Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ölkessel heutzutage sehr sparsam
- Gaskessel besonders emissionsarm
- Holzpelletheizungen teurer aber nachhaltiger
- Heizwert sollte idealerweise über 100% liegen
- hoher Heizwert möglich, da Abwärme auch genutzt wird
Was lehren Tests über die Effizienz von Heizkesseln?
Tests zu Heizkesseln sind leider ausgesprochen selten zu finden, selbst in Zeitschriften für Heimbesitzer und Heimwerker. So ist zum Beispiel der letzte Heizkesseltest der Stiftung Warentest mehr als ein Jahrzehnt her. Es gibt jedoch eine große Menge an Ratgebern, die sich vor allem mit der Auswahl des richtigen Heizkessels im Allgemeinen und mit der Effizienz im Konkreten beschäftigen. In Bezug auf Heizkessel gibt es hierbei eine verwirrende Vielzahl an Begrifflichkeiten, die den Laien schlichtweg überfordern können. Viele dieser Termini beschreiben auch noch den gleichen Themenkomplex, so wie es etwa bei Brennwert, Normnutzungswert und Wirkungsgrad der Fall ist. Zusammen mit Kürzeln wie Hi, Hs, Ho und Hu beschreiben sie schlicht den Grad der Effizienz, mit dem ein Heizkessel arbeitet. Dabei dürfen Sie sich auch von Werten jenseits von 100 Prozent nicht verwirren lassen, wie es bei den modernsten Kesseln der Fall ist. Wie das zustande kommt, zeigen die Ratgeber gut auf.
Gibt es einen Unterschied zwischen Brennwert und oberem Heizwert?
Das Ganze ist im Grunde recht einfach: Der Brennwert ist diejenige Energie, die beim vollständigen Verbrennen eines Stoffes frei wird – und zwar einschließlich der Energie, die in Form von Verdampfungswärme durch den Schornstein entweicht oder schlicht vom Heizkessel falsch abgestrahlt wird. Was davon hingegen beim Nutzer ankommt, nennt man den oberen Heizwert (Hi oder Ho).Wozu dient dann der untere Heizwert?
Bei früheren Heizkesseln durfte es zu keiner Kondensation der Verbrennungsgase kommen, da der Schornstein hierdurch durchfeuchtet und die Anlage selbst beschädigt worden wäre. Man versuchte also, Anlagen mit möglichst wenig Verdampfungswärme zu erzeugen. Zum Vergleich der Anlagen wurde daher historisch gleich mit dem reinen Heizwert ohne die Kondensationsverluste gerechnet, der auch als unterer Heizwert bezeichnet wird (Kürzel Hs oder Hu). Das hat lange Zeit auch Sinn ergeben. Bei modernen Heizkesseln ist es aber mittlerweile kein Problem mehr, auch die Kondensationswärme zu nutzen, weshalb neuere Konstruktionen eine solche auch wieder zulassen.
Das führt zu einer merkwürdigen Logik im System. Denn unsere Industrie rechnet aus historischen Gründen auch weiterhin mit dem unteren Heizwert, was von vielen Seiten kritisiert wird. Dann sieht die Rechnung wie folgt aus: Ein perfekter Brennwertkessel für Öl besitzt 100 Prozent unteren Heizwert (Hs/Hu), da alle Energie auch tatsächlich verlustfrei in Heizwärme umgewandelt wird. Öl besitzt jedoch einen Brennwert (also inklusive Verdampfungswärme), der rund 6 Prozent über diesem reinen Heizwert liegt. Theoretisch sind also Öl-Heizkessel mit 106 Prozent Normnutzungswert denkbar. Bei Gas sind es sogar 111 Prozent.
Wie berechnet sich aus den Heizwerten schließlich der Normnutzungswert?
Es gibt keine wirklich perfekten Brennwertkessel, nicht einmal bei der umfassenden Nutzung der Verdampfungswärme. Denn es treten Abstrahlverluste auf – etwa durch eine schwächere Wärmeisolierung des Kessels und der Leitungen. Diese Abstrahlverluste müssen mit dem Rückgewinn aus der Kondensationswärme verrechnet werden. Und bei sehr guten Kesseln ist der Verlust durch Abstrahlung so gering, dass inklusive der Verdampfungswärme am Ende ein Normnutzungswert (Hi/Ho) übrig bleibt, der auch weiterhin über 100 Prozent liegt. Hier können Sie definitiv guten Gewissens zugreifen. Die meisten Kessel besitzen aber eher zwischen 85 und 95 Prozent Effizienz.Heizkosten und damit Öl oder Gas einzusparen, ist sinnvoll. Nur wenn die Heizanlage effizient läuft, haben Sie es warm ohne erhöhte Energiekosten. Wir haben in unserem Artikel „Richtig Heizen hilft sparen“ alle wichtigen Spartipps, wie zum Beispiel das Entlüften der Heizkörper zusammengetragen.