Intelligenter Stereo-Kraftspender
Vom Aussehen her erinnert der Denon PMA-60 an eine kompaktere Variante einer hochwertigen Endstufe. Es handelt sich jedoch um einen Vollverstärker - was besagt, dass digitale und analoge Signalquellen ihren Content direkt übermitteln können und es mehrere Steuerungsoptionen gibt. Basis allen Wohlklangs will die Signalverarbeitung „Advanced AL32 Processing“ sein. Diese widmet sich sämtlichen Audio-Inhalten, wertet sie auf und entstört sie. Um das Ganze schließlich mit einer Ausgangsleistung von 50 Watt an 4 Ohm weiterzureichen, an die vom Erwerber selbst zu selektierenden Lautsprecher. Eine weitere Ausgabe-Option ist die 6.3mm-Kopfhörer-Buchse. Anders als die von Computern und Smartphones gewohnten Anschluss-Einheiten versorgt diese auch mittel- und hochohmige Hörwerkzeuge der Spitzenklasse mit deftiger Lautstärke. Ohne dass ein kostspieliger, separater Kopfhörer-Verstärker dazwischen geschaltet werden muss.
Optischer Minimalismus, technische Exzellenz
Hinsichtlich des Verstärker-Konzeptes verweist der Hersteller auf die Verwendung von DDFA-Elementen der Marke Qualcomm. Ausgeschrieben bedeutet das Kürzel „Direct Digital Feedback Amplifier“. Bewirkt werden soll dadurch eine Verbindung der klanglichen Vorteile klassischer Verstärker-Konstruktionen mit dem effizienten Class-D-Aufbau. Hinein in die edle Apparatur können Signale kabelgebunden und kabellos gelangen. Für die verlustarme Übertragung hochauflösender Datei-Formate wie DSD oder FLAC HD nutzt man am besten den USB-B-Eingang, ein USB-B- zu USB-A-Kabel gehört zum Lieferumfang. Komfortabler ist Bluetooth, geht aber generell mit Komprimierungsverlusten einher. Immerhin lässt sich das Problem mit „aptX Low Latency“-kompatiblen Quellgeräten wie bestimmten mobilen Devices entschärfen. Zudem ist NFC am Start, wodurch sich von vornherein die Bluetooth-Kopplung vereinfacht, Kompatibilität der Gegenseite wiederum vorausgesetzt. Automatisch erkannt wird, ob das Gehäuse im Betrieb horizontal oder vertikal aufgestellt ist - die Anzeige des hübschen OLED-Info-Displays passt sich entsprechend an.
Präzise Reproduktion statt verfälschende Transformation
Der eigentliche Reiz des Modells liegt in der klaren Ausrichtung auf präzise Stereo-Reproduktion, äußerlichen Ausdruck in aufregend schönen Gestaltungsdetails findend. Digitale Audio-Verarbeitung dient hier in erster Linie der Beibehaltung oder akustischen Verbesserung des Ursprungssignals, nicht - wie bei Raumklang-Anlagen - der funktionalen Klang-Transformation. Auch die gründliche Verarbeitung und sorgfältige Abstimmung der Komponenten aufeinander dürfen Kennern um die 600 Euro wert sein. Gar so vollendet wie beim Denon ist das Design des Advance Acoustic Paris Smart AX1 nicht. Doch er ist klanglich überlegen und vielseitiger, bringt für circa 700 Euro etwa einen integrierten Vorverstärker für Analog-Plattenspieler mit.