Stärken
Schwächen
Welches sind laut Testberichten die Vorteile von Gasheizungen?
Gasheizungen sind derzeit der am häufigsten eingesetzte Heizungstyp in Deutschland. Sie sind laut Testern im Vergleich zu den ebenfalls weit verbreiteten Ölheizungen emissionsarm und bleiben oft deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten, zudem sind sie im Betrieb etwas günstiger als Ölkessel. Zwar ist der Preis für Erdgas traditionell an den vom Öl gekoppelt (auch wenn die offizielle „Ölpreisbindung“ nicht mehr existiert), allerdings werden die Referenzpreise über mehrere Monate zusammengefasst errechnet, wodurch allzu starke Preisspitzen abgefedert werden und der Erdgaspreis etwas niedriger als der von Öl liegt. Eine gewisse Schwankung erfolgt aber natürlich trotzdem.
Darüber hinaus entfällt bei Gasheizkesseln ein wesentlicher Nachteil anderer Anlagen: Es wird kein Lagerraum für den Brennstoff benötigt. Stattdessen wird das Gas einfach über eine Fernleitung angeliefert – so wie beim Kochen mit einem Gasherd. Damit entfällt nicht nur das Lagerproblem, sondern auch die nervige Beschaffung von Brennstoff durch Abpassen eines günstigen Marktpreises. Außerdem sind Gaskessel meist sehr kompakt konstruiert und nehmen dadurch auch selbst weniger Platz weg als andere Kesselsysteme.
Und was ist an Gaskesseln zu kritisieren?
Gasheizungen kämpfen auch mit nicht unwesentlichen Nachteilen: So gelten herkömmliche Modelle zwar als emissionsarm, vielfach jedoch als wahre Stromfresser und Wärmeschleudern. Dem wirken die Hersteller immerhin in der neuesten Generation mit dem Einbau von raffiniert modulierenden Vormischbrennern und der Konstruktion von Niedertemperaturkesseln entgegen. Dadurch ergibt sich allerdings ein weiterer Nachteil: Moderne Gaskessel sind etwas teurer als ihre Öl-Konkurrenten. Dies lässt sich bei einer entsprechenden Nutzungszeit aber durch den etwas günstigeren Betriebsstoff wieder ausgleichen.
Blickt man wie die Stiftung Warentest im April 2018 über den Tellerrand und zieht auch die viel selteneren Wärmepumpen und Pelletheizungen als Vergleich heran, so muss man aber auch die Umweltfeindlichkeit von Gas als fossilem Brennstoff thematisieren. Denn dann sieht die Emissionsabgabe schon wieder deutlich kritischer aus.
Gas ist schlicht die bessere Wahl unter den verbreiteten, bezahlbaren Energieformen. Die regenerativen Energien, auch Holzpellets, besitzen aber durchweg eine bessere Ökobilanz – trotz der dafür benötigten zusätzlichen Anbauflächen. Da aber beide Alternativen sehr teuer kommen, lohnt sich vielleicht eher eine Gasheizung in Verbindung mit Solarthermie oder Fotovoltaik als kleiner Ergänzungskomponente.