Stärken
Schwächen
Wird ein Staubsauger intensiv zur Reinigung größerer (Wohn-) Flächen) genutzt, gehen Staubbeutel auf Dauer ganz schön ins Geld. Kein Wunder also, dass beutellose Staubsauger, nachdem sie mittlerweile ihre anfänglichen Kinderkrankheiten überwunden haben und die Topmodelle in puncto Saugstärke kaum mehr Wünsche offen lassen, sich mittlerweile einen hohen Marktanteil erobert haben. Doch nicht jeder profitiert von dem hohen Sparpotenzial, denn auch einige Nachteile müssen in Kauf genommen werden.
Beutellose Staubsauger: Konstante Saugleistung dank Fliehkraftabscheider
Beutellose Staubsauger scheinen seit einigen Jahren geradezu einen Siegeszug auf dem Staubsaugermarkt anzutreten. Ob Bodensauger, Stielsauger, Kleinstaubsauger (Handstaubsauger) oder Saugroboter – zahlreiche Modelle kommen heutzutage ohne auszuwechselnde Staubsaugerbeutel aus.
Das Herz eines jeden beutellosen Staubsaugers ist der Fliehkraftabscheider, auch Zyklonfilter oder Zyklonabscheider genannt (woher sich der Begriff Zyklonsauger für beutellose Staubsauger ableitet). Mithilfe sogenannter Zentrifugalkräfte kann er Feststoffe aus Gasen herauslösen. Beim Staubsauger wird hierzu die eingesaugte Luft gemeinsam mit den in ihr enthaltenen Partikeln in Drehbewegung versetzt. Die festen Partikel lösen sich heraus und landen im Staubbehälter.
Doch eignen sich beutellose Staubsauger tatsächlich auch besser für das Reinigen von Fußböden? Mit Blick auf die Saugkraft können wir diese Frage ganz klar verneinen. Im Rahmen unserer Auswertung von Tests aus etlichen Fachmagazinen wie z. B. Stiftung Warentest und dem ETM Testmagazin lässt sich per se keine höhere Saugleistung feststellen. Das Bild ist ausgewogen: In beiden Lagern – Staubsauger mit Beutel und ohne Beutel – gibt es in puncto Saugkraft Ausreißer nach oben und nach unten.
Allerdings stehen Staubsauger ohne Beutel bei der Stabilität des Leistungsniveaus deutlich besser da als ihre gebeutelten Kollegen. Denn viele Beutelstaubsauger büßen an Saugkraft ein, weil sich in den Poren des Gewebes Staub absetzt und diese verstopft.
Ebenso sinkt die Saugkraft der Beutelsauger stetig mit steigendem Füllstand. Bei den beutellosen Staubsaugern – gleichgültig, ob mit Akku oder Netzkabel, ob klassischer Bodenstaubsauger oder Stielstaubsauger - ist dies nicht der Fall: Ein gefüllter Staubcontainer zieht keinen Leistungsabfall nach sich. Viele Käufer empfinden das als großen Vorteil, was sich entsprechend positiv auf ihre Notenvergabe bei Kaufportalen auswirkt.
Entleerung & Reinigung: Ohne Staubkontakt geht's bei Beutellosen nicht
Statt im Staubsaugerbeutel landen Haare, Staub und Dreck im Staubbehälter. Diese meist zylinderförmigen Container können Sie mit einem Handgriff dem Gerät entnehmen und so den Schmutz direkt in den Abfalleimer leeren.
In der Theorie landet der Schmutz vollständig im Mülleimer. In der Alltagspraxis machen so einige Negativpunkte das Entleeren des Staubcontainers zum Graus. Aus diesem Grund schneiden die Beutellosen in puncto Reinigung bei den Testmagazinen wie auch bei den Kunden im Schnitt deutlich schlechter ab als Beutelsauger. So besitzen einige Staubcontainer Nischen und Ausbuchtungen, in denen sich Schmutz über die Zeit hinweg ablagern kann. Auch laden sich die Plastikwände des Containers statisch auf, sodass Staub förmlich an den Wänden klebt und nicht einfach herausfällt wie gewünscht. Insbesondere Haare und Fasern schaffen es zudem häufig gar nicht bis in den Behälter, sondern verfangen sich in der Zykloneinheit.
Großes Manko der Staubsauger ohne Beutel: Für Allergiker ungeeignet
In allen drei Fällen muss der Schmutz händisch oder mit einem Hilfsmittel entfernt werden – Nutzer verwenden Zahnbürsten, Lappen, Zahnstocher oder gar einen zweiten Staubsauger. Viele Hersteller haben sich Lösungen einfallen lassen: Behälter mit glatten Wänden und spezieller Beschichtung, aus denen der Inhalt leicht hinausgleitet. Dennoch ist eines klar: Der Reinigungs- und Wartungsaufwand bei Staubsaugern ohne Beutel ist deutlich höher als bei Beutelsaugern.Mehr Aufwand einerseits, höherer Staubkontakt andererseits: Beim Ausschütten des aufgesaugten Schmutzes lässt sich Aufwirbeln von Staub nicht gänzlich vermeiden. Das ist vor allem für Allergiker ein wichtiger Aspekt, der meist zum Ausschlusskriterium wird. Da nützt es auch nichts, dass viele dieser Modelle mit einem HEPA-Filter ausgestattet sind, um die Abluft von Staubpartikeln zu säubern. Eine gewisse Toleranz gegenüber Staubkontakt sollten Sie also mitbringen.
Die Lautstärke: Zyklontechnik arbeitet nicht flüsterleise
Bei Staubsaugern ohne Beutel müssen Sie mit einer erhöhten Geräuschentwicklung rechnen, denn die hier zum Einsatz kommende Zyklontechnik produziert zwangsläufig eine gewisse Geräuschkulisse. Die Art der Geräusche erinnert einige Käufer an die einer Flugzeugturbine. Hinzu kommt, dass die meisten Modelle keine Möglichkeit der Leistungsregulierung besitzen und daher stets mit voller Kraft arbeiten. Ein Drosseln der Leistung und infolgedessen der Lautstärke ist daher nicht möglich. Dementsprechend mäßig fallen meistens auch die Noten von Fachmagazinen für den Aspekt Lautstärke aus.Dieser Befund trifft jedoch hauptsächlich auf Bodenstaubsauger zu. Eine Ausnahme stellen Akku-Staubsauger dar. Insbesondere wenn es sich um neuere Geräte, also etwa ab 2019/2020, handelt, haben Sie sehr wohl die Option, zwischen 1 und 3 Saugstufen auswählen zu können. Sprich: Nur bei herausfordernden Aufgaben, etwa dem Saugen von Teppichen auf höchster Stufe, schlägt Ihnen Lärm entgegen; auf Stufe 1 hingegen schaffen es mittlerweile immer mehr Akkusauger, vergleichsweise angenehm für die Ohren zu sein.
Die zweite große Ausnahme schließlich sind Saugroboter. Sie arbeiten zwar ebenfalls ohne Staubsaugerbeutel, aber auch ohne Zyklontechnik, sodass ihre Lautstärke deutlich geringer ist als bei den Zyklonsaugern.