Das Wichtigste auf einen Blick:
- drei Kategorien: Bonellfederkern-, Taschenfederkern- und Tonnentaschenfederkernmatratzen
- Liegeeigenschaften variieren zwischen den verschiedenen Federkern-Matratzenarten
- Material der Kernummantelung beeinflusst Anpassungsfähigkeit und Klimaeigenschaften
- offene Kernstruktur begünstigt die Durchlüftung einer Federkernmatratze
- Stahlfedern für stark verstellbare Lattenroste ungeeignet
- relativ neu sind Federkernmatratzen mit mehreren Härtegraden
Welche Federkernmatratze ist laut Stiftung Warentest die beste?
Die beste Federkernmatratze für alle Menschen gibt es nicht. Zu unterschiedlich fallen die Anforderungen aus, die sich aus der individuellen Statur, Schlafposition, Schlafverhalten, Allergien und anderen körperlichen Eigenheiten ergeben. In ihren Matratzen-Tests widmet sich die Stiftung Warentest deshalb bevorzugt den Liegeeigenschaften von Matratzen für vier verbreitete Körpertypen. Sie nutzt dazu die eigens entwickelte HEIA-Typologie: Die Buchstaben H, E, I und A symbolisieren dabei weit verbreitete Körperformen, entscheidend sind Körpergröße und Gewichtsverteilung.Um ein frühes Fazit zu formulieren: Ob kräftiger Bauch, schmale Hüften, ausladendes Becken, breite Schultern oder geringe Körpergröße – eine gute Federkernmatratze sollte möglichst vielen Menschen eine ergonomische Körperhaltung im Schlaf bieten. Die Anpassungsfähigkeit einer Federkernmatratze ist demnach eines der wichtigsten Kriterien beim Matratzenkauf – zumindest wichtiger als die vielbeworbenen Liegezonen etwa auch von Lattenrosten oder Matratzenauflagen.
Lesetipp: Erfahren Sie, warum nur eine „gut“ gekaufte Matratze zu gutem Schlaf führt – und wie sich die Stiftung Warentest mit den verschiedenen Körperbautypen beschäftigt.
Ebenfalls als wichtig erachtet wird die Körperunterstützung. Sie sorgt dafür, dass bestimmte Körperbereiche einsinken können, während andere gestützt werden. So kann die Wirbelsäule in ihrer natürlichen geraden Form verbleiben. Neben den Liegeeigenschaften, die bei der Stiftung Warentest den größten Anteil an der Gesamtnote der Federkernmatratze haben, werden die Aspekte Haltbarkeit, Matratzenbezug, Handhabung sowie Deklaration und Werbung bewertet. Es gibt einige Hersteller von Federkernmatratzen, die immer wieder in den Bestenlisten der Fachmagazine auftauchen. Dazu gehören unter anderem Schlaraffia, Malie, Meradiso und f.a.n. Die Preisspanne reicht bei gleicher Qualität von 100 bis über 700 Euro.
Welcher Härtegrad empfiehlt sich bei einer guten Federkernmatratze?
Die meisten Hersteller bieten ihre Matratzenmodelle mit Federkern in verschiedenen Härtegraden an. So ermöglichen sie es dem Verbraucher, die richtige Matratze passend zum Körpergewicht und bevorzugtem Liegegefühl auswählen zu können. In den meisten Fällen stehen Modelle in vier bis fünf Härtegraden zur Verfügung. Es gilt: Je höher die H-Zahl, desto härte ist die Matratze. Insgesamt reicht die Härtegrad-Skala von H1 bis H5. Daneben sind auch Bezeichnungen wie weich, medium/mittelfest, fest oder hart geläufig.Welcher Härtegrad eignet sich für welches Körpergewicht?
Welche Härtegrade gibt der Markt nun her? Die gängigsten Härtegrade, wie sie die Hersteller im Allgemeinen vor allem für ihre Kaltschaummatratzen verwenden, finden Sie unten in der Liste eingepunktet. Davon abgesehen lässt sich eine neuere Entwicklung von Matratzen mit zwei unterschiedlichen Liegeseiten (und Liegehärten) beobachten. Inzwischen gibt es aber auch Federkernmatratzen mit mehreren Härtegraden (z. B. die "gut" bewertete Hilding Sweden Essenstials Federkern mit H1 und H2), die den Einheits-Kaltschaummatratzen der vielen Online-Matratzen-Start-ups in nichts nachstehen. Fußnote: Die Härtegrade lassen sich nur grob auf einen Nenner bringen, eine verbindliche Norm gibt es nicht. Viel wichtiger als der Härtegrad einer Matratze ist immer Ihr persönliches Liegeempfinden.Körpergewicht | Härtegrad |
bis 60 kg Körpergewicht | Matratzen-Härtegrad 1 (H1 oder "sehr weich") |
bis 80 kg Körpergewicht | Matratzen-Härtegrad 2 (H2 oder "weich") |
bis 110 kg Körpergewicht | Matratzen-Härtegrad 3 (H3 oder "mittelfest") |
bis 140 kg Körpergewicht | Matratzen-Härtegrad 4 (H4 oder "fest") |
ab 130 kg Körpergewicht | Matratzen-Härtegrad 5 (H5 oder " sehr hart") |
Tipp
Ob eine Federkernmatratze Ihren Körper gut abstützt, hängt nicht davon ab, welchen Härtegrad Sie wählen. Die Liegehärte ist vielmehr eine individuelle Entscheidung, sodass Sie unbesorgt Ihrem Körpergefühl folgen dürfen, schreibt die Stiftung Warentest. Eine Tendenz sei aber bei älteren Menschen auszumachen, denn im höheren Alter bevorzugen viele eine eher weiche Matratzen. Das liege darin begründet, dass ein älterer Mensch nicht mehr so agil sei und Probleme mit dem Rücken oder den Knien etwas häufiger auftauchen.
