Der Stella will sich als Schutzkonzept für Kinder ab vier Jahren präsentieren, was reichlich verwegen klingt, wenn man bedenkt, dass ihm schon früh die Rückenlehne abgenommen werden darf. Denn dann fehlen Kopfabstützung und Rückenlehne und damit sowohl der Seitenschutz als auch eine sichere Schultergurtführung. Die Testmagazine urteilen in solchen Fällen sehr restriktiv. Denn bei einem Seitencrash kann der Dummykopf gegen die Scheibe knallen und beim Frontcrash der Fahrzeuggurt scharf in den Hals einschneiden. Für solche Sitzbooster gibt es nur die Empfehlung: Verwenden Sie sie selten und möglichst spät, wenngleich sie direkt nach dem Ausstieg aus der Babyschale zugelassen sind.
Ausgemachte Stärke: große Gurthörnchen
Der ADAC kneift allenfalls dann ein Auge zu, wenn im Fond drei Kindersitze nebeneinander Platz finden müssen und auf den Mittelplatz nur ein Sitzkissen passen würde. Doch soll es vor allem aus budgetsystematischen Gründen ein Booster sein, wäre der Stella zumindest nicht die letzte Wahl. Denn er kann ausgeprägte Gurthörnchen seitlich der Sitzschale aufweisen, die den unteren Teil des Autogurts sicher über dem Becken des Kindes halten. Welches Schutzniveau er bietet, ist letztlich eine Frage der Anwendung. Denn dem Nutzer obliegt es, den Gurtverlauf vor jeder Fahrt zu prüfen und das Kind so vor Gurtverletzungen zu schützen. Faustformel hierbei: Der Fahrzeuggurt muss korrekt über die Schulter führen und darf nicht zu dicht am Hals anliegen.
05.02.2016