Das Wichtigste auf einen Blick:
- ursprünglich aus Kautschukbäumen gewonnen, inzwischen meist synthetisch hergestellt
- Stiftung Warentest: je nach Ausführung gute Liegeeigenschaften
- Hauptvorzug gegenüber klassischen Schaummatratzen ist höhere Haltbarkeit
- angenehm weiches Liegegefühl
- nicht optimal für Starkschwitzer und Menschen, denen im Schlaf schnell zu warm wird
- meist schwerer als klassische Schaumstoffmatratzen und daher schwer zu tragen / drehen
Während bei anderen Matratzen-Typen ständig mit neuen Technologien und Materialkombinationen experimentiert wird, zeigen sich Latexmatratzen in ihrem Material und Aufbau beständig. Dass Latexmatratzen ihren Platz auf dem Markt nach wie vor halten können, liegt an ihren sehr guten Liegeeigenschaften, insbesondere an ihrer guten Punktelastizität. Wie die anderen Typen sind auch sie nicht unbedingt für alle Menschen gleichermaßen gut geeignet. Beim Kauf gilt es allerdings, zwei Aspekte zu beachten: Erstens sollte, außer bei Latex-Allergikern, der Anteil an natürlichem Latex so hoch wie möglich sein. Und zweitens sollten Sie auf keinen Fall die Pflege vernachlässigen. Andernfalls kann es mit dem Schlafkomfort schnell vorbei sein.
Wodurch zeichnen sich Latexmatratzen im Wesentlichen aus?
Es gibt Latexmatratzen, die zu 100 Prozent aus natürlichem Kautschuk gefertigt sind, die meisten bestehen jedoch aus Mischungen des natürlichen Materials mit synthetischem Latex, wobei die Liegeeigenschaften direkt vom Verhältnis der Materialien zueinander abhängen. Die viel gerühmte Punktelastizität und die gute Stützfunktion sind bei Exemplaren mit hohem Anteil des natürlichen Latex und vor allem bei Matratzen aus reinem Naturlatex besonders ausgeprägt. Der Naturkautschuk macht auch Körperbewegungen im Schlaf widerstandslos mit. Das Material ist sehr flexibel, verfügt über ein ausgezeichnetes Rückstellverhalten und gibt nur dort nach, wo es am stärksten belastet wird. Mit zunehmendem Anteil an Naturlatex erhöht sich allerdings auch das Raumgewicht, weshalb diese Varianten schwer und unhandlich sind. Sie lassen sich kaum von einer Person allein wenden, was jedoch wegen einer guten Durchlüftung sehr wichtig ist.
Latexmatratzen am besten nur mit Lattenrost verwenden
Die geringe Luftdurchlässigkeit des Materials wird durch Luftkammern beim Aufschäumen und durch Einarbeitung von Hohlräumen wesentlich verbessert, zum Beispiel sorgen bei den Stiftlatexmatratzen tunnelförmige Luftkanäle für ein gutes Schlafklima. Auch Schichten aus Rosshaar oder Kokosfasern können den Feuchtigkeitstransport erhöhen. Trotzdem sollten Latexmatratzen von außen immer gut belüftet sein, also in einem offenen Bettkasten und nicht auf einer geschlossenen Fläche platziert werden. Als Unterlage eignen sich am besten gefederte Rahmen wie Federholz- oder Tellerrahmen, die auch verstellbar sein dürfen. Unzureichende Belüftung kann schlimmstenfalls zu Milbenbefall und Schimmelbildung führen, deshalb sollte auch das Zimmer regelmäßig belüftet werden.Matratzen aus Naturlatex am besten nur in Nicht-Allergiker-Haushalten
Latex-Allergiker sollten keine Matratzen aus natürlichem Latex verwenden und stattdessen auf Modelle aus reinem synthetischem Material ausweichen. Andere Menschen mit Allergie können auf artgerecht behandelten Matratzen aus Naturlatex aufatmen, weil das Material antibakterielle Eigenschaften mitbringt und von Milben gemieden wird.Stiftung Warentest: Latexmatratzen sind schwer, teuer und nichts für Starkschwitzer
Wegen der eher schlechten Eigenbelüftung und ihrer guten Wärmeisolation sind Latexmatratzen nicht unbedingt für Menschen geeignet, die stark schwitzen. Für sie sind Federkernmatratzen die beste Wahl, die in Sachen Belüftung allen Schaumstoff- und Latexmatratzen den Rang ablaufen. Die heutigen Tonnentaschen-Federkernmatratzen können sich inzwischen in Sachen Punktelastizität mit vielen der anschmiegsamen Schaum- und Latex-Varianten messen. Ansonsten können Schlafende auf einer Latexmatratze mit hohem Naturanteil erholsamen Schlaf finden und morgens rundum entspannt und ohne Rückenbeschwerden aufwachen. Die Stiftung Warentest hebt – neben den wärmespeichernden Eigenschaften von Latexmatratzen - vor allem den Gemütlichkeitsfaktor hervor, warnt aber auch vor Preisen und Gewicht.
Gemütlich, teuer, schwer. Matratzen aus Latex sind oft anschmiegsam und bieten ein angenehmes Liegegefühl. Sie sind jedoch recht teuer. – Stiftung Warentest in „test“-Heft 3/2022