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Die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die von Zecken übertragen wird. Sie wurde 1975 erstmals in der US-amerikanischen Stadt Lyme (Connecticut) genauer beschrieben. 1980 entdeckte dann der Schweizer Forscher Willy Burgdorfer das krankheitsauslösende Bakterium im Darm von Zecken. Der spiralförmige Einzeller erhielt daraufhin den Namen Borrelia burgdorferi. Das Krankheitsbild einer Lyme-Borreliose ist äußerst vielfältig, was die Diagnose erschwert, zumal ein Zeckenstich oftmals unbemerkt bleibt. Die Krankheit verläuft in mehreren Stadien, die ineinander übergehen. Häufig bestehen lange symptomlose Intervalle, die dann wiederum von Phasen, mit heftigen Beschwerden unterbrochen werden. Borrelien werden ganzjährig durch Zeckenstiche übertragen und sind weit verbreitet. In Europa ist mindestens ein Drittel der Zecken von Borrelien durchseucht. Sie siedeln im Darm des Tieres und werden beim Stich nach etwa 12 bis 24 Stunden mit dem Speichel abgegeben. Anders als vielfach angenommen, lassen sich Zecken nicht von Bäumen oder Sträuchem fallen, sondern sitzen an Büschen, Gestrüpp, Farnen und Grashalmen bis etwa ein Meter Höhe. Von dort werden sie im Vorübergehen abgestreift und krabbeln auf die Haut, wo sie sich festsetzen und mit ihrem Stechrüssel Blut saugen. Zecken kommen nicht nur im Wald vor, sondern überall in der freien Natur, auch im heimischen Garten, auf der Wiese, im Park, an Bachläufen. Eine Impfung gegen Borrelien gibt es in Europa zurzeit nicht. Ein in den USA entwickelter Impfstoff ist auf die dortigen Borrelienarten abgestimmt und schützt nicht vor den in Europa heimischen.