Eigentlich hätte der Apollo Alnac 4G in der Größe 195/65 R15 im Test der „ADAC Motorwelt“ (Heft 4/2014) als passabler Sommerreifen durchgehen können. Er offenbarte jedoch Schwächen in einer Prüfdisziplin, die bei Reifentests nur selten relevant wird.
Kurzer Trockenbremsweg
Zunächst ist unverständlich, warum der Pneu aus Indien unter den 17 Sommerreifen der 195er-Dimension nur den vorletzten Platz erreichte. Denn auf Nässe ist er mit der Kapitelnote 2,2 knapp gut, und auf trockener Strecke zeigt er sich mit der Note 1,7 sogar in noch besserer Form. Der kurze Bremsweg bei Trockenheit ist sogar sehr gut und erhielt die Einzelnote 1,3.Schnelle Abnutzung
Der Rollwiderstand bzw. Kraftstoffverbrauch fällt nicht negativ auf (Note 2,2), nur die schnelle Abnutzung (Verschleiß-Note 3,0) konnte scheinbar die Bilanz des Apollo trüben. Das ADAC-Urteil von 4,0 („ausreichend“) überrascht daher, ist aber zu erklären: Es basiert auf einem nicht bestandenen Schnelllauftest, der zur Abwertung führte. Getestet wurde der Alnac 4G mit dem Geschwindigkeitsindex V, der ein gefahrloses Tempo von maximal 240 Stundenkilometern gewährleisten soll. Hierzu gibt es eine DIN-Norm. Der ADAC simuliert jedoch höhere Belastungen auf einem Trommelprüfstand, und bei diesen Prüfläufen versagte der Apollo.Als 225er auch bei der „Auto Bild“ durchgefallen
Dass es sich nicht um eine Ausnahme handelt, zeigt ein vergleichbarer Schnelllauftest der „Auto Bild“ (Heft 9/2014), bei dem der Alnac 4G in der Größe 225er-Größe ebenfalls durchfiel. Fazit: Wenn die Höchstgeschwindigkeit eines Wagens stets zuverlässig unter 240 Stundenkilometern liegt, kann man den Apollo Alnac 4G mit Speedindex V in Erwägung ziehen, muss sich aber auf erhöhten Verschleiß einstellen. Der Reifen ist für erschwingliche 50 EUR (Amazon) im Handel erhältlich, ein Hankook Kinergy Eco ist in dieser Größe und Preislage aber eindeutig die bessere Wahl.