Booster-Option verhindert die Einordnung als guten Sitz
Der Brevi Touring Sport ist ein mitwachsender Kindersitz für Kinder von neun Monate bis etwa zwölf Jahre, der primär wegen seiner Flexibilität neugierig macht: Zu Beginn sitzt das Kind in einem vollwertigen Sitz mit Befestigung durch Hosenträgergurte; ab etwa vier Jahren sichern Autogurt und Rückenstütze das Kind im Sitz, ab sieben Jahren schließlich lässt sich der Sitz nach Ermessen zum Booster „abspecken“. Damit richtet er sich insbesondere an Eltern, die eine praktische und platzsparende Lösung für einen großen Altersbereich wünschen. Allerdings muss man auch größere Abstriche machen.
Booster ohne zufriedenstellenden Seitenschutz
Denn in einem Kindersitzvergleich des ÖAMTC vom Oktober 2008 versagte der Gruppe I/II/III-Sitz im Prüfkriterium Unfallschutz. Grund waren zu hohe Belastungswerte im Front- und Seitencrash am Kinderdummy. Hinzu gesellte sich ein „sehr kritischer Gurtverlauf“ sowie der Umstand, dass er sich nur sehr schwer mit dem Fahrzeug verbinden lasse. Der dritte kritische Punkt: Bei größeren Kindern müsse die so wichtige Rückenabstützung abgenommen werden. Insoweit besteht noch nicht einmal das „Ermessen“ zur Abnahme der Abstützung, wie vom Hersteller ausgelobt. Auch seine guten oder zumindest ordentlichen Einzelnoten in den Kriterien Bedienung und Handhabung helfen hier nichts. Am Ende kassierte der Brevi ein saftiges „nicht empfehlenswert“ des Automobilclubs.
Lieber zu Alternativen greifen
Nicht zuletzt lässt ein Blick auf die aktuellen ECE-Normen den Griff zu einem anderen Sitz ratsam erscheinen: Eine neue Regelung soll ab Juli 2013 dafür sorgen, dass neu zugelassene Kindersitze künftig einem Seitenaufpralltest unterzogen werden müssen, um die amtliche Zulassung als Kinderrückhaltesystem zu erhalten. Damit werden langjährige ADAC-Forderungen umgesetzt. Bislang wurden Sitze nur auf einen Frontcrash geprüft – mit ein Grund, weshalb auch die schlichten Sitzerhöher in den Handel gelangen durften. Nach Club-Erkenntnissen gehören Seitenwangen elementar zu einem sicheren Booster, damit Kinder einen Seitenaufprall unverletzt überstehen können. Gute Alternativen sind etwa der Cybex Pallas 2, der Kiddy Guardian Pro 2 oder der Kiddy Comfort Pro. Dennoch interessierte finden ihn für rund 120 EUR bei Amazon.
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