Stärken
Schwächen
Welches sind laut Testberichten die Vor- und Nachteile von Ölheizungen?
Ölheizkessel haben seit den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts unter einem zunehmend schlechter werden Ruf gelitten. Sicherlich auch unter dem Eindruck der Ölkrise hieß es, sie seien durch ungünstige Abgase umweltschädlich, verschwenderisch im Verbrauch und teuer im Betrieb. Doch dieses Bild muss bei modernen Anlagen revidiert werden: Sie sind an strenge Abgasnormen gebunden und deutlich sparsamer geworden. Nicht selten kann mit gut geeichten Ölkesseln sogar preiswerter geheizt werden als mit den im Trend liegenden Holzpelletheizungen. Dies lässt sich auch an den Testergebnissen ablesen, die seit den 2000ern wieder zunehmend besser ausfallen.
Insbesondere seit 2010 verbreiten sich zunehmend moderne Brennwertkessel, die mit niedrigen laufenden Kosten und einem ebenso niedrigen Strombedarf punkten. Hinsichtlich ihrer Emissionen liegen die Ölkessel zwar immer noch auf dem letzten Platz, Vergleiche attestieren ihnen aber einen spürbar geringeren Abstand zur Konkurrenz als einst. Ein Problem bleibt allerdings: Auch wenn die Emissionen weniger schwer wiegen als einst, so ist der ökologische Fußabdruck von Öl noch immer deutlich schlechter als aller anderen Energieträger. Denn auch wenn die Emissionen in geringerem Maße an die Umwelt zurückgegeben werden, wird nichts Gleichwertiges an anderer Stelle wieder gebunden wie es etwa bei Holzpellets durch Wiederaufforstung geschieht.
Hat der Ölpreis nicht enorme Auswirkungen auf den Heizpreis?
Das ist grundsätzlich richtig. Der Ölpreis schwankt heftig und setzt trotz extrem preiswerter Phasen jeden Besitzer eines Ölkessels unter permanenten Kontrolldruck. Allerdings ist das Problem bei modernen Heizkesseln nicht mehr so immanent wie einst: Sie sind so sparsam, dass sie es bei entsprechender Lagermenge ermöglichen, das Öl zu einem günstigen Zeitpunkt einzukaufen und sich somit über Perioden erhöhter Preise „hinüberzuretten“. Der vermeintliche Preisvorteil von Holzpelletheizungen gleicht sich auf diese Weise schnell aus, denn durch die massive Nachfrage nach solchen Heizungkesseln ist auch der Pelletpreis nunmehr starken Schwankungen unterworfen – die Wirtschaft kommt mit der Produktion der kleinen Holzstücke kaum nach. Dazu kommt, dass Ölheizkessel in der Anschaffung noch immer die günstigste Alternative unter den Heizungssystemen darstellen.Welche Heizkessel gelten als besonders effektiv?
Ölheizungen gelten mit als die preiswerteste Neuanschaffung. Wenn Sie aber eine besonders effektive Heizung wünschen, können wir nur empfehlen, trotzdem etwas mehr auszugeben und einen Ölkessel mit modulierendem Ölbrenner zu kaufen. Der ist leider keineswegs Standard, da die meisten Kessel nach einem ein- bis zweistufigen Verbrennungsprinzip arbeiten. Moderne Brennwertsysteme mit modulierendem Brenner dagegen regulieren den Ölverbrauch kontinuierlich. Systeme mit einer per Permanentmagnetmotor betriebenen Energiesparpumpe benötigen zudem erheblich weniger Strom als herkömmliche Modelle. Auf diese Weise amortisieren sich die Mehrausgaben schnell durch die Einsparungen im Betrieb. Viel kann auch gänzlich unabhängig vom Heizkessel gespart werden: Etwa durch die Verwendung smarter Thermostate. Dieser Faktor wird noch immer massiv unterschätzt.