Wer einen Kopfschutz ohne Fehl und Tadel wünscht, kann sich meist auf eine lange Suche gefasst machen – oder den Geldbeutel deutlich weiter als geplant öffnen. Doch offenbar gibt es auch (fast) perfekte Integralhelme aus der Mid-Budget-Fraktion, wie der HJC-IS 17 beweist. In einem Helmvergleich des Fachmagazins Motorrad hatte er unter den zwölf würdigen Teilnehmern ab 150 EUR sehr deutlich die Nase vorn.
Passt wie ein Turnschuh
Beim HJC IS-17 falle es schwer, echte Kritikpunkte zu finden, so das überragende Lob der Motorrad-Redakteure (Motorrad 6/2013). An vorderster Front der Lobgesänge stehen ein knackiger Sitz sowie eine hervorragende Passform, die ihm kurzerhand das Prädikat „Turnschuh“ einbrachte - hineinschlüpfen und sich wohlfühlen. Für angenehmen Luftdurchsatz wiederum sorgt ein ACS getauftes Windkanal-System – was für Werbebotschaften empfängliche Fahrer sicherlich ohnehein interessant klingt, jedoch durchaus auch dem Kontakt mit der Wirklichkeit gewachsen ist. Die Oberkopfbelüftung arbeitet nach Motorrad-Erkenntnissen effektiv, bei der Kinnteilbelüftung muss man aber offenbar Verzicht üben, denn sie sei „kaum spürbar“ (Motorrad, 6/2013).Nur minimaler Störimpuls beim Schulterblick
Das Verhalten jenseits der Autobahnrichtgeschwindigkeit ist eine der Kernfragen vor allem für zügige Tourenfahrer. Erfreulicherweise kann der HJC auch hier seinen Vorsprung gegenüber den meisten Mitbewerbern im Teilnehmerfeld halten: Er liegt gut ausbalanciert im Fahrtwind, beim Schulterblick regt sich nur ein „minimaler Impuls“, und offenbar ist er richtungssstabil und pendelneutral. Den Vorwurf lästigen Auftriebs muss er sich ebenfalls nicht gefallen lassen und auch das Geräuschniveau sei sehr gering, so die Motorrad-Redakteure. Ebenfalls löblich: Eine gute Visierrastung, das große Sichtfeld, eine sehr gut bedienbare Sonnenblende sowie ein einfacher Visierwechsel. Gute Werte bei der Schlagdämpfungsprüfung sind beim HJC ohnehin beinahe Ehrensache.Herausragend: Bündig eingelassenes Pinlock-Innenvisier
Als Schutz gegen Beschlagneigung hat sich der Hersteller für die Komplettlösung entschieden: Während die meisten Kopfschützer auf das bewährte Doppelscheibenprinzip nur vorbereiten, ist das Pinlock-Visier beim HJC bereits eingelassen. Doch nicht nur das: Das Innenvisier schließt rundum bündig und deckt die gesamte Sichtfläche ab. In der Regel nehmen diese Antibeschlaghelfer nur etwa 85 Prozent der Sichtfläche ein – mit der Folge, dass ein Brillenrandeffekt mit Störimpulsen entstehen kann. Insoweit setzt sich der HJC deutlich von Mitbewerbern ab. Einziges Manko des Top-Helms: Der Ein- und Ausstieg gelingt nicht ohne „heiße Ohren“. Erhältlich ist er für knapp 180 EUR (Amazon), für fluoreszierende Versionen sind rund 20 EUR, für Dekor-Versionen bis zu 40 EUR mehr ins Budget einzurechnen.