Das Wichtigste auf einen Blick:
- Streaming-Client integriert, mindestens App-Steuerung möglich
- Idealer Weg, Musik zu archivieren und Tonträgersammlungen zu verkleinern
- Erweiterungstipp: SSD-Festplatten arbeiten ruhig und sind schneller
- Viele Extras möglich, CD-Ripper besonders praktisch
- Bedienung und Einrichtung im Vergleich zum NAS-System deutlich einfacher
Audio-Server im Test: Wie prüft die Fachpresse?
Ein Audio-Server muss als Musiklieferant dazu in der Lage sein, das Audiomaterial in hoher Qualität sauber und störungsfrei bereitzustellen. Das Gerät jongliert schließlich mit einer Masse an Daten, die im Idealfall in sehr hoher Bandbreite vorliegt. Deshalb legen die Testmagazine ein wichtiges Augenmerk auf den Klang, der sich nicht kalt-analytisch, sondern transparent und warm präsentieren soll. Wichtig ist ebenfalls die Bedienung. Wie einfach gestaltet sich die Navigation? Liegt eine Fernbedienung bei? Wie erfolgt die Menüführung via App oder Display? Geprüft wird die Ausstattung, die dann gute Noten kassiert, wenn genügend Anschlüsse, Schnittstellen und Streaming-Standards zur Verfügung stehen. Zu guter Letzt nimmt man Design und Verarbeitung unter die Lupe. Immerhin bekommt der Server in der Regel einen Platz im Wohnzimmer und entgeht dem Auge nicht so schnell. Setzt der Hersteller auf ein hochwertiges Metallgehäuse oder auf billiges Plastik? Ist er elegant und sauber aufgebaut oder sind Spaltmaße vorhanden? Heimst der Server in allen Disziplinen gute Bewertungen ein, erhält er einen Platz ganz oben auf dem Siegerpodest.Was ist ein Audio-Server?
Volle CD-Regale, einnehmende Plattenschränke – wer das nicht möchte, greift auf digitale Medien in Form von Audiodateien zurück. Die Wiedergabequalität von MP3s ist beschränkt, HiRes-Bandbreiten holen deutlich mehr aus Ihrem digitalen Audiomaterial heraus. Sogenannte HiRes-Formate, etwa FLAC oder DSD, gelten als Grundlage für sauberen, klaren und dynamischen Klang, verspeisen andererseits enorm viel Speicherkapazität. Will man beides ins HiFi-Setup integrieren – also viel Kapazität für digitale Medien und bestmöglichen Digitalsound – lohnt ein Blick zum Musikserver. Solche Geräte holen zudem viele weitere HiFi-Fertigkeiten ins Haus.
Was Musikserver leisten
Ihr Hauptzweck liegt darin, das Musikarchiv zu speichern und wiederzugeben. Wie viele Tracks und Alben auf dem System gesichert werden können, hängt von der Kapazität der eingebauten Festplatte(n) ab. Hier gibt es verschiedene Varianten: In einigen Systemen sind die Festplatten fest verbaut und nicht austauschbar, in anderen stehen entsprechende Slots zum Einbau bereit. Reicht das nicht, können Sie oft zusätzlich noch USB-Festplatten einstöpseln. Wie gut das Track-Archiv verwaltet wird, hängt außerdem von der Rechenpower ab. Der Nucleus von Roon kommt z.B. mit bis zu 100.000 Musiktiteln zurecht.Tipp: Sind entsprechende Einschübe vorhanden, dürfen Sie das Speichermedium selbst auswählen und einbauen. SSD-Festplatten sind zwar etwas kostspieliger, arbeiten dafür viel zügiger und vor allem geräuschärmer als klassische Festplatten.
Worin liegt der Unterschied zum Netzwerkplayer?
Beim Musikserver sind Streaming-Modul und Speicherort nicht aufgeteilt, sondern in einem Gerät vereint. Es besteht demnach mindestens die Fähigkeit, Kontakt zur Smartphone-App aufzunehmen. Hier rufen Sie bequem per Handy-Interface Interpret, Album und Musiktitel auf und aktivieren die Abspielfunktion – fertig. Viele Modelle stellen ein Display mit eigenem Menü und allen wesentlichen Informationen bereit.
Reine Streamer werden wiederum in Form von Netzwerkplayern als Einzelprodukte bzw. integriert in WLAN-fähige HiFi-Receiver auf den Markt geworfen. Damit können Sie zwar problemlos Musiktracks aus dem Internet oder Heimnetz anzapfen, benötigen für Ihr eigenes Musikarchiv aber wiederum ein zusätzliches Gerät. Das kann zum Beispiel ein NAS-Server sein, der per DLNA und WLAN drahtlos an den Netzwerkplayer andockt. Allerdings ist hier die Einrichtung ein ganzes Stück komplizierter. Ein wesentlicher Vorteil beim Musikserver liegt eben darin, dass man kaum Zeit in Installation und Aufbau versenkt. Musik wird in sehr einfacher Weise kurzerhand mit den richtigen Daten, Bildern und Tags gefüttert, ohne dass Sie hier mit dem PC nachhelfen müssen. Alles unter der Devise „anschließen und loslegen“!
Welche Funktionen sind besonders sinnvoll?
Als äußerst praktisch gelten jene Modelle, die einen CD-Ripper an Bord haben. So können Sie Ihre CDs ganz einfach auf den Speicher kopieren und archivieren, etwa beim Innuos Zen Mini Mk III. Manchmal sind Vor- oder Vollverstärker schon mit dabei, sodass Sie hier auf entsprechende Einzelkomponenten verzichten können. Digitale Anschlüsse liegen sowohl optisch als auch koaxial vor, Analog-Outputs (meist Cinch) ebenfalls. In selteneren Fällen finden Sie Phono-Buchse und HDMI-Anschluss auf der Rückseite.Musik-Streaming erfolgt auf Basis eines bunten Blumenstraußes an Drahtlos-Standards, etwa AirPlay, DLNA, Google Cast oder Multiroom. Grundsätzlich gilt: Je mehr ein Streamer mitbringt, desto besser. Wer es unkompliziert mag, riskiert einen Blick bei Roon. Der Hersteller versucht mit seiner hauseigenen Software viele Systeme wieder zusammenzuführen, u.a. auch Musikdienste wie Tidal oder Qobuz und kooperiert mit sehr vielen verschiedenen Partnern. Ob ein Musikserver fit für Roon ist, verrät das Roon-Ready-Logo. Nachteil: Hier wird eine recht hohe Lizenzgebühr fällig.