Das Wichtigste auf einen Blick:
- Markt unterteilt sich in reine Stickmaschinen und Kombigeräte
- Gestalten von Applikationen und Mustern per Knopfdruck
- Kombimaschinen mit Näh- und Stickfunktion für Einsteiger:innen gut geeignet
- Höheres Kreativpotenzial erst ab der mittleren Preisklasse
- Günstige Stickmaschinen enttäuschen oft bei Bedienkomfort und Funktionsumfang
Für viele kreative Projekte wie z. B. Quilt- und Patchworkarbeiten sind reine Stickmaschinen oder Kombi-Modelle aus Näh- und Stickmaschine ideal. Letztere sind äußerst praktisch: Sie können Sachen nähen und gleich professionell verzieren. Je mehr Geld Sie ausgeben, desto komfortabler lassen sich die Modelle in der Regel bedienen. Die Bedienung erfolgt entweder über ein digitales Display mit Tastschaltern oder sehr smart mit Tablet und Smartphone.
Was verraten Nähmaschinen-Tests über Stickmaschinen?
Für reine Stickmaschinen hält sich die Konkurrenz in Grenzen, auch die großen Testinstitute erachten ihre Marktrelevanz im Vergleich zu den klassischen Nähmaschinen als gering. In Tests werden sie ignoriert, nur Kombi-Modelle (computergesteuerte Nähmaschinen mit Stickfunktion) schaffen es ins Testfeld.Für gute Qualität sind ebenmäßige Stichbilder und gleichmäßiges Sticken auf verschiedenen Stoffarten wichtig. Ein umfangreiches Angebot an Stichen und Stickmotiven wie zum Beispiel Muster, Zahlen oder Schriften sind ebenfalls gut. Im Test von ETM Testmagazin (3/2015) spiegelt die Note für „Funktionalität“ die Auswahl und Anzahl der Zierstiche wider; zu den besten Nähmaschinen im Test gehört die Brother Innov-is NV1300. Sie verdient sich mit der Programmierung eigener Stiche sogar noch einen Bonuspunkt.
Wie teuer sind Stickmaschinen oder Kombi-Modelle? Schlägt teuer günstig?
Der Preiseinstieg liegt bei rund 600 Euro (z. B. W6 Wertarbeit N 5000 exklusive); das Spektrum erstreckt sich über die Mittel- und Oberklasse für rund 1.000 bis 2.500 Euro (z. B. Bernina Bernette B79) bis hin zu Modellen für einen höheren vier- oder fünfstelligen Betrag (z. B. Pfaff Creative Icon 2). Wenn Sie meinen, für gute Qualität auch viel Geld investieren zu müssen, so können Ihnen auch hier schlechte Stichbilder, abgerissene Fäden und abgebrochene Nadeln oder zu kleine Stickrahmen (meist 100 x 100 mm) unterkommen, die für schlechte Sternebewertungen sorgen.Was ist besser: eine reine Stickmaschine oder Kombi-Modelle?
Die Top-Plätze im Beliebtheitsranking der Käufer:innen belegen mechanisch belastbare Nähmaschinen mit Stickmodul und solider Grundkonzeption für Einsteiger:innen und mit der Zeit wachsende Ansprüche Fortgeschrittener. In Nähforen wiederum gelten reine Stickmaschinen wegen des leichteren Upgrades beim Wechsel in eine höhere Maschinenkategorie als klar überlegen.Um das richtige Modell zu erwischen, sollten Sie also weniger auf den Preis als vielmehr auf das eigene Können und den Anwendungsbereich achten. Kombigeräte sind praktisch bei wenig Platz und überall da, wo eine teure Spezialmaschine zum Sticken für den Einstieg zu viel wäre. Auch ist der Preisvorteil eines Kombigeräts im Vergleich zu zwei Einzelgeräten bei gleicher Ausstattung ein häufig genanntes Argument.
Welche Ausstattung sollte mit an Board sein?
Sehr praktische Funktionen sind eine Einfädelautomatik, ein automatischer Fadenschneider, eine Geschwindigkeitsregelung während des Stickvorgangs sowie ein Kniehebel. Bei letzterem können Sie beide Hände am Werkstück behalten und trotzdem den Nähfuß bewegen, das ist praktisch beim Patchworken sowie bei feinen und schwierigen Stoffen. Als Freiarmmaschinen konzipiert, werden auch Arbeiten an Ärmeln und Hosenbeinen sowie Kinderkleidung ermöglicht.Des Weiteren ist es schön, wenn das Set gleich mehrere Stickrahmen in unterschiedlichen Größen enthält sowie eine ausreichende Auswahl an verschiedenen Stickmotiven. Bei vielen Modellen lassen sich zusätzliche Motive aus den Herstellerdatenbanken herunterladen oder auch eigene Grafiken erstellen. Die Bedienung erfolgt entweder über ein digitales Display oder sehr smart mit Tablet und Smartphone (z. B. Veritas Florence).
Was alles möglich ist mit einer Stickmaschine, sehen Sie im folgenden Video (Quelle: Make ma!), in dem eine Applikation hergestellt wird.
Welche Stärken und Schwächen ergeben sich beim Blick in die Kaufrezensionen?
In den Verkaufsforen werden Stickmaschinen meist unter den Aspekten der Bedienführung, Stickqualität und des Funktionsumfangs kritisiert. Mal sind es Stickrahmen, die sich beim Einspannen quer verkanten, mal verfehlt die mitgelieferte Sticksoftware die Erwartungen oder mechanische Standards innerhalb einer Modellkategorie scheinen unterboten.Vielfach dominieren aber auch nur Fehlkäufe die schlechteren Bewertungsbilder. Wenn Sie beispielsweise eine Stickmaschine mit professioneller Technik, perfekten Stickbildern, umfangreichem Softwarepaket und einer großen Auswahl an Mustern suchen, aber in den Preislisten der Anbieter ganz unten stöbern, kann das mitunter zu Frust führen.
Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Qualitätsstandards lassen sich durchaus über Marken klassifizieren – und damit auch über den Preis.
Premiumqualität (mittleres bis höheres Preissegment) | Janome, Bernina, Husqvarna-Viking, Brother, Pfaff |
Einstiegsmodelle für Preisbewusste (Abstriche im Bedienkomfort) | Carina, Singer oder W6 |
Professionelle Stickmaschinen auch für Einsteiger:innen? Ja!
Preiswerte Modelle werden oft nur durchschnittlich bewertet, weil sie wider Erwarten nicht einfacher zu bedienen sind als teure – im Gegenteil. Stickende Multimedia-Computer mit USB- und Direkt-PC-Anschluss helfen nicht nur bei vielen Arbeitsschritten, sondern zielen auch auf ein Funktionsspektrum ab, das für Fortgeschrittene später unverzichtbar ist. Von vorn zu bedienende Spulen, die größer sind als üblich und dem Anwender oder der Anwenderin so ein Sticken mit weniger Unterbrechungen ermöglichen, oder ein Entwurfsassistent für eigene Stickmuster sind typische Features besser ausgestatteter Modelle.Auch Anfänger:innen raten wir, sich nicht von einem großen Funktionsumfang abschrecken zu lassen. Ärger mit abgerissenen Fäden vermeiden Sie vor allem mit Ober- und Unterfadenwächtern bzw. Sensoren (z. B. bei den Brother-Stickmaschinen Innov-is V3 oder Innov-is 800 E); Probleme mit winzigen Stickflächen beispielsweise mit den Topaz-Modellen von Husqvarna-Viking (40 oder 50) oder der Designer Jade 35.