13.07.2023
Scrunchie nähen – einfach & schnell!
Haben Sie Stoffreste und wissen nicht, was Sie damit machen sollen? Was schnell geht, sind Haargummis, auch „Scrunchies“ genannt. Sie sehen schick aus und sind superpraktisch. Ein schönes Projekt für Nähanfänger:innen. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie das Nähen geht.
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Was brauchen Sie?
Zeitaufwand: ca. 30 Minuten
- Nähmaschine mit Standardnähfuß und Geradstich
- Stoffstreifen (z. B. Viskose, Jersey, Baumwolle, Satin oder Samt) in der Größe 40 x 10 cm
- Gummiband/Gummilitze (max. 1,5 cm breit), Sicherheitsnadel
- Stoffschere/Rollschneider, Schneidunterlage, Stoffmarkierer, Lineal/Maßband, Stecknadeln oder Stoffklammern
- Nadel und Faden
Nähmaschinen-Beratung für Anfänger:innen
Die Haargummis lassen sich mit dünnen Stoffen leichter nähen als mit dickeren. Allerdings sehen Samt-Haargummis besonders schön aus. Die Größe der Scrunchies können Sie letztlich individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen, indem Sie die Stoffstreifen einfach länger einplanen. Bei dickem Haar sollten Sie mit 50 x 10 cm rechnen, damit Sie diese auch zweimal um den Zopf wickeln können.
Sie wissen schon ungefähr, welche Maschine Sie wollen, dann gehts hier zu unserer Produktwelt Nähmaschinen.
Ich besitze eine mechanische Nähmaschine, die schon über 15 Jahre alt ist und immer noch super funktioniert. Aber je mehr Sie nähen, desto besser ist es, sich nach einer Maschine umzuschauen, die für die meisten Nähprojekte geeignet ist. Das heißt in der Regel mehr Funktionen, mehr Komfort und ein hoher Preis.
Schritt 1: Das Zuschneiden der Stoffstreifen
Schauen Sie, aus welchen Ihrer Stoffreste Sie 40 x 10 cm lange Streifen ausschneiden können. Ich habe für das Zuschneiden eine Schneidematte und einen Rollschneider sowie ein Rollschneider-Lineal verwendet. Da auf der Matte und dem Lineal Maße aufgedruckt sind, geht das Zuschneiden in der passenden Größe recht fix.
Wenn Sie Ihre Stoffe doppelt legen, haben Sie in einem Durchgang gleich zwei Stoffstreifen zugeschnitten. Rollschneider schaffen 2 bis 3 dünne Lagen Stoff spielend und Sie erhalten eine saubere Schnittkante. Eine Stoffschere geht auch, aber dann müssen Sie vorher alles auf dem Stoff anzeichnen.
Schritt 2: Die Längskante nähen
Falten Sie Ihren 10 cm breiten Stoffstreifen einmal rechts auf rechts (schöne auf schöne Seite), sodass er noch 5 cm breit ist. Fixieren Sie das Ganze entweder mit ein paar Stoffklammern oder Stecknadeln. Lassen Sie aber rechts und links an den Rändern ca. 1,5 cm oder etwas mehr frei, bevor Sie mit der Naht beginnen. Nähen Sie mit einem Geradstich alles zusammen, am Anfang und Ende gut vernähen, damit sich nichts öffnet.
Beim Nähen des Jerseystoffes habe ich eine Jerseynadel verwendet. Die hat eine gerundete Spitze, damit die Maschen nicht verletzt werden.
Schritt 3: Stoffschlauch wenden
Zum Wenden des genähten Stoffschlauchs gibt es diverse Hilfsmittel im Nähbedarf zu kaufen. Sie können aber auch einen Stift zum Nachschieben oder einen Kochlöffelstiel verwenden. Bei dünnen Stoffen wie hier geht es auch komplett ohne Hilfsmittel. Sie brauchen vielleicht ein bisschen Geduld.
Schritt 4: Die Schmalkante nähen
Legen Sie nun die Ränder der beiden Schmalkanten rechts auf rechts und nähen Sie sie vorsichtig mit der Nähmaschine zusammen, sodass der Ring geschlossen ist. Das ist der einzige knifflige und zugegeben auch fummelige Teil der Nähanleitung. Sie können den Anfang mit einer Stecknadel fixieren und arbeiten sich dann an der Nähmaschine während des Nähens langsam vor.
Bei diesem Schritt ist es hilfreich, wenn Sie eine Nähmaschine mit Geschwindigkeitsregulierung haben. So können Sie sich als Anfänger:in auf den Stoff konzentrieren und nicht auf die Nähgeschwindigkeit.
Warum der Aufwand? Mit diesem Schritt haben Sie eine saubere Naht der kurzen Seite und es bleibt auf der Längsstrecke eine Öffnung übrig, um das Gummiband einzuziehen.
Das ist Ihnen zu schwierig? Es geht auch einfacher, wenn Sie Schritt 4 auslassen und bei Schritt 3 eine durchgehende Naht von Anfang bis Ende setzen. Wie diese einfache Variante weiter geht, können Sie in der Anleitung des Burda-Style-Teams nachlesen.
Schritt 5: Gummiband einziehen
Nun haben Sie einen geschlossenen Stoffring, der an der Längsseite eine Öffnung hat, wo Sie mithilfe einer Sicherheitsnadel dann das Gummiband durchziehen können. Halten Sie das hintere Ende des Gummis fest, damit es nicht im Schlauch verschwindet. Dann die beiden Enden verknoten oder mit der Nähmaschine mehrmals vernähen.
Das Knoten geht schneller. Ein schmales Gummiband kann beim Vernähen schon mal von der Nähmaschine „gefressen“ werden. Kein schöner Anblick, aber schlimmer noch, Sie müssen es dann wieder aus der Stichplatte entfernen.
Das Gummiband sollte mindestens 15 cm lang sein. Zum Verknoten besser länger, so können Sie auch individuell die Größe des Haargummis selbst bestimmen und was übersteht abschneiden.
Schritt 6: Öffnung vernähen
Das Haargummi ist fast fertig. Jetzt muss die Öffnung nur noch geschlossen werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.
- Die Öffnung knappkantig mit der Nähmaschine absteppen (also ganz knapp an der Kante entlang nähen).
- Per Hand und dem Leiter- bzw. Matratzenstich vernähen.
Wie der Leiterstich geht, und was dabei zu beachten ist, sehen Sie in diesem anschaulichen Video.
Ich habe beides ausprobiert. Bei Stoffen mit auffallendem Muster sieht man die Nähmaschinennaht kaum. Bei einfarbigen Stoffen, wie beim Samt, ist die Handnaht schöner, weil äußerlich keine Naht die Optik stört.
Generell ist der Leiterstich eine praktische Art, Wendeöffnungen sauber zu verschließen. Wenn Sie mehr nähen, werden Sie diese Zaubernaht häufiger brauchen.
Probieren Sie es aus, es ist wirklich nicht schwer. Und mit jedem Stück werden Sie geübter.
Haben Sie Lust bekommen, mehr zu nähen?
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Bildnachweis: Alle verwendeten Bilder entstanden im Zuge der Schritt-für-Schritt-Anleitung durch die Autorin.