Streaming-Lautsprecher mit Profi-Genen
Das Aktiv-Lautsprecher-Paar Yamaha MusicCast NX-N500 gehört zum Schlauesten, was es auf diesem Gebiet gibt. Und kann als Komplize irgendeiner Content-Quelle bereits eine veritable Netzwerk-HiFi-Anlage darstellen. Verwendbar sind die beiden beispielsweise als Regalboxen. Oder auf dem Schreibtisch als typische Beschallungs-Assistenz eines Computers. Mit der MusicCast-App des Herstellers lassen sie sich als Elemente von Multiroom-Arrangements einrichten. Aufgrund ihres Abstrahlverhaltens sind sie sogar als Nahfeld-Monitore für Heimstudio-Anwendungen vorstellbar, sei es im Rahmen von Audio-Produktionen oder beim Videoschnitt. Je Box sind zwei diskrete Endstufen mit 45 und 25 Watt verbaut, ein entsprechend belastbares 2-Wege-System reproduziert die kabellos und kabelgebunden einströmenden Signale auf hohem akustischem Niveau. In normal dimensionierten Räumlichkeiten sind die Leistungsreserven kaum auszuschöpfen.
Konnektivität bis zum Abwinken, analytischer Neutral-Klang
Trotz der konzeptionellen Drahtlos-Präferenz: Untereinander werden die Boxen solide per Kabel verknüpft - optional über XLR-Anschlüsse für eine symmetrische, besonders störunanfällige Analog-Verbindung. Außergewöhnlich bei einer Endverbraucher-Lösung. Das restliche Schnittstellen-Programm hat etwas von einem Schweizer Taschenmesser. Im lokalen Netzwerk sind Geräte und Speichermedien wie Smartphones und Festplatten in jeder gängigen Form anzapfbar, aus dem weiten Internet Inhalte von Streaming-Diensten wie Spotify bequem beziehbar. Als Funk-Empfangswege stehen Bluetooth, Wi-Fi Direct und AirPlay zur Verfügung. Allerdings lässt sich über die Ethernet-Ports, den optischen Digital-Eingang, die USB-Buchse und über den analogen 3.5mm-Eingang in der Regel eine wesentlich bessere Wiedergabe erreichen. Zu deren Güte trägt in unterschiedlichen Rollen die digitale Signalverarbeitung bei, sowohl A/D- als auch D/A-seitig erste Sahne und sich auf die Umsetzung etlicher hochauflösender Formate verstehend. Neutral mit Potential zum Analytischen ist der via App anpassbare Klangcharakter der Bassreflex-Konstruktion, erstaunlicherweise erweist sich der Tiefton-Bereich eher als ein wenig zu defensiv ausgelegt.
Kaum echte Konkurrenz
Geboten sind klarer, ausgewogener und doch druckvoller Sound, technologische Raffinesse auf allen Ebenen der Klangverarbeitung, Anschluss-Offenheit nach vielen Seiten und beeindruckende Hardware-Qualität. Und dieser Mix an wünschenswerten Eigenschaften bei sehr kompakten, die Stellfläche minimierenden Abmessungen ist es, welcher das Modell nahezu konkurrenzlos macht. Auch in Relation zum Preis von rund 800 Euro, der absolut in Ordnung geht. Kein direkter Wettbewerber, aber als Alles-in-einem-Produkt im Gebrauch unkomplizierter ist der Bowers & Wilkins Zeppelin Wireless für ungefähr 700 Euro.