Bei der menschlichen Normalflora spricht man über apathogene Mikroorganismen, die die Oberfläche der Haut und Schleimhäute besiedeln und eine Schutzfunktion übernehmen. Von einer bakteriellen Infektion spricht man dann, wenn pathogene Keime aktiv oder passiv in den Organismus eindringen und sich vermehren können. Da der normale Infektionsweg meist über die Atemluft oder den Verdauungstrakt definiert wird, kann es relativ schnell durch die Aufnahme von verunreinigten Nahrungsmitteln bzw. Tröpfchenübertragung zum bakteriellen Infekt kommen. Viele Infektionen sind harmlos und heilen bei guter Abwehrlage auch von alleine wieder aus. Jedoch können bestimmte Erreger je nach Lokalisation und Immunität auch sehr gefährlich sein und müssen mit Antibiotika bekämpft werden, um weitere Organschäden zu verhindern.
Erreger
Die Liste der bakteriellen Erreger ist sehr lang und beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Mikroorganismen, die für bestimmte Erkrankungen verantwortlich sind. Zu den besonders bekannten Erregern gehören die Colibakterien, die zur normalen Darmflora gehören, jedoch außerhalb sehr gefährlich sind und immer wieder bei verunreinigten Nahrungsmitteln für viel Aufsehen in den Medien sorgen konnten. Neben Übelkeit und Durchfällen können auch Harnwegsinfekte, Bauchfell- und Hirnhautentzündungen auftreten. Bei der Diagnostik ist nicht immer genau klar, um welchen Erreger es sich bei dem bakteriellen Infekt handelt, da kein Abstrich zur Bestimmung und Resistenz gemacht wird. In solchen Situationen verordnet der behandelnde Arzt meist ein Breitbandantibiotikum, das gegen eine Vielzahl von Bakterien wirksam ist und auch die gewünschte Körperregion erreicht. Leider ist es jedoch so, dass sich die Bakterien mit wachsendem antibiotischen Einsatz dagegen immunisieren und diese Fähigkeit vererben können. Im schlimmsten Fall entwickeln die Bakterien sogar eine Multiresistenz (MRE), die den Einsatz von Antibiotika stark erschwert. Die übelsten Vertreter dieser Gattung werden von den Staphylococcus aureus-Stämmen gestellt und besonders in deutschen Krankenhäusern beheimatet sind.
Behandlung
Die pharmazeutische Industrie hat in den letzten Jahrzehnten ein Vielzahl an Antibiotika entwickelt, die für bestimmte Erreger zuständig sind oder auch in bestimmten Körperregionen (z. B. Harnwege) besonders wirksam sind. Normalerweise sind synthetische und natürliche Antibiotika gut verträglich. Allergien gegen Penicillin gehören zu den häufigsten Nebenwirkungen und werden meist vom Arzt vor der Verordnung hinterfragt. Je besser der Erreger bekannt ist, desto genauer lässt er sich mit bestimmten Wirkstoffen bekämpfen. Einige Antibiotika (Gentamycin, Bacitracin) haben jedoch so starke Nebenwirkungen, dass sie nur lokal eingesetzt werden dürfen, was meist bei Wundinfektionen der Fall ist.