Der Hersteller nennt das Prinzip „Kochen digital“, und so unrecht hat er damit gar nicht. Denn ein Rezeptechip macht backen und Kochen so einfach wie noch nie – vorausgesetzt, die neue Version der multifunktionalen Küchenmaschine Thermomix TM5 von Vorwerk steht in der Küche bereit. Schritt für Schritt erklärt die Maschine dem Benutzer, was er zu tun hat. Das einzige, was für ihn noch übrig bleibt, ist einkaufen und die Maschine entsprechend den Anweisungen zu bedienen.
Im Kern sich treu geblieben
In technischer Hinsicht wiederum ist sich die Maschine treu geblieben, und das bedeutet: nach wie vor können mit ihr nicht nur, wie bei einer gewöhnlichen Küchenmaschine, Teige geknetet oder gerührt sowie Eiweiß/Sahne aufgeschlagen werden. Die Vorwerk kann auch mahlen und zerkleinern. Dank einer Induktionsheizung lassen sich in ihr außerdem Gerichte kochen, sie ersetzt zum Beispiel unter anderem einen Dampfgarer, und versteht sich darauf, Gerichte im Wasserbad herzustellen. Wie der Hersteller betont, sind die Basiselemente wie zum Beispiel Motor, die Heizung sowie Mixtopf und Messer nahezu in ihrer Funktionalität unverändert geblieben – vom minimalen Leistungszuwachs des Motors in puncto Umdrehungsgeschwindigkeit einmal abgesehen. Quantitativ verändert wurden auch die Größe des Mixbechers (von 2 auf 2,2 Liter) sowie des Varoma (von 3 auf 3,3, Liter), einige wenige Bauteile wie der Messbecher wiederum haben ein Update erfahren, damit sie in Zukunft jedoch effizienter ihren Zweck erfüllen.
Radikal veränderte Bedienung – aber nicht radikal neu
Radikal neu dagegen ist die Bedienung. Anstatt über eine Unzahl von Tasten wird der neue Thermomix über ein berührungsempfindliches Display sowie einen Drehregler gesteuert. Über den Bildschirm wird zum Beispiel das Menü beziehungsweise eine Funktion ausgewählt, über den Drehregler erfolgt anschließend die Einstellung, etwa von Dauer, Temperatur oder Geschwindigkeit. Die neue Bedienung erfordert natürlich ein Umdenken, das jedoch den wenigsten schwer fallen wird, denn die Kombination aus Display und Drehregler findet sich in der ein oder anderen Form mittlerweile schon in vielen Haushalts- und Küchengeräten. Ob sie allerdings als Mehrwert gegenüber dem älteren Bedienfeld gewertet wird, bleibt abzuwarten. Speziell die berührungsempfindlichen Displays stoßen oft auf Kritik, da ihre Bedienung zum Beispiel eine ruhige Hand erfordert – und genau das bestätigen auch schon die ersten Videos zum TM5. Die eingeblendeten Menüs sind aus Platzgründen teilweise recht klein ausgefallen, und das Display reagiert nicht immer so, wie vom Benutzer erwünscht.
Fazit: „Geführtes Kochen“ als entscheidender Mehrwert
Im Grundkonzept identisch geblieben, aber mit neuer, zeitgemäßer Bedienung: Die Neuauflage des Multikochers ist bis dahin im Grunde nur eine geringfügiges Upgrade mit Veränderungen im Detail. Der eigentliche Clou ist daher natürlich das „geführte Kochen“, Guided-Cooking auf Englisch. Die digitalen Rezeptebücher, mit denen die Vorwerk gefüttert werden kann, erlauben tatsächlich Kochen und Backen auf einem neuen Level – und zwar des Bedienkomforts – sowie, in naher Zukunft, in enger Vernetzung mit weiteren Küchengeräte oder generell elektronischen Geräten. Ob Vorwerk damit vielleicht darauf spekuliert, dass auch Ungeübte in diesen beiden Künsten sowie junge, technikaffine Verbraucher sich einen TM5 anschaffen, ist natürlich reine Spekulation. Doch genau in dieser Einfachheit, mit der in Zukunft gekocht und gebacken werden kann, liegt der große Reiz der Neuauflage. Die hohen Anschaffungskosten widersprechen dem übrigens überhaupt nicht. Statistiken belegen, dass hochpreisige Küchenmaschinen Jahr um Jahre wahre Absatzrekorde aufstellen, weswegen davon ausgegangen werden kann, dass such die Summe von knapp über 1.100 Euro von nicht gerade wenigen (Neu-) Kunden gern bezahlt wird. Übrigens:
Der Vorgänger Thermomix TM31 wird von Vorwerk nicht mehr ausgeliefert. An der neuen Version führt also kein Weg dran vorbei.