Das Wichtigste auf einen Blick:
- Pfaff Ende der 1980er-Jahre am Rande der Insolvenz
- mechanische, computerunterstützte, Overlock- und Quilt-Nähmaschinen
- Menü-Auswahl nach Maschinentyp, Fertigkeiten, Platz rechts der Nadel, maximale Stichbreite
- IDT-System für gleichmäßigen Stofftransport von oben und unten
- Modell Select 3.2 punktet im Warentest mit Dual-Stofftransport und Langsamnähen
- Serie passport für Nähen "to go"
Von Pfaff, Pfaffianern und dem Zick-Zack-Kurs des Traditionsunternehmens
Vor über 150 Jahren setzte Georg Michael Pfaff mit der Konstruktion seiner ersten Nähmaschine eine zunächst explosionsartig wachsende Erfolgsgeschichte im seriellen Nähmaschinenbau in Gang. Der Hersteller mit Sitz in Kaiserslautern befand sich sehr lange in Familienhand und überdauerte die Zerstörung der Werkshallen im zweiten Weltkrieg. Doch seit den 1990er-Jahren liefen die Geschäfte schlecht. Diverse Übernahmen und Kooperationsversuche sollten das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur bringen. 1999 folgte der Konkurs des ausgebluteten Unternehmens, dessen Mitarbeiter sich loyal „Pfaffianer“ nannten.Kooperation mit Textilproduzenten brachte Pfaff-Nähmaschinen die Rettung
Alle Versuche, sich darüber hinaus gegen die übermächtige Konkurrenz aus Fernost zu stemmen, blieben sehr lange erfolglos. Im Jahr 2008 war schließlich die Talsohle erreicht und das einst erfolgreiche Traditionsunternehmen gezwungen, Konkurs anmelden. Nur die Kooperation mit Bombay Rayon Fashions Ltd, dem größten Textilunternehmen weltweit, konnte Pfaff noch retten. Heute markiert das IDT-System die letzten Wachstumsphasen von Pfaff. Dahinter verbirgt sich ein Stofftransport-System mit doppelter Stoffführung von oben und unten für besonders präzise Nahtbilder an dehnbaren Soffen oder beim Zusammennähen verschiedener Stoffarten wie Samt und Satin. Das IDT-System transportiert die Stoffe gleichmäßig und so, dass sich die Nähte nicht kräuseln.
IDT-System markiert die Wachstumsphasen von Pfaff
Dieses System ist bei fast allen Pfaff-Nähmaschinen verbaut, gleich ob es sich um eine einfache mechanische Nähmaschine (etwa aus den Serien passport, select) oder Geräte mit erweitertem Kreativpotenzial durch Quilt- und Patchfunktionen handelt (etwa aus den Serien ambition, quilt ambition, ambition essential, creative, expression oder quilt expression). Ausgenommen sind Nähmaschinen der Reihen hobby und smarter by, und bei den Overlock-Nähmaschinen und Coverlock-Nähmaschinen von Pfaff (overlock 4.0, coverlock 3.0 oder hobbylock) sind ohnehin Differentialtransporte als zentrale Funktionsteile solcher Spezialnähmaschinen integriert, die vorwiegend an dehnbaren Stoffen arbeiten und auf das Einhalten oder Dehnen des Stoffes einstellbar sind. Auf das IDT-System oder übersetzt: einem aktiven Oberstofftransport mit dem Effekt besonders gleichmäßig vorangeschobener Stofflagen von Anfang bis Ende, ist Pfaff ganz besonder stolz und auch bei Stiftung Warentest positiv aufgefallen: Mit dem problemosen Nähen etlicher Lagen auch dickerer Stoffe konnte die Select 3.2 im großen Nähmaschinen-Test vom November 2019 nicht nur dieses Highlight setzen, sondern auch ein weiteres: Wie nur wenige im Testfeld (z. B. Bernina B 325, Janome 230 DC, Gritzner Tipmatic 1035 DFT oder Testsieger Brother Innov-is F400) bietet sie Einsteigern die Option des Langsamnähens, das auch bei kniffeligen Projekten hilfreich sein kann. Kritik gab es für die fehlende Einfädelhilfe, zudem müssen Sie Knopflöcher ganz altmodisch hoch und runter mit zwei Raupen nähen, statt sie in einem Rutsch vollautomatisch herunterrattern zu lassen. Anhänger anderer namhafte Marken wie Singer, Gritzner, W6 Wertarbeit oder Carina dürften sich angesichts der Test-Tabelle enttäuscht sehen: Mit dem getesteten Modell Select 3.2, deren einstellbares Nähtempo Anfänger schätzen werden, lässt Pfaff die Großen der Branche hinter sich.Pfaff-Serien im Vergleich: Welche Nähmaschinen eignen sich für Anfänger?
Unter dem Menüpunkt "Fertigkeiten" hat Pfaff mehr als ein Dutzend Nähmaschinen für Anfänger aufgespielt, die sich as den verschiedensten Serien und Nähmaschinen-Typen speisen. Dazu zählt eine Reihe von Maschinen aus der ambition-Produktfamilie (z. B. ambition 620, ambition 610 oder quilt ambition 630 mit 201 Stichen, Geschwindigkeitskontrolle und manuell anpassbarem Nähfuß-Druck; für Anfänger sollen sich aber auch gehobene Modelle wie creative 1.5, performance icon, quilt expression 720 oder expression 710 mit 247 Nähprogrammen und einem automatischen Nähfuß-Lift bei Tiefstellung der Nadel eignen. In der mehrköpfigen Produktfamilie Smarter by Pfaff finden sich mit den Maschinen 260c, 160s oder 140s passende Modelle für Anfänger und mit der hobbylock 2.0 und hobbylock 2.5 punktet Pfaff auch zwei Overlock-Nähmaschinen für die Arbeit speziell am Stoffrand in seine Liste der Anfänger-tauglichen Nähmaschinen ein. Mit den passport-Modellen 2.0 und 3.0 zeigt man sich Anfängern verpflichtet, die wenig Platz für ihre Nähmaschine haben oder ein Modell für unterwegs suchen. Dass die select 3.2 "gut" für Anfänger geeignet ist, offenbart der große Nähmaschinenvergleich von Stiftung Warentest aus dem Jahr 2019, der Maschinen mit leichter Bedienung und zum Nähenlernen ins Prüflabor schickte. Ihr stellt Pfaff mit der select 4.2 ein Schwestermodell zur Seite, das mit einem integrierten Nadeleinfädler und drei weiteren Nähfüßen die besonders Ambitionierten unter den Einsteigern ansprechen soll.Kleine Auswahl der leichtesten Pfaff-Nähmaschinen
Gewicht | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 699,00 € Gut 2,2 |
6 kg |
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