Mit seinen rund 30 Euro (Amazon) unterbietet der ComfyKid S 2 nahezu alle Mitbewerber auf dem Mwrkt – Discounter-Modelle natürlich ausgeschlossen. Der von Walser vertriebene Kinderfahrradsitz ist TÜV/GS-geprüft, erfüllt die DIN-Norm EN14344 und kann am Rahmen befestigt werden – umso ärgerlicher, dass bisher jedenfalls weder ein Testbericht über das Modell noch Erfahrungsberichte von Käufern vorliegen.
Im Schnitt müssen, wie Tests immer wieder belegen, für einen guten Fahrradsitz mindestens 50 Euro investiert werden, die jeweiligen Topmodelle einer Saison liegen mitunter sogar im dreistelligen Bereich. Nicht alle Eltern wollen so viel Geld investieren, zumal dann, wenn der Kindersitz nur für kleiner Fahrten zum Kindergarten beziehungsweise Spielplatz oder kurze Einkaufstouren eingesetzt werden soll.
Für diesen Fall ist der Walser mit großer Wahrscheinlichkeit ein interessanter und aufgrund seiner „Preisbrecher“-Qualitäten auch höchst attraktiver Kandidat. Befestigt wird er am Rahmen, das heißt, in puncto Steifigkeit kann er mit den Gepäckträgermodellen nicht mithalten. Letztere nehmen weniger Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrrads, insbesondere dann, wenn der junge Beifahrer relativ lebhaft ist. Die Montage erfolgt über einen Adapter, der das schnelle und unkomplizierte Anbringen/Entfernen des Sitzes erlaubt. Ferner besitzt er einen 3-Punkt-Gurt sowie verstellbare Fußlaschen, Komfortausstattung wie etwa eine neigbare Rückenlehne kann angesichts seines Preises selbstverständlich nicht erwartet werden.
Lieder ist der Walser noch nicht getestet worden, als einziges Aushängeschild kann er daher auf die TÜV-Zertifizierung sowie die Einhaltung der DIN-Norm verweisen – auf mehr Referenzen können sich Käufer leider bei einer Kaufentscheidung nicht stützen. Es darf aber als wahrscheinlich gelten, dass er sich zumindest auf den erwähnten Kurzstrecken im Alltag bewähren wird. Über Amazon kann der Kinderfahrradsitz für knapp 30 Euro bestellt werden.
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- Erschienen: 27.04.2012 | Ausgabe: Nr. 5 (Mai 2012)
- Details zum Test
„ungenügend“
„Ungenügendes“ Testergebnis der Praxisprüfung für den Comfy Kid von Walser: Die Erstmontage gestaltet sich umständlich. Die ermittelte Nutzungsdauer beträgt nur knapp 15 Monate, außerdem ist die Rückenlehne nicht höhenverstellbar und für größere Kinder zu niedrig. Der Sitz lässt sich aufgrund von schlechter Verarbeitung nicht sicher am Rad anbringen. Zudem ist die Längenverstellung der Gurte umständlich und die Federung zu stark. Bei den Inhaltsstoffen gab es eine „ausreichende“ Beurteilung: Hier fanden die Tester krebsverdächtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sowie halogenorganische Verbindungen. Laut Anbieter handelt es sich bei dem in China hergestellten Produkt um ein Auslaufmodell, von dem nur noch Restbestände verfügbar sind. Inzwischen würden die Sitze in Europa eingekauft. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.