänzlich ausgereift und stört mit Unmengen an vorinstallierten Bloatware-Apps. Die Oberfläche erinnert allerdings an Huaweis Android-Oberfläche, weshalb das Honor ein Tipp für Huawei-Fans bleibt, die sich nach einer Alternative umsehen, solange Huawei durch den Handelsstreit zwischen China und den USA ohne Google-Dienste und 5G-Mobilfunk auskommen muss.Bei den Kameras setzt sich das bisherige Bild fort: Die Hauptkamera und auch die Selfie-Cam können sich mit der Konkurrenz locker messen. Bei der Hauptkamera sorgt Pixel-Binning und eine sehr hohe Grundauflösung von 200 MP für eine gute Detailzeichnung und Farbabbildung. Die Ultrawide-Kamera ist hingegen nur auf Mittelklasse-Niveau und hat Probleme bei wenig Licht. Die Kamera-Software macht einen insgesamt guten Job. Einzig die Videostabilisierung ist etwas verbesserungswürdig.
Alles in allem schlägt sich das Honor 90 wacker. Mit dem Google Pixel 7a und dem OnePlus Nord 3 hat es aber bereits zwei starke Konkurrenten, die es in Sachen Software und auch Kamera-Qualität schlagen können.