Kleine Typenlehre: Die Familie der Federkernmatratzen
Federkernmatratzen lassen sich grundsätzlich in drei Kategorien gliedern. Sie orientieren sich an der Bauform der Sprungfedern. Es gibt Bonell-Federkernmatratzen, Taschenfederkern-Matratzen und Tonnentaschenfederkern-Matratzen. Eine neuere Entwicklung sind Hybridformen aus Stahlfedern- und Schaumstoff-Bestandteilen. Diese Mischtypen bestehen meist aus mehreren verschiedenen Schichten oder Matratzen-Materialien. Allen gemeinsam ist, dass ihr offenes Innenleben für eine besonders gute Belüftung bürgt. Das ist optimal für alle, denen im Schlaf schnell zu warm wird.
- Bonell-Federkernmatratzen besitzen einen Kern aus sogenannten Bonellfedern (die Schreibweise Bonnell ist ebenfalls geläufig). Typisch für diese Art von Federkern ist, dass die einzelnen Sprungfedern über ein Metallrahmen miteinander verbunden sind. Daraus ergibt sich ihre sogenannte Flächenelastizität. Das heißt, dass auf Druck nicht nur die direkt belastete Feder nachgibt, sondern auch die benachbarten Federn. Ein unliebsamer Effekt, der dazu führt, dass Personen insbesondere in der Rücken- oder Bauchlage ungesund liegen, da die schwere Körpermitte meist ungestützt durchhängt. Bonell-Federkernmatratzen gehören unter den Federkernmatratzen zu den Preiswertesten. Der günstige Preis geht zulasten der Körperunterstützung. Für leichte Personen oder als Kinder- oder Gästematratze ist eine Bonellfederkernmatratze aber durchaus geeignet.
- Taschenfederkernmatratzen schwingen weniger nach als einfache Bonnellfederkernmatratzen. Weil ihre Stahlfedern einzeln in Textilsäckchen eingenäht und miteinander verbunden sind, geben sie nur dort nach, wo sie belastet werden und passen sich den Körperkonturen besser an. Der so hergestellte Taschenfederkern bietet eine hohe Punktelastizität, wie sie auch hochwertige Kaltschaummatratzen liefern; um diese Punktelastizität noch zu verstärken, kombinieren manche Hersteller verschieden harte Schaumsorten und lockern deren Struktur durch Einfräsungen oder Bohrungen auf.
- Noch hochwertiger, aber auch kostpieliger sind Tonnentaschenfederkernmatratzen. Ihre einzeln eingenähten Stahlfedern können Ihre Körperkontur optimal stützen. Durch die bauchige Wölbung der einzelnen, nicht miteinander verbundenen Stahlfedern reagiert stets nur der Bereich, der auch belastet wird. Die daraus entstehenden Eigenschaften werden oft als Punktelastizität im Gegensatz zur Flächenelastizität einer Matratze beworben.
Was hat es mit der sogenannten Punktelastizität auf sich?
Punktelastizität ist als Nachgeben einer Matratze im engeren Bereich des Auflagedrucks zu verstehen – also gezielt in der Schulter- und Hüftzone, damit die Wirbelsäule in einer geraden Position liegt. Bei flächenelastischen Matratzen hingegen geben nicht nur die belasteten Stellen nach, sondern auch die angrenzenden. Bei einer Taschenfederkernmatratze entscheidet die Anzahl der Federn, wie punktelastisch sie ist. Kaltschäume und Latexmatratzen nehmen hingegen über RG-Werte, sogenanntes Raumgewicht, Einfluss auf die Punktelastizität. Je höher der RG-Wert, desto punktelastischer ist eine Matratze.Worin unterscheiden sich die unterschiedlichen Arten von Federkernmatratzen im Wesentlichen?
Federkernmatratzen bestehen alle aus den gleichen Elementen: Federkern, Polsterung bzw. Kernummantelung und einem Bezug. Diese Elemente können je nach Modell ganz unterschiedlich aufgebaut oder modifziert sein. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale hier in der Übersicht:- Federkern
- Anzahl der Federn
- Bauform der Sprungfedern
- Federn mit oder ohne Textilhülle
- Dicke des Metalldrahts
- Größe der Federn
- Kernummantelung bzw. Polsterung
- Höhe
- Material
- Perforierung
- Raumgewicht (bei Kaltschaum)
- Matratzenbezug
- Material
- Webart
- mit oder ohne Klimavlies versteppt
Welchen Einfluss hat die Schaumpolsterung, die den Federkern umgibt?
Ganz erheblichen. Ob für Sie eine Federkernmatratze mit Gelauflage oder eine Federkernmatratze mit Latex-, Viscoschaum- oder Kaltschaumauflage infrage kommt, entscheiden letztendlich Ihre persönlichen Bedürfnisse. Latex und Memory- bzw. Viscoschaum erhöhen beispielsweise die Anpassungsfähigkeit der Matratze und ist für Seitenschläfer empfehlenswert. Eine Federkernmatratze mit Latexauflage ist interessant für Vielschwitzer, da das undurchlässige Latex das Eindringen von Flüssigkeit in den Matratzenkern verhindert.Die top 3 der Federkernmatratzen mit Griffschlaufen zum Tragen und Wenden
Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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