Auf seiner Wanderung durch die Redaktion blieb dem neuen Waterflex WF2s wirklich nicht viel erspart. Ein starker Bartwuchs mit allen Tücken und Hindernissen, die einem Elektrorasierer das Leben schwer machen können, wechselte ab mit einem leichten Bart, bei dem eine wöchentliche Rasur ausreicht, bevor abschließend noch ein „Durchschnittsbart“, aber mit reizbarer Haut darunter, auf dem Programm stand. Um es vorwegzunehmen: Der Rasierer von Braun hat den Praxistest mit Bravour bestanden, wenn auch die ein oder andere Kleinigkeit Kritik oder doch zumindest ein Murren hervorgerufen hat. Einer Meinung dagegen waren sich alle Testpersonen über die Reinigung des Rasierers, die aufgrund einer technischen Besonderheit bedeutend einfacher zu bewerkstelligen ist.
Für gewöhnlich sind bei den Rasierern von Braun Klingenblock und Scherfolie in einem Bauteil zusammen untergebracht, das sich abnehmen und unter fließendem Wasser auswaschen lässt. In der Praxis wirft dies jedoch gewisse Schwierigkeiten auf. Denn die Bartreste lassen sich fast nie oder nur unter großer Mühe und Sorgfalt vollständig auswaschen. Eine wirklich hygienische Reinigung der Schereinheit von Hand ist daher fast unmöglich, eine (übrigens recht sperrige) Reinigungsstation, wie sie für etliche Modelle angeboten wird, fast unumgänglich. Bekanntermaßen muss deren Reinigungsflüssigkeit aber von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, was je nach Beanspruchung des Rasierers ins Geld gehen kann. Der Waterflex dagegen macht es seinem Benutzer viel leichter. Klingenblock und Scherfolie sind bei ihm getrennt. Die dünne Scherfolie lässt sich deshalb nach dem Abnehmen unter fließendem Wasser leicht sauber machen. Gleichzeitig liegt der Klingenblock vollständig frei und wird entweder abgebürstet oder ebenfalls unter den Wasserhahn gehalten. Einer gründlichen manuellen Reinigung steht demnach nichts im Wege. Aufgrund der offenen Bauform können sich Bartstoppeln nirgendwo verstecken – perfekt.
Rasieren
Wie eingangs schon erwähnt, musste sich der Braun gleich mehreren Bartypen stellen. Die am einfachsten zu lösende Aufgabe war dabei sicherlich der leichte Bartwuchs. Die eigentliche Schwierigkeit lag hier darin, mit etwas längeren Barthaaren zurechtzukommen. Bei der Trockenrasur gelang dies dem Braun sehr gut, sind die Barthaare aber feucht und damit recht glitschig, scheinen sie erfolgreich der Scherfolie entwischen zu können – eine Nassrasur empfiehlt sich in diesem Fall weniger. Die Testperson mit empfindlicher Haut und „Durchschnittsbart“ wiederum wusste erfreut zu berichten, dass Hautreizungen Fehlanzeige waren. Das lag natürlich unter anderem daran, dass der Braun den Bart zügig abrasiert. Der kräftige Klingenblock benötigte kaum mehr als zwei, drei Züge, selbst an den „Problemzonen“ wie etwa m Kinn. Hier macht sich der bewegliche Scherkopf, der sich an die Gesichtskonturen anpasst, bezahlt. Mit etwas Übung gelingt es zudem relativ schnell, den Scherkopf immer möglichst im rechten Winkel zur Haut zu positionieren. In dieser Stellung arbeiten die Klingen nämlich am effizientesten. Beim kräftigen Bart dagegen nutzen auch solche Tricks nicht viel, mehrere Durchgänge waren an vielen Stellen die Regel. In diesem Fall jedoch rettete sich der Braun mit der Nassrasur, und zwar mit zusätzlichem Rasierschaum. Nach einer kurzen Einwirkzeit war der Bart selbst an den Problemstellen nach spätestens dem zweiten Durchgang ab, die Haut glatt und außerdem kein bisschen irritiert oder gereizt. Für Männer mit starkem Bartwuchs und Hautproblemen könnte diese Kombination daher die Lösung sein.
Fazit
Der Braun hat sein Pflichtprogramm noch nicht zuende absolviert, weitere Tests werden folgen. Doch als erstes Zwischenergebnis lassen sich schon jetzt klare Tendenzen erkennen. Die offene Bauform der Schereinheit ist für alle, die weder ihr Bad noch ihren Geldbeutel mit einer Reinigungsstation belasten und trotzdem auf eine perfekte hygienische und vor allem schnelle Reinigung nicht verzichten wollen, ein wahrer Segen. Einfacher geht es nicht. Bei leichtem bis mittlerem Bartwuchs reicht eine Trockenrasur vollkommen aus, die Haare werden effizient in kurzer Zeit abrasiert. Bei starkem Bartwuchs wiederum kann es ratsam sein, auf eine Nassrasur mit Schaum auszuweichen, die Ergebnisse waren im Test jedenfalls besser als bei der Trockenrasur. Relativ oft gemurrt dagegen wurde über die Lautstärke des Rasierers, außerdem vibriert der Braun ziemlich stark. Doch letztendlich bleib es meistens bei einem Murren, denn in puncto Rasur waren die Testpersonen unterm Strich mit dem Braun zufrieden.