Wärme ist ein wunderbares Therapeutikum bei Verspannungen oder Schmerzen. Zudem spendet sie Trost und Kuscheleinheiten, von ihrer lindernden Wirkung bei kalten Füßen im Winter oder gegen eisig kalte Betten ganz zu schweigen. Seit jeher erfreuen sich daher Wärmflaschen und neuerdings auch verstärkt wieder Wärmekissen großer Beliebtheit. Die Wärmespende lassen sich gezielt lokal einsetzen und stechen bei vielen die Heizdecken beziehungsweise Heizkissen aus.
Ohne Elektrosmog und Kabel
Der Grund dafür ist simpel: Wärmflasche und -kissen benötigen kein Kabel und lassen sich daher fast gänzlich ohne Einschränkung der Bewegungsfreiheit einsetzen. Zudem geben sie keinen Elektrosmog ab – für viele ein wichtiges Argument. Und obwohl mittlerweile nahezu alle Heizdecken/-kissen über eine automatische Abschaltung verfügen und generell hohe Sicherheitsstandards erfüllen müssen, trauen ihnen noch lange nicht alle Verbraucher über den Weg. Die Gefahr, Brandverletzungen davon zu tragen, ist nämlich trotzdem nach wie vor gegeben, etwa bei zu langer und intensiver Nutzung. Gefürchtet ist auch der unangenehme Hitzestau, etwa unter der Bettdecke. Beide Gefahrenquellen fallen bei einer Wärmflasche und einem Wärmkissen weg, schließlich wird die Wärme nur über einen begrenzten Zeitraum abgegeben, während dem der Wärmespender langsam auskühlt.Wärmflaschen
Allerdings lassen sich bei Wärmflaschen Brandwunden oder sogar Verbrühungen nicht ganz ausschließen, da sie mit heißem Wasser befüllt werden. Modelle ohne schützendem Bezug sollten daher nicht unbedingt direkt auf die nackte Haut gelegt werden. Mit einem Trichter oder einer großzügigen Öffnungen lassen sich Verbrühungen beim Befüllen vermeiden. Von Vorteil sind in letzterem Fall außerdem Modelle aus Kunststoff (zumeist PVC übrigens), die im kalten Zustand relativ „hart“ werden. Sie knicken beim Befüllen nicht so leicht ein wie Wärmflaschen aus Gummi, werden durch das heiße Wasser aber trotzdem weich genug, um sich kuschlig anzufühlen. In den meisten Fällen sind diese Modelle sogar kochwasserbeständig. Als typische Schwachstelle bei den Low-Budget-Modellen hat sich der Verschluss erwiesen. Dünne Dichtungsringe leiern mit der Zeit nämlich aus. Geprüfte Exemplare sind daher auf jeden Fall vorzuziehen. Darüber hinaus sind Wärmflaschen in letzter Zeit in Verruf geraten, da nicht wenige Modelle gesundheitsschädliche, zum Teil krebserregende Stoffe enthalten. Selbst mit Überzug sind diese nicht zu empfehlen, da die Wärmflaschen „ausgasen“ können, für Babys und Kinder sind sie auf jeden Fall tabu. Modelle aus Naturkautschuk sind ebenfalls nicht generell harmlos(er). Bei der Produktion können ebenfalls gefährliche Inhaltsstoffe entstehen, wovon jedoch wesentlich weniger Modelle betroffen sind. Wärmflaschen aus Gummi wiederum werden mit der Zeit brüchig. Auch zu ihnen kann daher – zumindest auf Dauer – nicht generell geraten werden.
Wärmekissen
All diese Schwachstellen haben dazu beigetragen, dass Wärmekissen für die Wärmflaschen zu einer starken Konkurrenz herangewachsen sind. Gefüllt mit Körnern oder Kernen, die in der Regel unbedenklich sind oder sogar aus ökologischer Produktion stammen, läuft man hier höchstens Gefahr, dass der Bezug belastet sein kann – Testergebnisse von Verbrauchermagazinen geben darüber zuverlässig Aufschluss. Zudem werden die Kissen lange nicht so heiß wie eine Wärmflasche und geben die gespeicherte Wärme gleichmäßiger ab. Abstriche sind dafür bei der Dauer der Wärmeabgabe hinzunehmen. Die merklich „sanfteren“ Wärmespender bieten sich speziell für Babys und Kinder als vernünftige Alternative zu einer Wärmflasche an, wie zum Beispiel das Verbrauchermagazin „Ökotest“ rät.Füllungen
Wärmekissen sind mit Kernen, etwa Kirsch- oder Traubenkernen, sowie mit Getreide und Samen gefüllt. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Kerne eine „trockene“ Wärme abgeben, die von vielen, insbesondere wärmeempfindlichen Menschen, als angenehmer empfunden wird. Die „feuchtere“ Wärme der Körner wiederum ist heilsam bei bestimmten Schmerzen, etwa Bauch- oder Darmbeschwerden. Die trockene Wärme dagegen hilft besser gegen Kälte (eisige Füße) sowie bei Verspannungen. Die Füllungen unterscheiden sich ferner in der Größe. Kirschkerne in Kissen etwa sind relativ groß, was von einigen als „grob“, von anderen als „angenehm massierend“ empfunden wird. Die Kissen passen sich zudem naturgemäß schlechter dem Körper an als etwa die deutlich kleineren Traubenkerne oder die noch feineren, aber eher seltenen Jonhanniskernkissen. Traubenkernkissen halten ferner etwas länger warm. Bei den Getreidesorten (Dinkel, Roggen, Weizen) hingehen fallen Größenunterschiede mehr oder weniger weg, außerdem speichern sie alle die Wärme in etwa gleich gut. Dinkelkissen gelten allerdings als ideal für Allergiker. Raps- oder Leinsamenkissen schließlich sind ebenfalls sehr anschmiegsam und ähnlich effizient wie Getreidekissen. Kissen mit Kernfüllung halten bei sachgemäßer Benutzung nahezu unbegrenzt lange. Getreidefüllungen dagegen sollten nach einer gewissen Zeit – empfohlen werden etwa zwei Jahre – ausgetauscht werden. Übrigens: Wärmekissen mit Kernen/Körner können auch als Kältekissen eingesetzt werden, etwa gegen Verstauchungen und Prellungen. Anstatt in den Backofen oder die Mikrowelle zum Aufwärmen packt man sie dazu einfach für eine zeitlang in die Tiefkühltruhe.