Nassrasierer sind oft verwöhnt – sofern sie jedenfalls hochwertige Klingen und einen ebenfalls hochwertigen Schaum verwenden, der schön lange einwirken darf. Mit ein, zwei Klingenstrichen sind nahezu alle Barthaare weg. Umsteiger auf einen Trockenrasierer wie etwa den Series 7 765cc-7 sollten daher zumindest anfänglich ein wenig Geduld aufbringen, falls sich die ersten Rasierergebnisse nicht gleich so perfekt wie eine Nassrasur anfühlen. Denn auf Dauer gesehen ist der neue Elektrorasierer von Braun eine sehr gute Wahl, vor allem für Männer, die es öfter eilig haben.
„Turbo“-Modus – nur ein Gimmick, das Männerherzen höher schlagen lässt?
Die 7-er-Version ist im Unterschied zur Vorgängerversion Series 7 765cc-6 (rund 260 EUR auf Amazon) um einen „Turbo“-Modus erweitert worden. Das betrifft sowohl die Sonic-Technologie, also die Mikrovibrationen, mit denen der Scherkopf das Rasurergebnis optimieren möchte, also auch die Einstellung der Rasurstärke. Bei der 6-er-Version gab es drei Einstellungen zur Auswahl, bei der 7-er-Version sind es nun fünf, wobei „Turbo“ die Steigerung der „Intensiv“-Stufe darstellt und für Problem-Barthaare gedacht ist: dichter und wild in alle Richtungen zeigender Bartwuchs, längere Haare nach drei, vier Tagen Abstinenz. Ein reines Gimmick für Männerherzen, denen bekanntermaßen bei Wörtern wie „Turbo“ die Herzfrequenz ansteigt? Mitnichten. Wie eine etwa vierwöchige intensive Nutzung durch mehrere Testpersonen gezeigt hat, ist die neu hinzugekommene Stufe tatsächlich eine Bereicherung. Bereits nach dem ersten Durchgang hatte der Braun eine beachtlich glatte Schneise durch den 3-Tage-Bart geschlagen, besonders deutlich macht sich der Modus am Hals sowie am Übergang zum Gesicht positiv bemerkbar. Erfreulich: Selbst auf der stärksten Stufe sind unangenehme Begleiterscheinungen wie Ziepen und Zerren Fehlanzeige. Nach der Rasur fühlte sich die Haut zwar trocken und beansprucht an, Rötungen oder andere Irritationen blieben jedoch aus. Mit etwas Creme oder Rasierwasser war die Rasur vergessen. Der Turbo-Modus eignet sich aber auch ideal für Eilige. Sofern nicht eine „Baby-Popo-glatte“ Rasur beabsichtigt wird, dauert die frühmorgendliche Rasur höchsten zwei Minuten – und zwar mit allem Drum und Dran.Umstellungsschwierigkeiten
Der Braun wurde von mehreren Personen auf Herz und Nieren geprüft, durch die Bank passionierte Nassrasierer und teilweise recht verwöhnt. So konnte es nicht ausbleiben, dass dem Braun eine unsaubere Rasur vorgeworfen wurde, zumal bei starkem, kräftigem Bartwuchs. Nach ein, zwei Durchgängen war die Haut nicht so glatt wie bei einer scharfen Klinge. Doch mit der Zeit gewöhnte sich zum einen die Haut an das neue Instrument, zum anderen die Benutzer an die Eigenwilligkeiten der für sie neuen Technik. Es wurde zur Gewohnheit, einzelne Stellen einfach ein paar Mal mehr zu rasieren, und der Braun zeigte sich plötzlich durchaus in der Lage dazu, selbst die widerspenstigsten Haare letztendlich in die Knie zu zwingen. Und weil das Aufweichen der Haut, das Einseifen sowie die Einwirkzeit entfallen, war die Rasurdauer in diesen Fällen trotz mehrerer Durchgänge unterm Strich kürzer.